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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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ja nicht ahnen, daß hier soviel gesendet wird, und sogar auf einer Wellenlänge, die die Robotersteuerung beeinflußt. Als die automatischen Befehle wieder ungestört kamen, leistete er nur noch verkehrte Arbeit. Die Kontrollanlagen müssen in der F-Siedlung falsch angezeigt haben – bis zu dem Moment, als der künstliche Kerl seine Augenstrahler immer in die verkehrte Richtung lenkte und landeinwärts ging!«
    »Was ist das da für eine Formelreihe auf dem Kommandopult?« fragte Henri. Superhirn beugte sich darüber. Die Zahlen und Buchstaben waren winzig, kaum noch mit dem bloßen Auge zu erkennen. Sie blinkten in kurzen Abständen feuerrot, und zwar so, daß das Licht wie bei einer Leuchtreklame von einer Lämpchenfigur zur anderen glitt, nur viel, viel schneller.
    »Doch nicht etwa Treibstoffverlust?« murmelte Superhirn. »Aber die Zahlenreihe besteht fast nur aus Nullen! Hier sehe ich sogar abgekürzt: 10-18 – und das bedeutet achtzehn Nullen hinter dem Komma.« Er blickte angestrengt auf das Pult mit den seltsamen, schreckerregenden Zeichen. Also doch: »Treibstoffverlust etwa ein Attogramm«, sagte er schließlich.
    »Atto ... was?« fragte Gérard.
    »Ein Attogramm«, erklärte Superhirn, »das ist der milliardste Teil eines milliardstel Gramms. Das kann für das hochempfindliche Raumschiff immerhin soviel bedeuten, als habe ein Ozeanschiff dreitausend Liter Dieselöl verloren.«
    Prosper lauschte. »Da ist jemand! Draußen, in der Garage!«
    Die drei anderen fuhren herum.
    »Henri!« ertönte es vor der Einstiegsluke. Es war Tatis Stimme.
Die Superhaie greifen an
    »Was wollt ihr denn hier?« schimpfte Superhirn, als Tati und Micha in den Kommandoraum kamen.
    »Meint ihr, wir konnten schlafen, als ihr weg wart?« gab Tati zurück. »Micha ließ mir keine Ruhe. Ich fand´s ja auch nicht fein von euch, uns allein zu lassen!«
    »Den Grund dafür hättest du begriffen, wenn ihr eine Viertelstunde früher gekommen wärt« brummte Gérard. »Hier ist nämlich die Hölle los!«
    »Weil's in der leeren Raumstation so heiß ist?« fragte Micha.
    Superhirn blickte auf. »Heiß?« rief er.
    »Na, wie in der Wüste!« erklärte Tati. »Oder fast schon wie in einem Bratofen. In der Zentrale bekamen wir kaum noch Luft!«
    »Raus hier!« schrie Prosper, der Superhirns Erbleichen bemerkt hatte. »Die Garage füllt sich auch schon mit Heißluft! Merkt ihr's nicht? Sie kommt schon zur Luke herein! Schnell, wir müssen nach oben ins Freie!«
    »Halt!« befahl Superhirn. Er warf einen raschen Blick auf die Innenskala des Außenthermometers.
    »Die Temperatur steigt wie verrückt! Es ist zu spät!«
    »Was? Soll das bedeuten, wir sind im Raumschiff gefangen? Wir kommen nicht mehr heraus?« rief Tati.
    »Luke schließen!« sagte Henri ruhig. Auf einmal war er wieder der besonnene Bordkommandant an der Seite seines Chefingenieurs Superhirn.
    »Wir müssen weg, und zwar mit dem Raumschiff!« erklärte Superhirn. »Ob ihr nun müde zum Umfallen seid oder nicht, es gibt kein Zurück oder Hinauf. Der Roboter hat einen Teil seiner Arbeit geleistet. Diese Bodenstation und ihre Wassergarage werden verglühen. Schnell, fertigmachen zum Start!«
    »Raumschiff ist programmiert, und zwar zur Meeresbodenstation F-Siedlung im Atlantik«, stellte Henri fest. Er hatte aufs Geratewohl die Taste »Zielposition« gedrückt. An der Backbordwand erschien die Reliefkarte des Meeresbodens zwischen Afrika und Amerika von der eisfreien Region südlich Grönlands bis zur Höhe von Feuerland hinab. Im Nordatlantik leuchtete ein grüner Punkt. Superhirn sah auf. »Stimmt«, bestätigte er. »Wir brauchen nichts zu machen, als Monitor in Bewegung zu setzen. Verflixt«, er blickte auf das gewaltige, lupenartige Glas neben dem Kommandotisch, »der große Gedankenleseapparat!«
    »Was ist mit dem?« fragte Henri ahnungsvoll.
    »Trüb, völlig trüb! Kaputt. Dieser Roboterkommandant scheint noch mehr Mist gemacht zu haben, als ich dachte. Prosper, schalte Bildfunk Zielposition F-Siedlung. Laß den Kennwortsprecher laufen, der die Stichworte gespeichert hat!«
    »Auch kaputt!« meldete Prosper. »Mensch, Superhirn! Guck mal auf die Skala des Außenthermometers! Wir kommen nicht mehr aus der Garage raus! Gleich bricht die Decke ein!«
    »Bild auf Schirm sechs, steuerbords!« rief Henri.
    Wie gebannt starrten alle darauf. Nein, das war nicht Charivaris ferne Meeresstation – das war die Basis von Marac, in der sich das Raumschiff noch immer befand! Was man

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