Raumschiff 5 - Carialle
Laufe der Zeit werden wir mit Hilfe deines Ausdrucks der Konstruktionsskizzen genauer feststellen können, was alles getan werden muß, um die Anlage
wiederherzustellen. Unsere bisherigen Reparaturen genügen fürs erste«, fügte er stolz hinzu. »Wir brauchen die Heimatwelt also nicht um Hilfe anzugehen. Es wäre mir auch lieber, wenn wir dort als Gleichberechtigte aufträten.«
»Gute Arbeit!« lobte Keff. »Wir werden unseren Bericht nach Hause auf die Zentralwelten mitnehmen. Sobald wir können, kommen wir wieder, um euch beim Rest der Arbeit zu helfen. Ich vermute, daß ihr und die Edlen Wilden bis dahin den Zauberern alles beigebracht habt, was sie über
Wettersteuerung und Hochleistungslandwirtschaft wissen müssen.«
»Die Fellgesichter werden ihnen beibringen, das Land zu pflügen und dafür zu sorgen. Davon verstehen wir nämlich nichts«, erwiderte Braue in anerkennenswerter Bescheidenheit.
»Brannel ist unser Freund. Wir brauchen einander. Gemeinsam können wir die Hoffnungen unserer Vorfahren Wirklichkeit werden lassen. Andere werden uns aufnehmen und zum Kern zurückbringen, wenn unser Gespräch beendet ist«, versicherte der Froschprinz. »Viele von ihnen beschützen uns die ganze Zeit. Ihr habt viel dafür getan, daß die Menschen uns mit Respekt begegnen.«
»Nein«, widersprach Keff. »Das habt ihr selbst getan. Ich konnte sie doch nicht überzeugen. Ihr mußtet ihnen erst euer Können und Wissen vorführen, und das ist geschehen.«
Braue signalisierte höfliche Ungläubigkeit. »Kommt bald wieder.«
Carialle und Keff lieferten Braue und seine Gefährten zum letzten Mal auf Brannels Plateau ab. Die Kugelfrösche verabschiedeten sich schnell von ihnen, bevor sie im Gestrüpp verschwanden. Fünf Spähaugen folgten ihnen in respektvollem Abstand.
Chaumel und Plennafrey trafen rechtzeitig auf der Ebene ein, um Keff und Carialle zu verabschieden.
»Ihr habt hier wirklich einiges aufgewühlt, Fremde«, sagte Chaumel, als er Keffs Hand schüttelte. »Ich stimme zu, daß ihr nichts anderes hättet tun können. Meine kleinen Freunde haben mit erzählt, daß Ozran sonst bald eine katastrophale Explosion erfahren hätte. Dann wären wir alle ums Leben gekommen, ohne jemals die Ursache dafür zu erfahren. Dafür danken wir euch.«
»Es war uns eine Freude, euch zu helfen«, antwortete Keff.
»Wir kehren dafür unsererseits mit Daten über ein
Generationenschiff heim, das vor Hunderten von Jahren verschollen ging, und mit jeder Menge Informationen über eine Zivilisation, die später einmal zu den faszinierendsten Mischkulturen der ganzen Galaxie zählen dürfte. Ich freue mich darauf, euch gedeihen zu sehen.«
»Das wird sicherlich sehr interessant«, bestätigte Chaumel.
»Ich habe die Feststellung gemacht, daß die begrenzte Kraftmenge, die die Ahnen uns zu überlassen bereit waren, ebensosehr dazu eingesetzt werden wird, uns vor
unzufriedenen Landarbeitern zu schützen, wie dazu, ihnen zu Selbstbestimmung zu verhelfen. Auf dieser neuen Welt wird nicht alles nur friedlich verlaufen. Viele der Bauern fürchten, daß ihre neuen Erinnerungen bloße Halluzinationen seien.
Aber schließlich«, seufzte er, »haben wir uns das ja auch selbst zuzuschreiben. Unsere eigenen Probleme müssen wir schon selbst lösen. Dein Brannel erweist sich dabei als große Hilfe.«
Plennafrey trat vor, um Keff einen keuschen Kuß zu geben.
»Lebewohl, Keff«, sagte sie. »Es tut mir zwar leid, daß sich mein Traum, mit dir zu gehen, nicht verwirklichen ließ, aber ich bin doch glücklicher darüber, daß es so gekommen ist.«
Stumm beugte sie den Kopf vor, um ihm ins Ohr zu flüstern:
»Ich werde immer die Erinnerung an das hochhalten, was wir gemeinsam erlebt haben.«
»Ich auch«, antwortete Keff leise. Plenna trat zurück neben Chaumel, und der lächelte sie an.
»Lebt wohl, Freunde«, sagte der Zauberer und half dem großen Mädchen die Rampe hinunter zu seinem Streitwagen.
»Wir freuen uns auf eure Wiederkehr.«
»Wir auch«, sagte Keff winkend. Der Schwebesessel ging auf sichere Distanz und landete, um den Start des Schiffs zu beobachten.
»Eigentlich sind sie ein ganz hübsches Paar«, meinte Carialle. »Ich würde ihnen gern ein großes Doppelporträt als Hochzeitsgeschenk malen. Daß die ausgerechnet immer in Primelgelb und Silber rumlaufen müssen – das wird schwierig werden, es farblich einigermaßen ausgewogen darzustellen.
Hm, vielleicht geht es aber auch mit einem bernsteinfarbenen
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