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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Schülerin ging den Zauber bis zur Hälfte durch, als sie plötzlich errötete und zu stammeln begann. »Mir scheint, ich habe den dritten Vierzeiler vergessen«, gab sie zu. »Noch heute morgen habe ich jede Geste gewußt. Bei meinem Leben, Meister Basel, ich weiß nicht, wie mir so etwas widerfahren konnte.«
    Basel aber hatte einen recht konkreten Verdacht. »Und die Verzauberung des Masts? Du hast heute morgen den Bindezauber gesprochen, wie es dir auftrug?«
    Farrah sah ihn verständnislos an. »Ihr habt mir das aufgetragen? Herr, ich kann mich daran nicht erinnern.«
    Basel nickte. Gedächtnisverlust war eine häufige Nebenwirkung bei magischer Einmischung. Wahrscheinlich hatte Procopio seine Diener darauf angesetzt, Basels Lehrlingen den Tag über zu folgen, um beim ersten, den sie entdeckten, Erkenntniszauber zu wirken. Zum Unglück der Avariel hatten sie zuerst Farrah entdeckt.
    Basel schluckte seinen Ärger herunter, allein schon, um seiner Schülerin nicht den Eindruck zu vermitteln, er sei gegen sie gerichtet. »Hast du deinen fliegenden Teppich dabei, Farrah? Gut! Beruhige dich, nimm einen Schluck Wein und bitte den Schiffszahlmeister, dir tausend Skie in einen Sack zu packen. Folge Procopio bis zum grünen Obelisken und gib ihm die Sieg-Prämie.«
    »Aber Herr, die Gesetze sagen, Ihr müßt für eine manipulierte Wette nicht bezahlen«, protestierte Mason, ein Gemeiner mit ungewöhnlichem Talent und der Angewohnheit, ungefragt seine Meinung kundzutun. »Ich habe heute mit Farrah zusammen den Zauber geübt. Nein, mehr als das, sie brachte ihn mir bei. So wahr Mystra lebt, Farrah hat den Windzauber nicht vergessen.«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Basel ruhig. »Ich weiß, worauf du anspielst, aber hast du auch nur die leiseste Ahnung, wie schwierig es wäre, deinen Verdacht zu beweisen?
    Der junge Mann verschränkte die Arme und sah grollend drein. »Bestimmt nicht zu schwer. Wenn eine Gans gestohlen worden ist, sucht man nach einem Mann, der Eier ißt.«
    »Ich bezweifele nicht, daß dieses Sprichwort in vielen Fällen nützlich ist«, sagte der Magier. »Aber du kannst Procopio keinen Erkenntniszauber vorwerfen. Das wäre, als würdest du einen Vogel beschuldigen, weil er fliegt. Vielleicht hat er die Tradition ein wenig gebeugt, aber er hat kein Gesetz gebrochen. Wenn wir uns beklagen, machen wir uns nur lächerlich. Nein, schlimmer. Denn wer war es, der das Rennen gewinnen wollte, indem er einen Windzauber beschwor?«
    »Also machen wir nichts?« fragte der junge Mann ungläubig.
    Basels Lächeln war freundlich, aber seine Augen nahmen einen stechenden Ausdruck an. »Wenn das alles ist, was du siehst, dann solltest du vielleicht weniger Zeit damit verbringen, deinen Blick auf Farrah zu richten, und mehr auf deine Kollegen achten. Halruaa ist mehr als Zauber und Himmelsschiffe. Glaubst du, du bist nur zu mir gekommen, um Magie zu lernen?«
    Er schloß seine Ausführungen in einem untypisch düsteren Tonfall. »Hör zu. Procopio Septus’ Ehrgeiz reicht weiter, als ein Rennen zu gewinnen, und wenn er Erfolg hat, dann haben wir mehr zu verlieren als ein Himmelsschiff.«
    * * *
    Ein alter Elf stand auf dem Deck der Sternenschlange und sah zu, wie sich die Ereignisse abspielten, die sein Patron vorhergesagt hatte. »Es nähert sich ein kleines Schiff«, sagte er ruhig und wies auf ein Objekt, das die beschädigte Avariel verließ. »Wie es scheint, ist Basel Indoulur ein Mann, dessen Ehre ihm gebietet, einen Wetteinsatz zu zahlen.«
    Wenn Procopio der Tadel in der Stimme des Elfen aufgefallen war, ließ er es sich nicht anmerken. »Das ist kein Schiff, sondern ein fliegender Teppich. Deine Augen werden schlechter, Zephyr. Wie erfreulich für uns beide, daß das nicht auch für deinen Ratschlag gilt.«
    Der Elf hörte die unterschwellige Drohung. »Seid Ihr zufrieden mit dem neuen Jordain, den ich ausgesucht habe? Rualli macht sich gut?«
    Procopio lächelte. »Nicht so gut, daß ich dich durch ihn ersetzen möchte, wenn du darauf anspielst. Aber laß uns über deine Rekrutierungsbemühungen sprechen.«
    Einen Moment pochte Zephyrs Herz schmerzhaft, dann wurde ihm klar, daß sein Patron unmöglich von Kiva und von Zephyrs heimlichen Anstrengungen zu ihren Gunsten wissen konnte.
    »Am Kolleg gibt es mehrere vielversprechende Studenten«, sagte Zephyr behutsam. »Erzählt mir genauer, was Ihr von Euren neuen Beratern erwartet, dann kann ich eine engere Wahl treffen. Ich könnte Euch vor allem dann einen

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