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Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Titel: Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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allein in den Wald gehen. Tore ist eine Pest, und er will ihn nicht an den Hacken haben.
    »Keine Widerrede«, sagt seine Mutter mit einer Stimme, die keine Einwände duldet.
    Sie schmiert Butterbrote für ihre Jungen. Hjalmar sieht, dass sie die Butter auf dem einen Brot dicker streicht. Sie wickelt die Brote in Zeitungspapier und das mit der dicken Butter landet in Tores Rucksack. Hjalmar sagt nichts dazu. Tore sitzt auf dem Küchenhocker und schiebt sein neues Messer in der Scheide rein und raus.
    »Nicht mit dem Messer spielen«, sagt Hjalmar, wie er es selbst oft genug gehört hat.
    Tore achtet nicht auf ihn. Die Mutter sagt nichts. Sie gießt ein wenig Dickmilch in ein rundes Holzgefäß mit Deckel. Ein Stück gesalzenen Fisch steckt sie in eine gebrauchte Mehltüte. Beides muss Hjalmar in seinem Rucksack tragen.
    Die Familie hat nur drei Kühe für den Hausgebrauch. Vater Isak leitet das Fuhrunternehmen, und Kerttu kümmert sich um Heim und Vieh.
    Die Jungen haben ihre Rucksäcke. Sie tragen Schirmmützen und Kniebundhosen. Hjalmars Stiefel sind schlapp und zu groß. Tores sind ein wenig zu klein.
    Noch ehe sie die Landstraße überquert haben, schneidet Tore sich einen Birkenzweig ab und schlägt damit auf die Kühe ein.
    »Du brauchst sie nicht zu hauen«, sagt Hjalmar verärgert. »Stjärna ist klug. Sie kommt hinterher, wenn man vorausgeht.«
    Die Leitkuh Stjärna folgt Hjalmar. Sie hat eine Glocke an einem Lederband um den Hals hängen. Ihre Ohren sind schwarz, und auf der Stirn hat sie einen schwarzen Stern. Rosa und Mustikka trotten hinterher. Ihre Schwänze schlagen nach Fliegen. Ab und zu laufen sie etwas schneller, um Tore und seinem verdammten Birkenzweig zu entgehen.
    Hjalmar wandert einfach weiter. Er soll die Kühe zum Rand eines Moores bringen, das einen Kilometer entfernt liegt. Da finden sie guten Weideboden. Die Sonne wärmt. Der Wald duftet würzig nach frisch aufgeblühtem Sumpfporst. Stjärna trottet zufrieden hinter ihm her. Sie hat schon gelernt, dass er sie zu guten Futtergründen bringt.
    Tore hält sie immer wieder auf. Er bleibt stehen und bohrt immer wieder einen Zweig in einen Ameisenhaufen, hin und her, hin und her. Er muss mit seinem neuen Messer die Rinde von Bäumen anritzen. Hjalmar schaut in eine andere Richtung. Er hat bei Weitem kein so gutes Messer. Mit seinem hat einer der Angestellten seines Vaters Rost von einem Lastwagen gekratzt. Das hat der Klinge eine tiefe Kerbe verpasst, die sich nicht abschleifen lässt. Tores Messer ist neu gekauft.
    Tore redet hinter ihm vor sich hin. Hjalmar wünscht, er hielte den Mund. Im Wald muss man schweigen können.
    Als sie den Rand des Moores erreicht haben, packen sie ihren Proviant aus. Die Kühe machen sich sofort ans Grasen. Sie entfernen sich immer weiter von den Jungen.
    Das Moor ist weiß vor Moltebeerblüten.
    Nach dem Essen ist es Zeit, den Heimweg anzutreten.
    Nach zehn Minuten entdecken sie ein Ren. Es ist stehen geblieben und mustert die Jungen aus großen schwarzen Augen. Die Samen haben die Rentiere schon in die Berge getrieben, dieses hier ist aber zurückgeblieben.
    Die Jungen versuchen, sich anzuschleichen, aber nun reckt das Ren den Hals und läuft in gemächlichem Trab davon. Sie hören das Knacken unter seinen Hufen, dann ist es verschwunden.
    Sie versuchen eine Weile, dem Tier zu folgen, aber nach zehn Minuten geben sie auf. Das Ren ist sicher schon über alle Berge.
    Sie schlagen also wieder den Heimweg ein. Aber nach einer Weile muss Hjalmar feststellen, dass er sich nicht mehr auskennt. Trotzdem geht er noch eine Weile in dieselbe Richtung. Bald wird er die vertrauten Felsen, die Lichtungen sehen. Aber abermals nach einer Weile erreichen sie ein Sumpfgelände, das ihm völlig fremd ist. Bleistiftdünne Kiefern mit schwarzen Stämmen wachsen dort draußen. Bartflechten hängen von den Zweigen, sie sehen verbrannt aus. Nein, wo können sie hier nur sein?
    »Wir haben uns verirrt«, sagt er zu Tore. »Wir müssen umkehren.«
    Sie gehen zurück. Aber nach etwa einer Stunde landen sie abermals bei diesem Sumpfgelände.
    »Wir gehen rüber«, sagt Tore.
    »Sei nicht so blöd«, faucht Hjalmar.
    Jetzt macht er sich Sorgen. In welche Richtung sollen sie gehen?
    Nun hören sie aus der Ferne ein Brüllen, wenn auch nur schwach.
    »Still«, sagt Hjalmar zu Tore, der vor sich hin plappert. »Das ist Stjärna. Es kommt von dort.«
    Wenn sie die Kühe finden, dann finden sie auch den Heimweg. Stjärna schlägt ihn ein, wenn

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