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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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die Temperaturfühler deines Konverters! Wenn der Konverter eine andere Temperatur bekommt als die Luft im Saal, wirst du als Umriß sichtbar! Und vergiß nicht: Auch wenn wir unsichtbar bleiben, greifbar sind wir immer Wir sind zwar durch den Luftbrechungsgrad unsichtbar, aber wir haben uns nicht in Luft aufgelöst wie Märchengestalten!«
    Schon ertönte des Präsidenten herausfordernd unverschämte Stimme. Er sprach in Englisch, und er sprach so langsam, daß Superhirn im Wisperton übersetzen konnte: »Meine Herren Kollegen, meine ehrenwerten Freunde, die mit mir das Bündnis eingegangen sind ...«
    Es erhob sich ein teils erstauntes, teils bestürztes und unwilliges Gemurmel. Niemand hatte bisher einen Vertrag unterschrieben! Auch die plumpe Anrede schien den Staatsmännern nicht zu gefallen. Doch Präsident Bubi fuhr ungerührt fort. »Ich höre, Sie zollen mir Beifall. Um so besser. Dann können wir es kurz machen. Wie Sie wissen, stehen alle vier Nachbarstaaten unter meinem Atomschutz. Die Unterschrift unter die Brüderschaftsverträge, die mir die Würde des Oberhaupts der Union einräumen, ist also nur noch Formsache.«
    »Frechheit!« entfuhr es Micha.
    Doch die nun aufkommende Empörung unter den Konferenzteilnehmern ließ Michas Ausruf untergehen.
    Der Adjutant des Präsidenten schwang die Tischglocke. Und Bananen-Bubi höhnte: »Wer Lust hat, sich die Sache zu überlegen, wird genügend Zeit zum Nachdenken in meinen Gefängnissen dafür bekommen!«
    Einige der Teilnehmer gingen unter Protest zum Ausgang – aber dort standen plötzlich schwerbewaffnete Soldaten.
    »Ha, ha!« lachte der Herrscher von eigenen Gnaden. »Sie sehen, das sind keine Hotelboys! Also los. Ich will zum Golfspielen. jetzt wird unterschrieben! Und zwar fix, fix!«
    »Los!« raunte Superhirn.
    Unsichtbar, wie er war, rannte Micha um den Hauptkonferenztisch herum, auf den Präsidentenstuhl zu. In der Hand hielt er eine Spraydose, die Charivari ihm mitgegeben hatte. In dieser Dose befand sich Angsthasen-Spray. Wer es einatmete – und mochte er eben noch der brutalste, verwegenste, mutigste Kerl gewesen sein –, fürchtete sich plötzlich vor einer winzigen Maus. Es war eine Verbesserung jenes Mittels, das die Gefährten früher bei den Raumpiraten erfolgreich eingesetzt hatten.
    »Wer mich nicht anerkennt«, rief der ehemalige Banariensortierer in seiner albernen Paradeuniform,
    »der wird mit Blut statt mit Tinte unterschreiben müssen!«
    Micha drängte sich am Adjutanten vorbei, doch der hatte sich erhoben. Sein Stuhl glitt zurück – und Micha direkt vor den Bauch. Die Lehne drückte die Temperaturfühler in den optischen Konverter hinein, und augenblicklich stieg die Temperatur des Apparates auf Michas Körperwärme. Das waren etwa 37 Grad Celsius!
    Im Sitzungsraum aber, und darauf hatte Superhirn warnend hingewiesen, herrschten wegen der Klima-Anlage nur 19 Grad. So veränderte sich der Luft-Brechungswert, der den Kleinen bisher geschützt hatte. Und der Tyrann Alec Glory, ehedem Bananen-Bubi, sah plötzlich einen Schatten auf sich zuspringen.
    »Was ist das?« brüllte er. »Wache! Hier hat sich ein Zwerg eingeschlichen! Ein Agent! Fangt ihn!«
    Und schon packte er mit seinen gewaltigen Pratzen selber zu und erwischte Michas Arm.
    »Au!« schrie der Kleine auf.
    »Ich habe ihn!« donnerte der Präsident. »Er entwischt mir nicht!« Rings um die beiden entstand ein Getümmel, woraus die Temperatur in unmittelbarer Nähe des Konverters weiter stieg. Micha wurde sichtbar!
    »Ein Junge!« stammelte Bananen-Bubi fassungslos. »Wo kommt der her? Wer hat ihn eingeschmuggelt? Ich werde den Betreffenden an den Galgen bringen!«
    Da gelang es Micha, sich loszureißen. Und ehe der Präsident ihn aufs neue packen konnte, machte es Schschschschscht! Und er hatte eine Ladung Angsthasen-Spray im Gesicht! Die Wirkung war mehr als verblüffend. Der riesige Bursche begann sich auf der Stelle zu drehen. Erst stieß er noch einige drohende Worte aus. Er gab auch noch ein paar großsprecherische, ja, großmäulige Befehle. Aber dann brach der Mut des Mannes wie ein Kartenhaus zusammen. Micha fühlte ein Zupfen an seinem Arm. Es war Superhirn.
    »Weg hier!« tönte seine Stimme an Michas Ohr. »Weg von der Menge! Zum Eingang, los!«
    Sogleich wurde auch Micha für die Leute wieder unsichtbar, denn Superhirn und er standen im Wirkungsbereich der Klimaanlage, abseits der anderen. Sie beobachteten gespannt, was der eben noch so größenwahnsinnige

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