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Raus aus der Suchtfalle!

Raus aus der Suchtfalle!

Titel: Raus aus der Suchtfalle! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trias
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Gutachten beiliegen müssen. Der Sozialbericht kann von einer Beratungsstelle, einer psychiatrischen Institutsambulanz, dem Sozialdienst eines Krankenhauses oder einer sonstigen Einrichtung mit einem Sozialdienst erstellt werden.
    Die ambulante Entwöhnungsbehandlung findet meist abends statt, sodass man weiterhin seinen Verpflichtungen nachkommen kann.
    Ambulante Entwöhnungsbehandlung . Viele Beratungsstellen bieten eine ambulante Entwöhnungsbehandlung an. Unter ärztlicher Verantwortung finden üblicherweise für ungefähr ein Jahr wöchentliche Gruppentherapien, regelmäßige Einzelgespräche und bei Bedarf weitere zusätzliche Therapiemaßnahmen statt. Die Termine finden in der Regel abends statt, sodass diese Rehabilitationsform besonders berufs- und familienfreundlich ist. Gleichzeitig ist jedoch auch der »Abstand« zum Alltag äußerst gering, sodass diese Form der Entwöhnungsbehandlung nur dann infrage kommt, wenn Betroffene keinen größeren Abstand und keine noch intensivere Form der Therapie benötigen.
    Ganztägig ambulante Entwöhnungsbehandlung . Solche Therapie findet in Einrichtungen der Tagesrehabilitation statt. Die Entwöhnungsbehandlung findet an 5 oder 6 Tagen pro Woche ganztägig statt. Weil die Nacht und die Wochenenden zu Hause verbracht werden, ist es bei dieser Form der Entwöhnungsbehandlung erforderlich, dass das direkte Umfeld eine Weiterentwicklung im Sinne der Behandlung nicht behindert. Die Dauer und die Inhalte der ganztägig ambulanten Entwöhnungsbehandlung sind weitgehend identisch mit denen der stationären Entwöhnungsbehandlung.
    Die stationäre Entwöhnungsbehandlung bietet einen räumlichen und zeitlichen Schutzraum und größeren Abstand zum Alltag.
    Stationäre Entwöhnungsbehandlung . Diese Therapie wird an Fachkliniken für die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen durchgeführt und dauert bei Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit zwischen 12 und 16 Wochen. Da bei der stationären Entwöhnungsbehandlung der Alltag und das »normale Umfeld« weit weg sind, sind hier therapeutische Beurlaubungen, Partnergespräche, und Arbeitgebergespräche wichtig, um einen Bezug zum Lebensumfeld zu gewährleisten. In Deutschland existieren einige Entwöhnungskliniken für Männer beziehungsweise für Frauen, die geschlechtsspezifische Behandlungsansätze verfolgen und dabei gerade dem Thema der Geschlechterrolle und der Partnerschaft einen besonderen Stellenwert einräumen.
Um welche Themen geht es?
    Bei der Entwöhnungsbehandlung steht – anders als bei der Akutmedizin – der »ganze Mensch« mit all seinen wichtigen Lebensbereichen im Mittelpunkt.
    Inhaltlich stehen bei Entwöhnungsbehandlungen die Ziele und Maßnahmen im Mittelpunkt, die wir zu den Stadien der Vorbereitung, Handlung und Aufrechterhaltung beschrieben haben. Zusammengefasst stehen folgende Themen im Mittelpunkt einer Entwöhnungsbehandlung:
Verständnis der Abhängigkeit in der eigenen lebensgeschichtlichen Entwicklung
Anerkennen der Abhängigkeit als aktuelle und lebenslange Erkrankung
Erkennen von und Umgehen mit kritischen, rückfallgefährdenden Situationen
Stärkung von eigenen Bewältigungsmöglichkeiten und Stärken im Umgang mit Krisensituationen
Stärkung der Wahrnehmung eigener Entwicklungsmöglichkeiten
Stärkung und intensive Einübung von grundlegenden Fertigkeiten wie:
Äußern und Annehmen von Kritik
angemessene Abgrenzung
Genussfähigkeit
Achtsamkeit gegenüber sich selbst
Erkennen und Konkretisieren von Lebensperspektiven
Bewältigung von anstehenden Lebens- und Entwicklungsaufgaben
Stärkung eines gesundheitsfördernden Lebensstils
    Diese Themen werden bei der Entwöhnungsbehandlung in vielfältigen Formen der Einzel- und Gruppenpsychotherapie und der Ergotherapie bearbeitet. Die Einrichtungen der Entwöhnungsbehandlung orientieren ihre Konzepte stets an den Fortschritten der Sucht- und Rehabilitationsmedizin. In Erweiterung zu Akutkliniken und zur Akutmedizin beschäftigt sich die Rehabilitationsmedizin ganz besonders intensiv damit, Betroffene im Umgang mit den Krankheitsfolgen zu stärken. Es wird also nicht davon ausgegangen, dass durch die Behandlung die Erkrankung überwunden ist, sondern davon, dass die Erkrankungund ihre Folgen noch längere Zeit andauern werden und Betroffene lernen müssen, mit den Einschränkungen der Erkrankung zu leben. Auf eine lebenslange Einschränkung bei abhängigkeitskranken Menschen haben wir ja wiederholt hingewiesen: Einen »normalen«, kontrollierten

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