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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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untersuchten es und kamen zu einem erstaunlichen Ergebnis. Aber sehen Sie selbst, meine Herren.«
    Die Spindel wuchs ins Unendliche. Total verbogen taumelte sie auf ihrer Kreisbahn dahin und trieb scheinbar seitlich an den Betrachtern vorbei.
    Jemand stöhnte unterdrückt. Es war der Astrophysiker Clark Colnar, der das Gebilde mit offenem Mund anstarrte und unwillkürlich die Hand ausstreckte.
    Neben dem monströsen Etwas tauchte jetzt ein Patrouillenschiff der Space-Police auf. Zum ersten Mal hatten die Männer einen ungefähren Größenvergleich, der sie erschauern ließ.
    »Was ist das?« fragte der Arzt und Kryobiologe Doktor Marco Bonelli mit zuckenden Lippen. »Das Ding ist doch nicht irdisch, oder?«
    Commander Albert Sinner gab auf die fragende Feststellung keine Antwort. Er ließ die Männer vorerst im Ungewissen.
    »Unsere Patrouillenschiffe der A-Klasse sind zweihundertvierzig Meter lang«, unterbrach Captain Stafford die eingetretene Ruhe. »Wenn das Holobild exakt arbeitet, dürfte das fremde Objekt eine ungefähre Länge von 25 Kilometer haben.«
    »Sehr gut beobachtet«, sagte der Commander nickend. »Die Länge beträgt fast genau 27,5 Kilometer. Ich möchte noch hinzufügen, daß das Objekt aus Marson-Erz besteht. Ich überlasse es Ihrer Phantasie, sich darunter etwas Konkretes vorzustellen – schließlich besitzt Marson einen Schmelzpunkt von 9870° Celsius, und es ist das leistungsfähigste Metall, das wir kennen. Wir haben noch eine halbe Stunde Zeit zur Betrachtung, ehe das Objekt wieder im Kernschatten des Mondes verschwindet. Unsere Wissenschaftler haben sich übrigens, wie man so schön sagt, fast die Zähne daran ausgebissen.«
    »Ich bin total überfragt«, sagte Bonelli. »Dieses sogenannte Objekt hat einen Durchmesser von bestenfalls zwei, drei Metern. Es erinnert mich an eine … eine … äh … Riesennudel, mit Verlaub.«
    »Nach Bologneser Art«, fügte Captain Stafford mit beißendem Spott hinzu. »Sie können Ihre italienische Abstammung wohl nie ganz vergessen, Dr. Bonelli.«
    Commander Sinner lächelte amüsiert. Doch sein Gesicht wurde gleich darauf wieder ernst.
    »Ihrer Phantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt«, sagte er. »Hat jemand noch eine andere Theorie?«
    Niemand wollte sich der Lächerlichkeit preisgeben, und so versank auch jeder erneut in den Anblick der monströsen Riesenspindel.
    Das Metall glänzte matt im Widerschein des Mondes. Es gab bei dem Ding weder einen erkennbaren Bug noch ein Heck. Es sah eher einer Riesenschlange ähnlich, die in zahlreichen Windungen plötzlich erstarrt war und eine abstrakte Form angenommen hatte.
    »Es muß irdischen Ursprungs sein«, sagte Stafford schließlich.
    »Und woraus schließen Sie das, Captain?«
    Staffords Logik war wieder einmal bestechend.
    »Da sich die Wissenschaftler nur fast die Zähne ausgebissen haben, ziehe ich den Schluß, daß man das Objekt identifiziert hat. Wäre es außerirdischen Ursprungs, würde längst durchgesickert sein, auch bei aller Geheimhaltung, daß wir Besuch aus den Tiefen des Alls erhalten haben. Das dürfte aber nicht der Fall sein. Ich vermute, daß dieses Objekt einer Strukturerschütterung ausgesetzt war und sich daraufhin verformte, was wiederum den Schluß zuläßt, daß es sich um ein Raumschiff handelt.«
    Albert Sinner sog tief die Luft ein.
    »Das entspricht absolut den Tatsachen, Captain. Kurz gesagt, war dieses Ding einmal der Raumer DANAE, der vor zweieinhalb irdischen Jahren zum Cygnus-Nebel gestartet ist …«
    Erschrockene Stille trat nach seinen Worten ein.
     
    *
     
    Fassungslose Blicke folgten dem Gebilde, das einmal die DANAE gewesen war und zu den Raumschiffen der sogenannten ›Götterklasse‹ gehörte. Götterklasse deshalb, weil die Namen der Schiffe dieser Baureihe von Göttern der griechischen Sagenwelt abgeleitet wurden. Peet Orell, der Chef der HTO, der größten Raumschiffswerft der Erde, hatte es so bestimmt. Drei Expeditionsraumer waren bisher gebaut worden. Der erste, die ZEUS, war nicht mehr zurückgekehrt. Die DANAE war da, zurückgekehrt nach einer unheimlichen Odyssee und nur noch ein abstrakter Alptraum. Der dritte und größte Raumer, und auch der modernste, die HERAKLES, wartete im Orbit auf ihren Flug zum Cygnus.
    »Was hat man herausgefunden, Sir?« brach Captain Stafford nach einer Ewigkeit das Schweigen. »Ich gehe davon aus, daß man den Raumer einer gründlichen Analyse unterzogen hat.«
    Commander Sinner nickte bedächtig. Er ging um das

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