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Raub der Zauberkristalle

Raub der Zauberkristalle

Titel: Raub der Zauberkristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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grüßte zurück. Niemand schöpfte einen Verdacht, denn es war Brauch, daß jeder Reiche, der in den Kampf ziehen wollte, vor seinem Aufbruch den Segen des Domo einholte.
    So ging Boozam stolz geradeaus, brauchte sich nicht durch Gassen zu schleichen, nicht zu verstecken. Die einzige Gefahr für ihn bestand darin, daß eine der Palastwachen ihn von früher kannte.
    Boozam erreichte also unangefochten den großen freien Platz, der von Heldenstatuen und hohen Bäumen umgeben war. Brunnen waren in einen paradiesischen Park eingebettet, hohe Wasserfontänen wuchsen aus ihrer Mitte und fielen wieder in sich zusammen. Es war ein Spiel mit dem Licht, das sich in den feinen Tröpfchen brach.
    Der Palast erhob sich auf einem großen Podest, zu dem sieben Stufen hinaufführten. Die weißen Mauern ragten viele Mannslängen noch in das Goldflimmern. Es hieß, daß eine künstlich herbeigeführte Strömung eine Schicht des Goldenen Stromes direkt zum Herrschersitz leitete. Mächtige Ecktürme mit kupfernen Dächern umrahmten das erhabenste Gebäude von ganz Watalhoo. Zwischen ihnen breitete sich ein ebenfalls kupfergedecktes Kuppeldach aus.
    Boozam drehte den Schädel nur wenig, als er die breiten Stufen hinaufschritt, doch das reichte ihm, um die Krieger in den Türmen und den kleineren Wachhäusern am Rand des Podests zu sehen. Wie er erwartet hatte, waren es mindestens dreimal so viele wie zu normalen Zeiten. Und es war ihm Bestätigung für den Verrat des Herrschers.
    Du bist nicht umsonst gestorben, Grootan! schwor Boozam.
    Ein goldener Teppich führte zum riesigen Eingangstor, hinter dem der weite Innenhof lag. Nach außen hin ein Bild des Friedens, war der Palast in Wahrheit nichts anderes als eine Festung. Hinter den Außenmauern verliefen Wehrgänge, in den Türmen beobachteten Bogenschützen die ganze Umgebung und schlugen Alarm, sobald sich eine verdächtige Gestalt näherte.
    Boozam mußte an sich halten, um seinen Zorn und seine Entschlossenheit nicht zu zeigen, als ihm die vier Aborginos vor dem Tor in den Weg traten.
    »Seit wann werden Helden aufgehalten, die sich den Segen des Domo holen wollen!« herrschte er sie an.
    Einer der vier machte den anderen ein Zeichen, daß sie zurücktreten sollten. Etwas verlegen sagte er:
    »Versteh das nicht falsch. Es geht die Kunde, daß Feinde nach Watalhoo gekommen sind und dem Herrscher nach dem Leben trachten.«
    Boozam konnte sich gut denken, wer das Gerücht ausgestreut hatte.
    »Dann müssen erst recht tapfere Männer um ihn sein!« knurrte der Drachenwolf. »Laßt mich nun durch. Ich bin Wuljan, jeder in Watalhoo kennt mich. Wie mir scheint, seid ihr noch nicht lange in unserer Stadt.«
    Er schob den anderen einfach beiseite, als dieser nach Worten suchte. Im Grunde tat er ihm leid, denn auch er wurde von Domo getäuscht. Boozam stieß das Tor auf und schlug es hinter sich zu. Niemand folgte ihm, doch er brauchte sich nicht erst umzusehen, um zu wissen, daß die Wachen auf den Brüstungen Pfeile auf ihn richteten.
    Mit kräftigen Schritten, wie es sich für einen Helden geziemte, durchquerte er den Innenhof und drang in das prunkvolle Wohngebäude ein. Aborgino-Wachen machten ihm Platz. Nur einmal sah er, wie ein Krieger in Richtung Brüstungen nickte. Ein falsches Wort, eine falsche Geste, und er war ein toter Held.
    Boozam nahm eine Treppe und fand sich in einem hell erleuchteten Gang wieder. Viele Türen zweigten ab, welche war die richtige?
    Der Schleusenwärter tat, was wohl jeder an seiner Stelle getan hätte, der im Palast fremd war. Er packte sich einen der Diener – verweichlichte Aborgino, die zum Kampf nicht mehr taugten und hier einen kleinen Hofstaat bildeten – und forderte ihn auf, ihn zum Domo zu führen.
    Der Mann wagte nicht, ihm zu widersprechen. Er ging voran, Boozam hinter ihm her. Aus den Augenwinkeln heraus sah er Krieger die Treppe heraufkommen.
    Es ging um einige Ecken herum, dann abermals Stufen hinauf. Endlich wies der Diener auf eine breite, beschlagene Tür, vor der zwei bis an die Zähne bewaffnete Wachen standen.
    »Dort mußt du hinein!« sagte der Diener und machte sich rasch davon.
    Boozam nickte den Kriegern zu.
    »Ich ziehe in den Kampf. Ich bin hier, um den Segen des Herrschers entgegenzunehmen.«
    Und da geschah das, was er die ganze Zeit befürchtet hatte.
    Einer der Posten richtete anklagend seinen Zweizack auf ihn.
    »Ich kenne dich! Du bist Boozam, der Schleusenwärter!«
    Boozam handelte blitzschnell. Bevor die Wachen

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