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Raumschiff Entente Brise 1 - Virus stiftet Verwirrung (German Edition)

Raumschiff Entente Brise 1 - Virus stiftet Verwirrung (German Edition)

Titel: Raumschiff Entente Brise 1 - Virus stiftet Verwirrung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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hübscher Kerl, aber leider arrogant und dumm. Ich würde ihn sonst zu gern mal vernaschen.
    „ James, nimm die Augen von dem Kerl“, brummt Pulle amüsiert.
    „Träumen wird doch wohl erlaubt sein .“ Ich grinse ihn an.
    „Mögen die Herrschaften mir bitte folgen“, befiehlt in diesem Moment von der Tür her eine gestelzte Stimme, die zu einem Kerl in Lakaienuniform gehört.
    Der Mann, dem nur noch eine gepuderte Perücke für den perfekten Eindruck fehlt, führt mich und meine Crew die Treppe hinauf und weist jedem von uns ein Zimmer zu.
    „Abendessen um zwanzig Uhr im großen Salon“, sagt er noch, bevor er sich mit einem eleganten Diener zurückzieht.
     
    ***
     
    Ausgerechnet Kork muss mit seiner Crew hier auftauchen. Hätte nicht die ‚Flotte Prise‘ mit Captain Melody an Bord uns aufstöbern können? Mürrisch laufe ich zu meinem Zimmer und werfe mich dort aufs Bett. Kork und ich – wir haben uns schon oft gestritten. Nun bietet der Weltraum natürlich genug Platz, um ihm nicht begegnen zu müssen, doch scheinbar hat das Schicksal etwas Besonderes mit uns vor, sonst wäre er nicht hier.
    „ Captain Longhorn, kommen Sie mit zum Essen?“, ruft mein Wissenschaftsoffizier Wladimir vom Gang aus durch die Tür.
    „Gleich“, antworte ich und rutsche vom Bett.
    Ich richte vor dem Spiegel meine Uniform ein wenig, die wie die der ‚Entente Brise‘ aus einer enganliegenden Hose besteht, darüber aber aus einer Art Jacke, deren Aufschläge mit Pailletten besetzt sind. Manch einer mag denken, das sieht tuntig aus, tut es auch. Dennoch, es steht mir. Ich fahre mit den Fingern durch meine dunklen Locken und lächle mir zu. Ja, ich mag mich und mein Äußeres.
    „Captain?“
    „Ja-ja, bin schon auf dem Weg“, sage ich laut, zwinkere mir selbst zu und begebe mich auf den Flur, wo Wladimir ungeduldig wartet.
     
    Im Salon hat Korks Crew schon an der Tafel Platz genommen. Wie selbstverständlich hat man ihn und mich an den zwei am weitesten voneinander entfernten Tischenden untergebracht. Leider können wir uns trotzdem sehen.
    Mehrere Kerle in Lakaienuniformen servieren die Speisen und ein Mundschenk läuft herum, der köstlichen Weißwein in die Gläser füllt. Wahrhaft, ich habe auf anderen Planeten schon eine schlechtere Behandlung erlebt. Omar, mein Kommunikationsoffizier, beugt sich kauend zu mir und flüstert: „Das Hühnchen ist wirklich lecker.“
    Ich kann dem nur zustimmen und lange kräftig zu. Leider wandert mein Blick immer wieder hinüber zu Kork, der sich genau gegenüber, wenn auch Meter entfernt, mit Spuck unterhält. Wie ich diesen Vulgarier oder was auch immer und Kork hasse. Ich schicke einen giftigen Blick hinüber, gerade als mein Erzfeind aufschaut. Er erwidert ihn mit einem charmanten Lächeln, für das ich ihm die Fresse…
    „Noch Wein der Herr?“ Ein Lakai beugt sich über mich.
    „Bitte“, knurre ich und der Mundschenk füllt mein Glas, das ich in einem Zug hinunterstürze.
    Nach dem Essen, das aus fünf Gängen besteht, bin ich nicht nur satt, sondern auch betrunken. Wenn mich Omar nicht auf mein Zimmer gebracht hätte, wäre ich sicherlich noch mit Kork aneinandergeraten.
     
    Der Virus
     
    Am nächsten Tag geht es mir gar nicht gut. Ich lass mir von Dr. Frankenfurter, meinem Schiffsarzt, eine Kopfschmerztablette geben und ruhe mich bis mittags aus. Nach einer ausgiebigen Dusche bin ich fit genug, um mich ein wenig in den Garten zu begeben und dort frische Luft zu schnappen. Hohe Mauern schützen das Grundstück vor neugierigen Blicken und unerwünschtem Besuch.
    Ich fühle mich vollkommen sicher und flaniere ein wenig zwischen den Blumenbeeten, als mir plötzlich ein Welpe entgegengehoppelt kommt. Ich bin zwar ein cooler Typ, aber Hundejunge können mein Herz erweichen. Lachend beuge ich mich herunter und der Hund schleckt mir die Finger ab, bevor er bellend weiterläuft. Ich schaue ihm nach und entdecke Kork, der das nächste Ziel des Tieres ist. Auch mein Erzfeind beugt sich hinunter und hat kurzen Kontakt mit dem Hund. Der Anblick verursacht ein merkwürdiges Ziehen in meiner Leistengegend. Kork so weich zu sehen ist…
    „Weg von dem Tier !“, brüllt eine hysterische Stimme.
Ich gucke zum Haus und sehe eine Gruppe von mindestens zehn Leuten, die, bewaffnet mit einer Art Kescher, dem Hund hinterherjagen. An der Mauer stellen sie das Tier und fangen es mit dem netzbespannten Ding. Ich bin einerseits amüsiert, andererseits verfolge ich mit einer gewissen Anspannung

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