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Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
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Fähigkeiten?«
    »Wenn er es weiß, erklärt das auch den viel zu großen Zufall - Darius hat mir ihre Annonce vermittelt!«
    Ungläubig schauten sich beide an.
    »Dann hat er mich all die Jahre belogen!«
    Zorn und Enttäuschung wüteten in Readwulfs Gesicht.
    »Du musst mit ihm reden. Vielleicht gibt es für all das eine plausible Erklärung.«
    Readwulf schwieg. Darius war ihr Onkel und bisher wie ein Vater für ihn gewesen. Wenigstens hatte er das bis zu diesem Moment gedacht.
    Schweigend saßen beide in der Küche über ihrem Kaffee. Dass Jules in ihrem Zimmer geschlafen hatte und plötzlich den Flur betrat, bemerkten sie zu spät. Alles in der Wohnung roch intensiv nach ihr, daher achtete er nicht weiter darauf, als er an ihrem Zimmer vorbei in die Küche lief. Als die Frage in die Küche hallte: »Cloé willst du einen Kaffee mit mir trinken?«, konnte Readwulf nicht mehr verschwinden . Cloé zuckte mit den Schultern. Sie hatte nichts von Jules ausgefallenen Vorlesungen gewusst und war fest davon überzeugt, allein in der Wohnung zu sein, als sie von der Arbeit gegen halb drei nach Hause gekommen war. Sie stimmten sich kurz mit Blicken ab und entschieden sich für die Variante `totale Konfrontation’ statt `geordneter Rückzug’.
    Readwulf war nun sehr gespannt auf Juliettes Reaktion und sie enttäuschte ihn keinesfalls. Mit seiner vornehmen Art und dieser überlegenen Haltung hatte er sie nach nur vier Sätzen wieder aus der Küche vertrieben. Den Handkuss hingegen genoss er in vollen Zügen. Als seine Lippen sanft ihren Handrücken streiften, hatte er Mühe, sich zurückzuhalten. Er war froh, dass es ihr nicht ebenso erging und sie sich stattdessen seiner schnellstens entzog. Mit jeder Begegnung wirkte sie auf ihn einladender. Wie ein saftiges Steak, welches er nicht schnell genug verschlingen konnte. Gut, dieser Vergleich hinkte etwas, denn mit banalem Fleisch wollte er sie nicht vergleichen.
    Cloé beobachtete das Schauspiel aus sicherer Entfernung.
    Sie kannte Readwulf genau, wusste zwar nicht viel über die dubiosen Aufträge, die er von ihrem Onkel erhielt, aber eines wusste sie: Er führte seine Jobs immer aus!
    »Bitte Readwulf, sprich mit Darius und bring in Erfahrung, was an Juliette so gefährlich ist, dass er dich dafür braucht.«
    Verblüfft über Cloés rasche Kombinationsfähigkeit blickte er auf :»Das werde ich! Halt du hier die Stellung, wir bleiben in Kontakt.«
    Mit einer kurzen Umarmung verabschiedete er sich und verschwand.

    ***

Kapitel 3
    Die Gerichtsmedizin

    Als ich die Wohnungstür aufschloss, hatte sich meine Wut in Unbehagen gewandelt. Ich wusste nicht, wie ich jetzt mit Cloé umgehen sollte. Zum Glück war sie nicht daheim.
    Meine Gedanken wirbelten im Kreis. Wieso in meiner Küche? Was hat sie mit ihm? Cloé? Readwulf, was für ein blöder Name!
    Viel Zeit zum Nachdenken blieb mir nicht.
    Am Abend war ich mit Tess verabredet. Ich hatte ihr versprochen, bei den Geburtstagsvorbereitungen für ihren Bruder zu helfen. Sie plante eine riesige Überraschungsparty, da konnte ich sie nicht hängen lassen. Ich muss noch duschen , entschied ich, als ich mich verschwitzt im Badezimmerspiegel begutachtete. Gesagt, getan! Ich schlüpfte in meine Wohlfühljeans, T-Shirt drüber und fertig. Die Haare ließ ich Lufttrocknen, auf Beauty hatte ich gerade keinen Nerv. Dann hörte ich ihre Autohupe zweimal drängeln und ab ging es.
    Nathan würde in ein paar Tagen dreißig werden. Ganz schön alt, der Mann.
    »Was bringt dich zum Lächeln?«, fragte Tess, die mich gerade musternd von der Seite ansah, um sich dann wieder auf den Straßenverkehr zu konzentrierten.
    »Ach nichts. Ich hab mich nur gerade gefragt, wie es mit dreißig wohl so sein wird.«
    »Was ist daran lustig? Wir werden alt und faltig. Bis dahin solltest du einen Mann gefunden haben.« Ihre Stimme klang streng, einzig der kleine Zwinkerer am Ende der Ausführung ließ einen Scherz vermuten.
    »Ach, ja?«
    »Ja, ich frage mich eh, wieso du keinen Freund hast. Du siehst doch ganz passabel aus, mal abgesehen von diesen Haaren.«
    »Meine Haare sind OK so!«
    Ich zuckte ihren zweifelnden Blick mit den Schultern weg.

    Das Auto hielt vor einem verlassen wirkenden Fabrikgebäude, welches mit alten roten Ziegelsteinen gemauert worden war.
    »Was hier?«, fragte ich etwas ungläubig.
    »Ja, genau hier! Das wird spitze, etwas aufgehübscht mit ein paar Eisskulpturen, einer Feuershow und alle Gäste müssen komplett in weiß und schwarz

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