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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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Hydrologisten, etwas stämmiger gebaut als ihr Bruder, mit dunkelblonden Haaren und hellgrauen Augen. Die andere war die Russin Katja Fedorowna, schwarzhaarig mit blauen Augen, knabenhaft schlank und dem Captain gerade bis ans Brustbein reichend.
    Alle drei Hydrologisten trugen durchsichtige Overalls über ihrer Kleidung.
    Die dritte Frau an Bord hieß Chris Dackert. Die 48jährige durchtrainierte Frau betrat als letzte die Biosphäre. Sie teilte sich die Arbeit in der Funk-Z mit Holger Leach. Ihre grünen Augen stachen faszinierend von den rotblonden Haaren ab.
    Stafford fühlte sich immer etwas verwirrt, wenn die Funkerin in seiner Nähe war. Das lag weniger an ihren oft spöttisch verzogenen Mundwinkeln als an ihrer Ausstrahlung. Von einigen aufgefangenen Wortfetzen der Männer seiner Crew wußte Stafford, daß es ihnen ebenso erging wie ihm.
    Dackert nickte ihm nur zu, wortlos, wie es ihre Art war. Vermutlich wollte sie die Unterhaltung nicht unterbrechen.
    »Sehr gut«, sagte Stafford und nickte zurück. »Sie können zur weiteren Inspektion mitkommen, wenn Sie wollen.«
    Hinter ihnen schlossen sich automatisch die Schotts und riegelten die Biosphäre von der Welt der Technik hermetisch ab.
    Im zweiten Deck kamen sie in den Raum, den Doc Bonelli stolz als ›mein Reich‹ bezeichnete.
    Es gab niemanden, dem nicht unwillkürlich ein kalter Schauer über den Rücken rann, als sie die Station betraten.
    Hier war alles steril, leblos, nüchtern und kalt. Der Anblick erinnerte an eine moderne Leichenhalle.
    Der hintere Raum wurde von einer Batterie gläserner, sargähnlicher Gebilde beherrscht. Verschiedenfarbige Rohre mündeten in die Glasbehälter, Leitungen zogen sich an den Wänden entlang. Über allem lag ein eigenartiger, undefinierbarer Geruch.
    Marco Bonelli wies einladend auf die technische Einrichtung. Sein makabrer Humor feierte wieder mal Triumphe.
    »Der Mumiensaal«, sagte er freundlich. »Heute erfolgt die Einbalsamierung natürlich technisch und vollautomatisch. Die Eingeweide bleiben drin, und auch das Gehirn wird nicht mehr mit Haken durch die Nase herausgezogen, wie es bei den alten Pharaonen …«
    »Das reicht, Doktor«, unterbrach Staffords harte Stimme seine lebhaften Ausführungen. »Die Crew ist unglaublich beeindruckt von Ihrem geschichtlichen Wissen über die Bräuche alter Ägypter. Sind Ihre Aggregate alle in einwandfreiem Zustand?«
    Bonelli schluckte betroffen. Seine Antwort kam etwas kleinlaut.
    »Ja, Sir, keine Störungen. Alle Geräte arbeiten mit der zu erwartenden Präzision. Ich wollte der Crew nur die Angst nehmen, die man beim Betrachten der technischen Apparatur empfindet.«
    »Ja, das haben Sie sicherlich auch geschafft«, bemerkte der Captain trocken. »Sie sehen es an den glücklichen Gesichtern.«
    Bonelli blieb etwas zusammengeschrumpft zurück, als die anderen ihren Inspektionsgang fortsetzten.
    Inzwischen wurden die anderen Stationen besichtigt. Stafford kontrollierte alles höchstpersönlich und überließ Clark Colnar, dem Astrophysiker und Ingenieur, den vollautomatisch arbeitenden Maschinenraum.
    Da alle Crewmitglieder Doppel- und Dreifachfunktionen besaßen, kam das riesige Schiff mit einer Besatzung von einem guten Dutzend Leuten aus. Mehr waren nicht erforderlich. Fast alles lief automatisch ab und wurde vom Bordgehirn und den anderen Großrechnern in der Kommando-Zentrale gesteuert.
    Nach einer guten Stunde war der Rundgang beendet. Blieb noch eine Stunde bis zum endgültigen Start. Stafford beabsichtigte, sich in dieser verbleibenden Zeit das Wrack der DANAE noch einmal aus unmittelbarer Nähe anzusehen, wie es mit Commander Sinner abgesprochen war.
    Die HERAKLES setzte sich in Bewegung. Im Triebwerksraum begannen Aggregate zu wummern. Hastingsbänke summten leise. Stützmasse wurde in die Brennkammern eingespritzt. Turbopumpen jaulten, bis alles zu einem gleichmäßigen Arbeitstakt verschmolz. Jetzt war nur noch ein fernes Singen im äquatorialen Ringwulst zu hören.
    Die Beschleunigung wuchs im Sekundenquadrat. Im Innern war davon nichts zu spüren. Es traten keine Beharrungskräfte auf – das Geheimnis der Anti-Gravitation hatte schon vor vielen Jahren ein Mann namens Prom Eggers gelöst. Hier veränderte sich nichts, außer, daß die HERAKLES mit atemberaubenden Werten den Orbit verließ und dem Mond entgegen raste.
    Mühelos wurde die Distanz von mehr als 384 000 Kilometern in achtzehn Minuten überbrückt.
    »Sehr beachtlich«, lautete Staffords trockener

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