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Raub der Zauberkristalle

Raub der Zauberkristalle

Titel: Raub der Zauberkristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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begriffen, wie ihnen geschah, lagen sie gefällt am Boden.
    Er verschaffte sich mit einem mächtigen Tritt Zugang zum Prunkgemach des Aborgino-Herrschers. Der Domo thronte auf einem Podest, das mit kostbarsten Teppichen ausgelegt war. Boozam hatte keine Augen für die glitzernde Pracht ringsum – auch nicht für die Aborgino-Mädchen, die mit schrillem Entsetzensgeschrei vom Thron aufsprangen und den Wein aus den Silberpokalen vergossen, die sie dem Domo an die Lippen gehalten hatten.
    Boozam war mit zwei, drei langen Sätzen am Thron und riß den vollkommen überraschten Herrscher in die Höhe. Im nächsten Moment war er hinter ihm und legte ihm die Klinge mit der Vertiefung um den Hals.
    Die Wachen, die durch die offene Tür gestürmt kamen, blieben erstarrt stehen.
    »Befiehl ihnen zu verschwinden, Domo!« schrie Boozam. »Allen! Oder ich schwöre dir, du stirbst vor mir!«
    »Geht!« rief der Mächtige.
    »Aber Herr! Er ist gekommen, um dich zu morden!«
    »Das kann schon sein!« knurrte der Schleusenwärter. »Es hängt davon ab, was er mir zu antworten hat – und ob ihr gehorcht!«
    »Tut, was er sagt! Geht endlich!« gurgelte der Domo.
    Sie zogen sich zurück. Die Mädchen folgten ihnen. Boozam wartete, bis sie die Tür hinter sich schlossen.
    »Und nun, Domo, rede! Aber überlege die Antwort gut! Aus welchem Grund hast du Grootan von der Stromschleuse abziehen und seine Barriere zerstören lassen?«
    »Ich… bin dir keine Rechenschaft schuldig!«
    »So? Auch nicht über den Grund, aus dem Grootan sterben mußte? Er hatte dich durchschaut, Domo! Er wußte, daß du die Barriere zerstören hast lassen, damit der Todesstern ungehindert in den Goldenen Strom einfahren kann! Du hast uns an die Dunkelmächte verraten, Domo! Du paktierst mit ihnen!« Boozam schrie es so laut, daß ihn der Rachen schmerzte. Er kannte sich kaum noch vor Zorn, der so lange aufgestaut bleiben mußte.
    »Das ist nicht wahr!« kreischte der Herrscher. »Töte mich, und auch dadurch machst du nicht wahr, was nicht ist! Aber du begehst einen Fehler, Boozam! Du…!«
    Der Schleusenwärter zog blitzschnell das Schwert zurück, stieß den Domo vom Podest und setzte die Spitze der Klinge sogleich wieder an die Kehle des am Boden liegenden.
    »Du hast dich verraten, indem du meinen Namen nanntest!« brüllte er. »Du hast mich nie gesehen, also kannst du ihn nur von dem wissen, der Grootan meuchelte!«
    Der Domo lag ruhig. Sein Blick traf den seines Widersachers, und da stand keine Furcht in ihm geschrieben. Boozam wurde unsicher.
    »Ich habe die Krieger hinausgeschickt, weil ich ahnte, daß du es bist, Boozam. Du verstehst nichts! Du siehst nur die Oberfläche der Dinge und glaubst, dir ein Urteil erlauben zu können!«
    Eben noch hatte Boozam geglaubt, ein vor Angst und Schuld bebendes Bündel umklammert zu halten. Nun mußte er sich zusammenreißen, um nicht dem stechenden Blick zu erliegen.
    »Du bist mit ihnen im Bunde! Mit den Mächten der Finsternis, die uns zu vernichten trachten!« knurrte er.
    Der Domo blickte ihn nur weiter an und schwieg. Als das lautlose Kräftemessen keinen Sieger hervorbrachte, sagte er endlich:
    »Um des Friedens und der guten Sache willen, Boozam. Wirst du mir glauben, wenn ich dir das Gegenteil beweisen kann?«
    Boozam lachte.
    »Wie solltest du das?«
    »Laß mich aufstehen und folge mir. Halte mir meinetwegen das Schwert in den Rücken. Aber komm mit in eine geheime Kammer, und ich zeige dir, warum ich die Barriere zerstören lassen mußte.«
    Boozam überlegte nur kurz. Was hatte er zu verlieren?
    »Gut, Domo. Gehen wir. Aber du stirbst, wenn du mich nicht überzeugst!«
    Er ließ den Herrscher sich aufrichten. Die Klinge in seinen Rücken gedrückt, folgte er ihm aus dem Thronsaal hinaus und an den Kriegern vorbei. Er hatte nur Augen für sie, die an ihrer Hilflosigkeit verzweifelten.
    Er sah nicht die Bewegung der herabhängenden Hand, mit der der Domo ein Zeichen gab.

7.
    Gafunkels Werkstatt lag in einer nicht weniger vornehmen Gegend, jedoch etliche Ebenen tiefer als der Herrscherpalast. Im Gegensatz zu Boozam konnten Mythor, Gerrek und Sadagar es sich nicht leisten, die Hauptverkehrswege zu benutzen. Sie waren zwar in aller Eile gebadet worden und ihre Kleidung vom Schmutz befreit, doch das änderte nichts daran, daß sie schon allein wegen Gerrek Aufsehen erregten. Die Watalhoer grüßten zuvorkommend. Wer aber garantierte dafür, daß sich hinter einem freundlichen Gesicht nicht ein Spitzel des

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