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Rashminder Tage 02 (German Edition)

Rashminder Tage 02 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 02 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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langsam und wimmernd zu sich. So, als müsste er aus einem tiefen Meer auftauchen und sich dabei ausreichend Zeit nehmen, um sich an den Wechsel des Drucks zu gewöhnen. Eryk zwang ihn auf die Beine, kaum dass Kaiden die Augen einen Spalt geöffnet hatte, hielt seinen schwankenden Geliebten fest und nickte dabei dem Diener zu.
    „Wir wären soweit“, sagte er.
    „Was’nlosjetztwo?“ Kaiden blinzelte ihn entzückend verwirrt an, folgte allerdings widerstandslos, als Eryk ihn vorwärts zog.
    „Lirayam erwartet uns.“
    „Warum?“
    „Keine Ahnung.“
    „Warum hast du nicht gefragt? So können wir nicht vor einer Königin erscheinen. Ich sehe aus wie ein Landstreicher!“
    Ungeduldig knurrend drückte Eryk einen Kuss auf das Plappermaul, womit er Kaiden wirkungsvoll zum Schweigen brachte. Sie waren beide zerzaust, dreckig, ihre Kleidung hatte schwer gelitten. Kaidens wies zahlreiche Risse und Löcher auf, es war nicht zu verfehlen, wie verschrammt und zerbeult er war. Sollte Lirayam der Anblick nicht behagen, war das eindeutig nicht Eryks Problem! Er war schon froh, dass sein Liebster sich aufrecht hielt und sich ohne Hilfe bewegen konnte. Sie liefen durch endlose Gänge, bis der Diener an eine Tür klopfte, auf Zuruf eintrat und ihre Ankunft verkündete.
    „Königin Lirayam ist bereit für euch“, sagte der Diener und entfernte sich nach einer würdevollen Verbeugung.
    Das Empfangszimmer von Lirayam passte zu ihr: Die Möbel, die Teppiche und sämtlicher Zierrat waren hell und mädchenhaft verspielt. Es gab zahlreiche Blumen, eine goldene mannshohe Harfe befand sich mitten im Raum. Eine der Wände wurde vollständig von einem riesigen Käfig eingenommen, in dem ein buntgefiedertes Singvogelpärchen saß. Lirayam stand am offenen Fenster, das zu einem Park hinausführte. Auch hier hatte der Schnee Schäden hinterlassen, die gerade von einer Armee Gärtner bekämpft wurden.
    „Es ist ein wundervoller Tag, nicht wahr?“, zwitscherte Lirayam und wirbelte herum. Ihre goldenen Ringellöckchen tanzten um ihr liebliches Gesicht. Sie trug ein schlichtes Gewand, das ihre zarte Figur umschmeichelte, und keinerlei Schmuck. Den brauchte sie auch nicht, Lirayam besaß eine eigene zerbrechliche Schönheit, die weder Gold noch Silber benötigte.
    „Womit können wir Euch dienen?“, fragte Eryk ehrerbietig. Bei seiner steifen, ungelenken Verneigung bemerkte er Kaidens Anspannung. Sein Partner starrte mit großen Augen auf die Königin, mit einem erst ungläubigen, dann alarmierten Ausdruck im Gesicht. Eryk fuhr hoch, wollte auf die Gefahr reagieren, die er noch nicht begriff. Zu langsam: Kaiden sprang auf Lirayam zu, packte sie und umklammerte ihre Kehle. Schockiert stand Eryk still – bis er in die Augen der vermeintlichen Königin schaute. Zugleich spürte er die Gefahr in seinem Rücken. Er ließ zu, dass sein Körper ohne nachzudenken handelte: Mit lebenslang trainierten Reflexen schlug er den ersten Angreifer nieder, der sich ihm bot, zwei weitere folgten dem gleichen Schicksal. Erst jetzt kam sein Verstand hinterher und ließ ihn die Lage überblicken. Vier mit Kurzschwertern bewaffnete Männer, von denen drei bereits kampfunfähig am Boden lagen, mehr oder weniger schwer verletzt. Den letzten schaltete er mit einem brutalen Tritt gegen die Kniescheibe aus, sammelte die Waffen ein und wirbelte zu seinem Liebsten herum. Der schleuderte gerade den zarten Körper der jungen Frau gegen die Wand und setzte ihr sofort nach. Unbändiger Zorn trieb Eryk an seine Seite, mit erhobenem Schwert drang er auf Naxander ein.
    „Wo ist die Königin? Ich frage nicht noch einmal!“, fauchte Kaiden, hielt allerdings Eryk körperlich davon ab, den Feind zu erschlagen.
    „Nicht! Lirayam lebt, sonst hätte er ihre Gestalt nicht rauben können!“
    Eryk hasste Naxander für das überhebliche Grinsen in diesem so lieblichen Gesicht. Für den hassenswerten Ausdruck von Arroganz und Gefühlskälte, mit dem sich Naxander verraten hatte. Gleichgültig, mit welchem Körper sich dieser Bastard schmückte, seine Persönlichkeit war und blieb unverkennbar.
    „Ihr würdet schlecht daran tun, mich umzubringen“, sagte Naxander milde tadelnd, obwohl Kaiden ihm die Haare fast vom Kopf riss, so gewaltsam hielt er ihn umklammert. „Ich kann nur die äußere Erscheinung eines lebenden Menschen stehlen, ja, aber die Magie ist wie stets komplizierter als offensichtlich. Erschlagt ihr mich, wird Lirayam hier zu euren Füßen sterben, ich hingegen

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