Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
arroganten Säcke vom Oberkommando die Ableistung dieses Kurses von mir!«
»Mäßigen Sie sich, Lieutenant«, wies ihn Rena Sunfrost zurecht. »Ihren Unmut darüber kann ich verstehen, aber weder Sie noch ich können daran etwas ändern. Also hat es auch keinen Sinn, darüber zu lamentieren.« Rena wandte sich an Bruder Guillermo. Der noch recht jung wirkende Olvanorer erwiderte ihren Blick. »Der Einzige, der nicht an diesem Kurs teilnehmen muss, wären Sie, Bruder Guillermo.«
»Ich will keine Ausnahme sein«, erklärte er.
»Sie sind kein regulärer Offizier an Bord der STERNENKRIEGER, sondern genießen als wissenschaftlicher Berater lediglich die mit dem Offiziersrang verbundenen Privilegien…«
»…auf die ich im Übrigen nie einen besonderen Wert gelegt habe.«
»Ich habe mir die Vorschriften diesbezüglich noch einmal genau durchgelesen, Bruder Guillermo. Es gibt keine Verordnung, die Sie dazu zwingen könnte, an diesem Kurs teilzunehmen.«
Bruder Guillermo lächelte. »Nun, ich… Also…« Er hatte den Satz zweimal angefangen, biss sich jetzt auf die Lippe und zuckte einfach nur die Schultern. Irgendein Gedanke schien ihm gerade im Kopf herumzuspuken. »Wissen Sie, im Gegensatz zu allen anderen hier im Raum freue ich mich auf diese Erfahrung.«
»Also, ich kann Ihnen sagen, es gibt wirklich Erfreulicheres, als in einem unförmigen Druckanzug durch die Marswüste zu hüpfen – und das auch noch ohne hinreichendes technisches Equipment wie Antigrav-Paks oder dergleichen«, meinte Wong.
Der Erste Offizier der STERNENKRIEGER wandte sich an Kronstein.
»Für Sie hat das Ganze wenigstens in so fern sein Gutes, dass Sie die Shuttle Passage zum Mars nicht aus eigener Tasche bezahlen müssen, sondern Ihre Freundin auf Kosten des Space Army Corps besuchen können!«
Kronstein lächelte verhalten.
Er hatte eine Freundin auf dem Mars. Sie hieß Yona Ramesh und war Systemadministratorin in einem der zahlreichen Zuliefererunternehmen für die Raumfahrtindustrie, die in den größtenteils unterirdischen Siedlungen auf dem Mars ihren Stammsitz hatten. Tatsächlich hatte er viel an Yona gedacht in letzter Zeit. Der Gedanke, dass er sie kurz nach seiner Ankunft erst einmal wieder für ein paar Tage verlassen musste, um an diesem Survival-Kurs in der Latanor Area teilzunehmen, gefiel ihm natürlich überhaupt nicht. Stattdessen hätte er lieber etwas von dem sich auf seinem Konto anhäufenden Sold für die Shuttle-Passage ausgegeben. Selbst den doppelten Preis, wenn er damit das Survival-Training hätte umgehen können.
Er zuckte die Achseln. »Man muss eben immer das Positive sehen.«
Ein Summton ertönte.
Die Brücke meldete sich über Interkom, wo gegenwärtig Lieutenant John Taranos das Kommando führte, während der Rest der Brückencrew im Moment von Fähnrichen gestellt wurde, die auf der STERNENKRIEGER ihre Ausbildung absolvierten. Aber während des Anflugs auf Spacedock 13
konnte eigentlich nichts schief gehen. Eine Routineaufgabe, die von Taranos und den Fähnrichen mühelos und ohne besonderes Risiko bewältigt werden konnte.
»Captain, wir docken in zehn Minuten an Spacedock 13 an«, meldete Taranos, der normalerweise die Funktion eines Ruderoffiziers an Bord der STERNENKRIEGER innehatte.
»In Ordnung, Lieutenant. Ich danke Ihnen für die Meldung.«
*
Lieutenant Taranos salutierte, als Rena Sunfrost wenig später auf der Brücke erschien.
»Machen Sie weiter, Lieutenant.«
»Ja, Ma'am.«
»Tun Sie so, als wäre ich gar nicht da.«
»In Ordnung, Captain.«
Dass sämtliche ranghöheren oder bei Ranggleichheit dienstälteren Offiziere abwesend waren und Lieutenant John Taranos daher die Gelegenheit erhielt auf der Brücke das Kommando zu führen, kam relativ selten vor.
Es wird Zeit, dass er sich daran gewöhnt, fand jedoch Rena Sunfrost.
Der Captain hatte von Anfang an einen Mangel an Führungsqualität bei dem Rudergänger der STERNENKRIEGER festgestellt. Er war ein hervorragender Pilot, mit Sicherheit einer der besten des gesamten Space Army Corps. Aber das, was einen Offizier über die Fachkompetenz im engeren Sinn hinaus noch eigentlich auszeichnen sollte, fehlte ihm zum Großteil.
Er ist noch ziemlich jung und wird es lernen können, dachte Sunfrost. Er wird es allerdings auch lernen müssen, wenn er die Karriere machen will, die seinen fachlichen Fähigkeiten eigentlich entspricht.
John Taranos war die Anspannung anzumerken.
»Andock-Sequenz wird vorbereitet«, meldete
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