Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
Vom Netzwerk:
gekleidet erscheinen.«
    Ich nickte nur, konnte mir das Ambiente aber nicht wirklich vorstellen. »Und was soll ich jetzt tun? Luftballons aufpusten oder Girlanden basteln? Ach, und Tess, das werden sehr viele Girlanden?«
    »Nein, aber sehr witzig Jules! Danke für diese geniale Idee, vielleicht komm ich später drauf zurück.«
    Sie zog den Zündschlüssel aus dem Schloss: »Komm mit, es ist fast alles fertig. Ich habe bereits einen Partydienst beauftragt.«
    Erleichtert atmete ich durch. Basteln gehörte nichts zu meinen Hobbys, dafür fehlt mir die Geduld.
    »Schau nicht so, komm endlich!«
    »Ich komm ja schon.«
    Während ich ihr zu der vermeintlichen Ruine folgte, fummelte sie bereits an der Kette und dem alten Schloss daran herum.
    Anschließend schob sie das mächtige Eisentor auf und zog mich am Arm aufgeregt hinter sich her.
    »Na, was sagst du?«, fragte sie ungeduldig, als ich staunend den Mund nicht mehr zu bekam.
    »Das hat Stil, wirklich!«
    Alles war weiß. An der hohen Decke hängende Stoffbahnen führten zur Mitte des Raumes und bildeten einen tollen Übergang zu einer riesigen Discokugel. Darunter befand sich die Tanzfläche. Links daneben hatte man Tische mit edlen Tafeldecken platziert und rechts von der Tanzfläche war eine große Bar aus Glasbausteinen aufgebaut.
    Ich stellte mich in die Mitte der Tanzfläche, um den Raum in jeder Richtung einzeln zu betrachten. Als ich gerade nach oben schaute, um die gewaltige Kugel noch einmal zu bewundern, gab es plötzlich einen lauten Knall. Ich erstarrte. Die Nothalterung griff rechtzeitig und so stoppte die Glitzerkugel knapp einen Meter über mir ihren freien Fall.
    Tess schrie laut: »Jules? Ist dir was passiert?« Sie rannte zu mir. Ich war immer noch steif vor Schreck: »Nichts passiert Tess. Alles gut, wirklich.«
    Sie umarmte etwas zu heftig und daher entschied ich schnell, wieder zur Tagesordnung über zu gehen und den Vorfall zu ignorieren. Sie wollte jedoch genau wissen, was passiert war und so wurde ich gezwungen, nach den Verankerungen der Deckenkonstruktionen zu sehen.
    »Komm mit!« Sie zog mich mit sich zur Wand hinter der Bar. Jegliche Gegenwehr stellte ich ein, denn `Nein´ ließ sie eh nicht gelten. »Diese Dilettanten werde ich morgen erst einmal zur Rede stellen. Ich will eine Erklärung! Wie kann so etwas überhaupt passierten? Zum Glück habe ich auf Sicherheit bestanden.«
    An der Vorrichtung angekommen, hielt sie mir sofort ein lose herunterhängendes Seil vor mein Gesicht. »Und dafür haben diese Halsabschneider auch noch zehn Prozent Aufschlag verlangt. Das soll die Luxusausführung sein?«
    Etwas eigenartig war das Ganze schon, zumal das Seil recht neu aussah. Ich hoffte, dass die Herren vom Aufbauservice eine passende Erklärung finden würden. Tess in diesem Zustand zu erleben, war deutlich beängstigender, als der Gedanke an Sabotage.
    Ich überging ihren Ausbruch mit einem zustimmendem Nicken: »Die Halle hier ist perfekt für deinen Bruder, aber wofür brauchst du mich jetzt noch?«
    Missbilligend, über meine scheinbare Gelassenheit, zog sie die Augenbrauen nach oben: »Du sollst mir bitte helfen die Eisskulpturen auszusuchen und die Sitzkärtchen richtig zu platzieren. Keine Angst, fertig sind sie schon.«
    »OK, das kann ich. Kommst du?« Ich schnappte mir ihre Hand und zog sie in Richtung der Tische.

    Abende mit Tess, waren schön, auch wenn sie meist viel zu viel redete.
    Die Eisfiguren waren rasch ausgesucht, denn es standen nur sechs Motive zur Auswahl. Wir hatten uns für einen weiblichen Torso für das Buffet und eine Kopfbüste von Nathan für die Bar entschieden.
    Die Platzkärtcheneinteilung gestaltete sich etwas schwieriger. Nur eine Hand voll Gäste waren mir namentlich bekannt. Eine große Hilfe konnte ich nicht sein. Mein Vorschlag `Mann neben Frau’ stieß jedoch auf Zustimmung und wurde umgesetzt. Sie gab mir den Karton mit den Kärtchen in die Hand. Ich folgte ihr schweigend, während sie die Namen auf der ausgedruckten Gästeliste vorlas. Sie war gut vorbereitet, denn die Kärtchen waren bereits namentlich vorsortiert. Ohne Mühe stellte ich sie an den jeweils von ihr angewiesenen Platz. Zwischendurch berichtete mir Tess den neuesten Klatsch und Tratsch. Nach einer Stunde war es vollbracht. Sie deutete auf den Tisch in der Nähe der Bar und ich ließ mich dort dankbar auf einem Stuhl nieder.
    Sie holte eine Kiste mit verschiedenen Weinflaschen unter dem Tisch hervor.
    »Schau mal hinter der Bar, da

Weitere Kostenlose Bücher