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Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Titel: Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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Meteorologie und Hydraulik bezahlt worden sind, aber viel kann das doch nicht gewesen sein.«
    »Wieso vom SMHI ?«
    »Sie haben für das SMHI irgendwelche Messungen im Fluss gemacht, das haben sie erzählt, als sie zum Kaffee bei uns waren. So nette junge Leute. Ich wusste nicht, dass sie verschwunden waren, wir waren im Ausland, als es passiert ist, meine Tochter und ihr Freund haben ein Hotel in Thailand gekauft, also sind wir hingefahren und haben drei Wochen lang gratis dort gewohnt, natürlich musste man sich auch nützlich machen, Sie kennen das doch, wenn etwas zu erledigen ist, dann kann das nur Vatern richtig machen.«
    »Sie waren zum Kaffee bei Ihnen. Was haben sie gesagt?«
    »Tja, nicht gerade viel.«
    Kann ich mir denken, dachte Anna-Maria Mella. Die meiste Zeit hast sicher du geredet.
    Göran Sillfors erzählte weiter:
    »Sie haben also für das SMHI irgendwelche Messungen gemacht. Was hast du gesagt?«
    »Was?«
    »Nein, nicht Sie, meine Frau hat … sie sagt, die beiden hätten den See ausgelotet. Ich habe sie gestern Abend im Fernsehen sofort erkannt. Sie sah ja ein bisschen gefährlich aus, mit diesen kleinen Speeren durch die Augenbrauen. Haha. Ich habe sie gefragt, ob sie so was machte, wie heißt das noch, wenn man sich an Seilen und Haken aufhängt, die man an der eigenen Haut befestigt. Ja, mein lieber Scholli, ich habe darüber eine Fernsehsendung gesehen, die sind über und über gepierct und hängen sich auf. Aber nein, sie hatte sie nur in der Augenbraue und an den Ohren, hat sie gesagt.«
    »Können Sie versuchen, sich daran zu erinnern, was sie über den See gesagt haben? Wollten sie da tauchen, wissen Sie das?«
    »Nein. Sie wollten wissen, ob ich in dem See angele.«
    »Und Sie haben gesagt?«
    »Ja.«
    »Und sonst noch?«
    »Sonst nichts.«
    »Doch, bitte, überlegen Sie. Wenn die bei Ihnen Kaffee getrunken haben, müssen Sie doch allerlei gesagt haben.«
    »Naja, wir haben wohl über das Angeln geredet. Ich habe von einer besonderen Stelle erzählt, wo der Fisch meistens beißt. Ich dachte, sie wollten vielleicht angeln. Wir machen immer Witze über diese Stelle mitten im See, dass da bestimmt ein Meteorit oder ein großer Stein liegt. Irgendwas, wo der Fisch sich verstecken kann, denn genau da beißt er am besten. Aber sie wollten nicht angeln. Moment, jetzt kann ich nicht hören, was Sie sagen, jetzt redet meine Frau wieder.«
    Nicht hören, was ich sage, dachte Anna-Maria. Ich sage doch gar nichts. Der redet ja schließlich die ganze Zeit.
    »Was?«, rief Göran Sillfors am anderen Ende der Leitung seiner Frau zu. »Warum sollte sie das interessant finden? Dann rede doch selbst mit ihr.«
    »Was denn?«, fragte Anna-Maria.
    »Ach, sie redet über die Tür zu unserem Holzschuppen. Dass irgendwer die im Winter geklaut hat.«
    Anna-Marias Herz legte einen Schlag zu. Sie dachte an die grünen Farbreste, die Pohjanen unter Wilma Perssons Fingernägeln gefunden hatte.
    »Was für eine Farbe hatte diese Tür?«, fragte sie.
    »Schwarz«, antwortete Göran Sillfors.
    Anna-Maria sackte in sich zusammen. Es wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Sie hörte, wie die Frau im Hintergrund wieder etwas sagte.
    »Sicher, ja«, sagte er dann. »Die war außen schwarz, ich hatte vor zwei Jahren nämlich nur die eine Seite neu angestrichen. Sie wissen doch, Wind und Wetter, und ich hatte noch ein wenig schwarze Farbe von damals, als ich dem Nachbarn geholfen habe, seinen Zaun zu streichen. Die Farbe hatte ich noch, und da dachte ich, man könnte doch immerhin von außen streichen.«
    »Ach?«, fragte Anna-Maria und konnte ihre Ungeduld kaum verhehlen.
    »Also, innen war sie grün. Warum wollen Sie das wissen?«
    Anna-Maria holte tief Luft. Jetzt. Verdammt, jetzt ging es los.
    »Gehen Sie nirgendwohin«, rief sie ins Telefon. »Ich komme sofort. Wo wohnen Sie?«

ANNA-MARIA MELLA fuhr mit Göran Sillfors und dessen Frau Berit zu deren Haus am Vittangijärvi. Es war ein braun gebeiztes Holzhaus mit weißen Fensterrahmen. Die Vortreppe war ungewöhnlich breit und hatte ein kleines Dach, das von mit Schnitzwerk verzierten Holzsäulen getragen wurde.
    Göran Sillfors lenkte das Schneemobil, Anna-Maria und Berit saßen im Schlitten.
    »Gehen wir rein?«, fragte Berit Sillfors, als sie ihr Ziel erreicht hatten.
    Anna-Maria schüttelte den Kopf.
    »Wo ist die Tür zum Holzschuppen?«, fragte sie.
    »Es gibt keine Tür«, sagte Göran Sillfors. »Das ist doch gerade die Problematik.«
    Der Schnee

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