Rausfliegen mit Erfolg

über ihr persönliches Netzwerk als über traditionelle Bewerbungen. Werfen Sie also Ihre Branchenscheuklappen weg und lockern Sie Ihre Funktionsknebel. Denken Sie darüber nach, welche Firmen Sie persönlich ansprechen und finden Sie alles über sie heraus.
    Natürlich werden Sie sich in der ersten Orientierungsphase auch Inserate ansehen, aber NICHT, um sich zu bewerben. Denken Sie daran, Sie sind noch nicht soweit. Sie wissen noch nicht definitiv, was Sie wirklich wollen. Bekämpfen Sie Ihre Ungeduld und nehmen Sie sich Zeit, Inserate inhaltlich zu studieren, und zwar vorerst ohne zu starke Einschränkung der Branche oder Funktion. Konzentrieren Sie sich ausschließlich auf die ausgeschriebenen Anforderungsprofile und vergleichen Sie diese mit Ihrem erarbeiteten Persönlichkeitsprofil. Mit dieser Verallgemeinerung können Sie sich besser von Ihrer noch sehr präsenten letzten Beschäftigung lösen und schaffen gedanklich den Sprung in andere Branchen, Sparten oder Betätigungsfelder. So erhöhen Sie Ihre Chancen. Ergänzend bieten sich die klassischen Neigungstests an, die nach Beantwortung vielfältiger Interessensfragen jene Berufsbilder vorschlagen, welche Ihrem Persönlichkeitsprofil an nächsten kommen.
    Ihre Fokusphase ist abgeschlossen, wenn Sie sich eine „Berufsvision“ erarbeitet haben, wenn Sie also wissen, ob Sie selbständig oder unselbständig tätig sein wollen, in welcher Funktion, in welcher Branche, in welcher Region und welche Größe und Eigenschaften der von Ihnen angestrebte Arbeit- bzw. Auftraggeber aufweisen soll.
    Ich könnte mir vorstellen, dass Ihre Geduld für meine Ausführungen zum Thema „Neuorientierung“ Grenzen hat, ebenso wie die Bereitschaft, sich jetzt von der tatsächlichen Jobsuche abhalten zu lassen. Schließlich sind Sie kein Schul- oder Universitätsabgänger mehr, sondern standen bis vor Kurzem noch mit beiden Beinen fest im Berufsleben. Sie denken: „Ich will einen Job wie ich hatte, zu ähnlichen oder besseren Konditionen, und das schnell.“
    Wenn Sie so sicher sind, warum lesen Sie dann noch? Könnte es sein, dass Sie bei der Beantwortung der ersten Frage „Was gefiel Ihnen an Ihren bisherigen Jobs und was nicht?“ auf der Plusseite Geld, Privilegien und Ansehen, auf der Minusseite dagegen 27 Negativfaktoren Ihre tägliche Arbeit betreffend vermerkt haben? Es wäre doch schade, wenn es Ihnen so erginge wie einem meiner Bekannten, der sich als der vorhin zitierte „Parade-Single“ durchs Privatleben quält. Er meinte:
    â€žIrgendwie ziehe ich immer denselben Frauentyp an. Und ich lasse mich immer wieder auf eine derartige Beziehung ein, obwohl ich schon vorher ahne, dass das nicht lange hält. Das geht mir zwar mächtig auf die Nerven, aber ich weiß wenigstens, woran ich bin. Noch jedes Mal, wenn ich mich nach Scheitern einer Beziehung dazu aufraffen wollte, mein Leben zu überdenken, hat mich die Bequemlichkeit übermannt und ich akzeptierte doch wieder das erstbeste Angebot. Was soll’s, besser in alter Gewohnheit denselben Fehler zu machen, als sich komplett neu orientieren zu müssen …“
    Sie sollten einfach wissen, worauf Sie sich einlassen wollen mit Ihrem nächsten Job. Ich verspreche Ihnen, es lohnt sich allemal, die Fokusphase mit Eifer und Freude zu durchlaufen. Als Manager, der es immer noch drauf hat, bekommen Sie schließlich, was Sie wollen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Also treffen Sie die richtige Wahl!
    Ready for Take-off
    Gratuliere, Sie sehen echt gut aus!
    Sie haben meine Ratschläge also beherzigt und sich eine Weile entspannt. Sie haben nicht nur Ihre Einstellungen geändert sondern auch Ihre Ernährung. Schon während des spontan angetretenen Urlaubs hatten Sie gespürt, wie notwendig Ihr Körper Erholung brauchte. Sie hatten ihn in jeder Hinsicht überbeansprucht. Seither gehen Sie bewusster mit Ihrem Energiehaushalt um. Sie haben mit dem Rauchen aufgehört und sich ein persönliches Fitness-Programm zusammengestellt, das Sie auch einhalten. Sie haben Ihre Finanzen geordnet und erleichtert festgestellt, dass Ihnen das Abfertigungspaket genügend Spielraum lässt, im Entscheidungsprozess bezüglich Ihrer neuen Tätigkeit Sorgfalt und Eigeninteresse vor Eile und Notwendigkeit zu stellen. Sie haben sich genügend Zeit genommen, um herauszufinden, was Sie künftig