Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
sofort das Feuer einstellen. Was für ein Unding, dass Menschenschiffe auf andere Menschenschiffe feuern!
Besonders angesichts der immer noch vorhandenen Bedrohung durch die Qriid.
»Die L-1 befindet sich im Orbit von Green«, meldete Lieutenant Kronstein plötzlich. »Wir bekommen ein Signal.«
»Schalten Sie es auf den Schirm, David,« befahl Rena.
»Ruder!«
»Ja, Ma'am?«
»Gehen Sie auf einen Rendezvouskurs mit der L-1«
»Jawohl, Captain.«
Auf dem Hauptschirm erschien das vertraute Gesicht von Lieutenant Commander Raphael Wong.
»Es freut mich, Sie gesund und munter zu sehen!«, sagte Rena lächelnd.
Die L-1 landete schließlich zwei Stunden später in ihrem Hangar an Bord der STERNENKRIEGER. Wenig später setzte Sunfrost an Commodore Jackson einen Funkspruch ab, der sofort Admiral Raimondo in einer Konferenzschaltung dazuholte.
»Die Daten, die ich von Ihnen erhielt, werden letztlich wohl einen gravierenden Stimmungsumschwung im Rat zur Folge haben«, erklärte der Admiral schließlich zufrieden. »Die Pläne von Sven Reich dürften damit durchkreuzt sein. Sobald das öffentlich wird, wäre es politischer Selbstmord, nicht für einen Gesetzesentwurf zu stimmen, der die Anwendung von genetischer Optimierung stark einschränkt. Ich werde verlangen, dass den Genetiker-Welten ein Ultimatum gestellt wird, die Gesetze der Humanen Welten wieder zu achten!«
»Warten wir ab, wie die Reaktion darauf sein wird«, meinte Rena nachdenklich.
Epilog
Zwei Tage später
»Sie haben versagt, Zaid«, knurrte Sven Reich.
»Das kann ich nicht leugnen«, antwortete der Lordmananger. Aber das wäre nicht geschehen, wenn du mich nicht behindert hättest!
»Dieses Ultimatum kommt sehr ungelegen, und das ist Ihre Schuld!«
Das hatten wir schon abgehakt, du Auslaufmodell, dachte Zaid. »Jedenfalls werden wir die volle Zeit des Ultimatums nutzen, um zu einer Entscheidung zu gelangen – und um uns vorzubereiten! Wie weit sind Ihre Raumwerften?«
»Die ersten fünf Schlachtschiffe der Primus-Klasse werden noch diese Woche fertig gestellt. Bis das Ultimatum ausläuft rechne ich mit 13 weiteren. Das ist zahlenmäßig nicht viel, doch sie sind moderner als jedes Schiff des Space Army Corps.«
Lordmanager Jurij R. Zaid lächelte kalt. »In dem Fall bleiben uns ja alle Möglichkeiten offen…«
Band 8
Wahre Marsianer
Commander Rena Sunfrost blickte zum rostroten Marshorizont, an dem ein dunkler, sich um die eigene Achse drehender Kegel zu sehen war, der schätzungsweise sechzig, siebzig Kilometer hoch in die Atmosphäre hineinragte. Im Helmdisplay wurde ein rapider Temperaturabfall angezeigt. Gerade noch waren minus 34 Grad Celsius gemessen worden, was am Mars-Äquator der mittleren Mittagstemperatur entsprach. Jetzt war das Thermometer bereits auf über minus fünfzig Grad gefallen.
Etwa zehn Meter entfernt landete Lieutenant David Kronstein gerade auf den Stiefelsohlen seines klobigen Druckanzugs.
Er hatte eine Serie von Drei-Meter-Sprüngen hinter sich und musste sich nun ausbalancieren, um nicht durch den eigenen Schwung zu Boden gerissen zu werden. Wie alle anderen Team-Mitglieder hatte er sich offenbar noch nicht hundertprozentig an die geringere Schwerkraft des Mars gewöhnt. Kronstein schaffte es gerade noch, das Gleichgewicht zu halten. Er nahm sein Ortungsmodul von der Magnethalterung an seiner Taille und richtete es erst auf den Sturm, dann auf eine Gruppe von Felsmassiven.
»Captain, wir haben keine Chance mehr, die Felsen zu erreichen, bevor der Sturm uns hinwegfegt. Die Windgeschwindigkeit beträgt mehr als 500 Stundenkilometer. Unsere Überlebenschancen sind gleich null!«
*
»Der atmosphärische Druck sinkt rapide«, meldete Kronstein. »Wir haben jetzt weniger als 4,5 Millibar, vor einer Stunde war es noch beinahe ein Millibar mehr!«
Der Luftdruck auf dem Mars schwankte zwischen 3 und 8 Millibar. Für irdische Verhältnisse – durchschnittlich um 1000 Millibar – glich selbst ein marsianisches Hochdruckgebiet oder der erhöhte Atmosphärendruck in den bis sechs Kilometern tiefen Spalten und Senken noch einem recht passablen Vakuum. Eine Schwankung um ein Millibar wäre auf der Erde kaum spürbar gewesen, doch auf dem Mars zeigte sie eine drastische Wetteränderung an. Der marsianische Sturm verhielt sich in dieser Hinsicht genau wie irdische Wirbelstürme: Durch Temperaturunterschiede in der Atmosphäre wurde Luft an einer Stelle angesaugt, wodurch in den
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