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Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Titel: Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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wird bald werfen, aber ich kann sie doch eine kurze Runde drehen lassen. Ich wollte auch den neuen Hund mitnehmen. Ihn seine Witterung testen lassen. Das kann ja nichts schaden. Wenn wir nichts finden, können sie einen anderen Hund holen, wenn sie wollen, aber der nächste ist ja in Sundsvall, und deshalb …«
    Er nickte zum Auto hinüber. Im Laderaum standen zwei Hundekäfige. Im einen lag ein schokoladenbrauner Schäferhund.
    »Der ist aber schön«, sagte Rebecka. »Wie heißt er?«
    »Roy. Ja, gut aussehen tut er immerhin. Jetzt müssen wir nur noch sehen, ob er auch sonst etwas taugt. Ich kann ihn nicht gleichzeitig mit Tintin einsetzen. Sonst provoziert er sie die ganze Zeit nur. Und Tintin muss ihre Ruhe haben, jetzt, wo sie bald ihre Welpen bekommt.«
    Rebecka sah Tintin an.
    »Sie ist tüchtig, habe ich gehört«, sagte sie. »Hat den Pastor im Vuolusjärvi und die Spuren von Inna Wattrang gefunden. Unglaublich.«
    »Ja, meine Güte«, sagte Krister Eriksson und schaute zur Seite, um sein stolzes Lächeln zu verbergen. »Ich vergleiche sie ja immer mit meinem vorigen Hund, Zack. Es war eine Ehre, dass ich mit ihm zusammenarbeiten durfte. Er hat mich angelernt, ich bin einfach nur hinterhergetrottet. Man war so jung. Hatte von nichts eine Ahnung. Und später durfte ich dann Tintin ausbilden.«
    Die Hündin schaute auf, als sie ihren Namen hörte, und kam auf die beiden zugetrottet. Setzte sich vor die Heckluke von Kristers Auto und schien sagen zu wollen: »Na, fahren wir jetzt endlich?«
    »Sie versteht, dass wir zu einem Einsatz fahren«, sagte Krister. »Und das macht ihr wahnsinnigen Spaß.«
    Er drehte sich zu Tintin um. »Das geht nicht«, sagte er zu ihr. »Der Wagen springt nicht an.«
    Der Hund legte den Kopf schräg und schien über diese Mitteilung nachzudenken. Dann ließ sich Tintin mit resigniertem Seufzer in den Schnee fallen.
    »Nimm doch meinen Wagen«, schlug Rebecka vor.
    Sie ertappte sich dabei, dass sie mit Tintin gesprochen hatte, und drehte sich zu Krister Eriksson um.
    »Verzeihung«, sagte sie. »Schließlich fährst ja du. Ich brauche den Wagen heute nicht.«
    »Aber ich kann doch nicht …«
    Sie drückte ihm die Schlüssel zu ihrem Audi A4 Avant in die Hand. Er fragte noch einige Male, ob sie das Auto an diesem Tag wirklich nicht brauchen würde. Und beteuerte, dass es sicher auch noch andere Möglichkeiten gebe. Die anderen könnten ihn doch ganz einfach abholen.
    »Kannst du nicht einfach Danke sagen?«, fragte sie. »Ich gehe jetzt an die Arbeit. Wenn du keine Hilfe brauchst, um die Hundekäfige umzuladen. Fahr schon! Die warten doch auf dich.«
    Er erklärte, dass er mit den Käfigen selber fertig werden könne. Und dann ging sie. Winkte ihm zu, ehe sie durch die Tür verschwand.
    Sie hatte nicht einmal die Jacke ausgezogen, als er auch schon an ihre Bürotür klopfte.
    »Es geht nicht«, sagte er. »Automatische Schaltung. Die kapier ich nicht.«
    Jetzt lächelte sie ein wenig.
    Das kommt nicht oft vor, dachte er.
    Andere Frauen, die lächelten den ganzen Tag. Ob sie nun froh waren oder nicht. Aber nicht diese hier. Und sie lächelte nicht mit dem Mund, nein, man konnte ihr tief in die Augen schauen. Ganz unten im Blick erklang eine fröhliche Melodie, wenn sie ihn ansah.
    »Und was ist mit Tintin?«, fragte sie.
    »Nein, sie ist auch nur an die manuelle gewöhnt.«
    »Das ist total einfach, man muss nur …«
    »Ich weiß!«, fiel er ihr ins Wort. »Das sagen alle, aber … also wirklich, nein!«
    Rebecka sah ihn an.
    Er schaute ungeniert und ohne Scheu zurück. Hielt ihrem Blick stand.
    Sie wusste, dass er ein einsamer Wolf war.
    Und das liegt nicht nur an seinem Aussehen, dachte sie.
    Krister Erikssons Gesicht war von Brandnarben entstellt. Ein Hausbrand, als er noch sehr jung gewesen war, hatte sie gehört.
    Seine Haut war rosa gefleckt und glänzte, seine Ohrmuscheln sahen aus wie zwei frisch entsprungene runzlige Birkenblätter, er hatte keine Haare, keine Augenbrauen oder Wimpern, seine Nase waren zwei Löcher in seinem Kopf.
    »Dann fahre ich dich«, sagte sie schließlich.
    Sie rechnete mit Widerspruch. Damit, dass er sagen würde, es sei doch ihre Arbeitszeit. Dass sie sicher anderes zu tun habe.
    »Danke«, sagte er und lächelte ein wenig keck, zum Zeichen dafür, dass er verstanden hatte.
    Auf der Fahrt änderte sich das Wetter, und es wurde warm. Der heiße Atem der Sonne. Es tropfte von gezackten Kiefern und von den Birkenzweigen, die sich schon violett

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