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Raumkundschafter Katman

Raumkundschafter Katman

Titel: Raumkundschafter Katman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Ansorge
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Forschungsverantwortliche erläuterte seinen Beschluß
vorschlag, der vorsah, jeden Roboterbau behördlich zu registrieren und jeden fertigen Roboter zur Prüfung im Robotamt
vorzustellen.
»Sicherlich werden die Tüftler auch daraus einen Ausweg
finden«, meinte Salbeg. »Wäre direkt schade, wenn es ihnen
nicht gelänge.«
»Aber mit Robotern solche Albernheiten zu betreiben ist ungehörig«, murrte Gladyschew. »Derartige Scherze auf einem
Raumschiff, das könnte sehr böse ausgehen.« Die Menschheit
erschien ihm verspielt, leichtfertig. Zustimmung erwartend,
blickte er seinen ersten Offizier an.
Aber der deutete nur auf seine Knopfhörer und zur Bühne. Im ganzen Saaloval verstummten die Gespräche. Auch Gladyschew begann interessiert zuzuhören. Der Erholungsmanager
sprach. Ab und zu blendete er Videos und Statistiken ein. Zu
viele Beschwerden waren beim Obersten Rat eingegangen. Die
Plätze im Pazifikgebiet und in der Karibik reichten nicht aus.
Ein großer Teil wurde deshalb unter der Hand verschoben.
Angebotsschwund. Das führte dazu, daß im Urlaubsdienst immer weniger Plätze präsent waren. Ähnliches begann sich in
den hochfrequentierten Wintersportgebieten abzuzeichnen. Alle möglichen Lösungsvarianten waren diskutiert worden.
Von der strengen Rationierung über die Beschränkung der
Plätze zugunsten der Kinder, der Kranken und der Veteranen
bis zur Erweiterung der Einrichtungen, um den Bedarf abzudecken.
Die meisten waren für die Erhöhung der Platzzahl gewesen.
Aber ob es das ökologische Gleichgewicht vertrüge, darüber
gingen die Berechnungen auseinander.
Eine heikle Sache. Der Oberste Rat wollte auch keine Probe
in der Praxis.
Zu frisch waren noch die Erfahrungen mit der Freigabe der
elektronischen Individualverbindungen. Die Zahl der Bild-TonKontaktierungen stieg sprunghaft an, ein unentwirrbarer Wellensalat war die Folge. Diese Überlagerungen zu richten oder
zu verkabeln hätte untragbare Aufwendungen verlangt. Also
kehrte man zu den konventionellen Mitteln zurück, Videophon,
Telephon und sogar Briefverbindungen zu gestaffelten Preisen.
Viele erbosten sich darüber. Es kam zu Massenprotesten. Einmal Gewährtes den Bürgern wieder vorzuenthalten, das gab
meist politischen Ärger.
Der Manager schlug eine Lösung vor, die von allem ein biß
chen praktizierte: Ein wenig soziale Zuteilungsnormen und
allmähliche Erweiterung, verbunden mit der Erhöhung des
individuellen Lastenanteils.
»Dann werden die Plätze ja teurer!« rief Gladyschew. Morenow nickte. »Erfreulicherweise akzeptieren die Bürger
solche Lösungen. Nämlich immer dann, wenn sie die realen
Hintergründe kennen und selber keinen besseren Ausweg wissen.«
    In der Mittagspause nutzte Gladyschew das Servoangebot. Er wählte ostasiatisches Essen, winzige Häppchen, von…zig Gerichten. Da sich die Sessel nicht nur drehen, sondern auch schieben ließen, bildeten sich Gruppen. Es ging zu wie in einem Selbstbedienungsrestaurant. Die Versorgung schien bis in die obersten Reihen gleich gut zu sein.
    »Reichhaltiges Angebot«, stellte Gladyschew fest. »Greifen Sie zu, Commander, stärken Sie sich für Ihren Auftritt. Auch er wird öffentlich sein, und die halbe Welt wird Ihnen zuhören.« Shayle gab sich freundlich.
Dennoch glaubte Gladyschew einen gehässigen Unterton herauszuhören. »Acht Monate Quarantäne waren Stärkung genug.« Er kaute mit Appetit.
»Wem verdanken wir eigentlich diese achtmonatige Isolation?« erkundigte sich Salbeg gewollt naiv.
Shayle schwieg, biß in sein Sandwich.
Gladyschew schluckte seinen letzten Bissen und fragte: »Hat der Oberste Rat sich schon entschieden?«
»Heute wird nur beraten, die Entscheidungen fällen morgen.«
Salbeg grinste. »Sagen Sie bloß, Sie wüßten nicht, was in der Vorlage steht.«
»Alles hängt vom Ausgang der Befragung ab.«
»Wozu noch so ein Frage- und Antwortspiel?« polterte Gladyschew. »Ist mein Bericht nicht ausführlich genug?«
»Für alle, die Verantwortung tragen und die nicht dabei waren, gibt es immer offene Fragen. Machen Sie sich keine Sorgen, Ihre Leistung wird gebührend gewürdigt werden.«
»Mir geht es nicht um Applaus.« Gladyschew fuhr sich über seine Haarstoppeln. »Viel wichtiger ist, daß es der Erde nicht so ergeht wie der Serdjuk.«
Shayles Gesicht verlor den Ausdruck jovialer Überlegenheit. Staunen trat in seine Miene. »Das ist doch nicht Ihr Ernst, Sie sehen eine Gefahr für die Erde?«
»Sie kennen die Yogas nicht«, sagte Salbeg leise.
Shayle fuhr

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