Rebel Force 01 - Im Fadenkreuz
gingen. Natürlich war es nichts Wichtiges. Nichts, worüber sie auch später noch streiten konnten.
Doch er konnte nicht anders, als sich zu fragen, worüber sie mit Elad sprechen wollte. Unter vier Augen.
Sicher nichts Wichtiges, sagte er sich. Interessierte ihn ja nicht.
Nicht im Geringsten.
»Ich möchte mich entschuldigen«, sagte Leia, als sie mit Elad allein in ihrer Unterkunft war.
Elad sah verdutzt aus. »Wofür?«
Leia zögerte. Entschuldigungen kamen ihr nicht leicht über die Lippen. Und es gab nichts, das ihr mehr missfiel, als wenn sich herausstellte, dass sie sich geirrt hatte. »Dafür, dass ich dir nicht vertraut habe«, gab Leia zu. »Du hast dich für uns in Gefahr begeben - für die Rebellion. Immer wieder. Ich hätte erkennen müssen, dass deine Motive aufrichtig waren.«
»Es ist klug von dir, vorsichtig zu sein«, antwortete Elad. »Ich würde dasselbe denken.«
Leia schüttelte den Kopf. »Ich habe gehört, was du zu Kenuun gesagt hast. Du warst bereit, dein Leben zu geben, um Han und Luke zu retten. Die für dich kaum mehr als Fremde sind.«
»Nicht für sie«, korrigierte Elad. »Für die Rebellion. Sie sind der Sache dienlicher als ich. Und, wie ich dir schon sagte, dies ist das einzige Ziel, das ich noch habe. Gegen das Imperium zu kämpfen ist mein einziger Grund weiterzumachen.«
»Dann tritt uns bei!«, schlug Leia vor. Es war kein spontanes Angebot. Sie dachte schon seit Tagen darüber nach. Elad war genau der Typ von Mann, den die Rebellion brauchen konnte: klug, tapfer und treu.
So wie Han sein könnte, dachte sie traurig. Wenn er jemals nicht mehr vor seinem wahren Ich davonläuft.
»Ich weiß nicht«, zögerte Elad. »Ich bin eigentlich das Alleinsein gewöhnt. Die Vorstellung, wieder ein Teil von etwas zu sein.«Er schüttelte den Kopf. »Leute in das eigene Leben zu lassen erscheint einem am Anfang immer als gute Idee. Aber es kann. böse enden.«
Leia wusste, worauf er anspielte. Etwas in ihrer Magengrube ballte sich zusammen. »Denk einfach darüber nach«, sagte sie und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Du kannst dich nicht immer vor der Welt verschließen.«Sie hatte ihn nicht mehr berührt seit dem ersten Tag, an dem sie sich unterhalten hatten. Seitdem hatte sie sich nicht einmal richtig getraut, mit ihm zu sprechen. Sie hatte das Risiko nicht eingehen wollen, sich wieder jemandem zu öffnen. Jedes Mal, wenn sie ihm in die Augen sah, erkannte sie den Schmerz ihres eigenen Verlustes wie in einem Spiegel. Doch jetzt wandte sie das erste Mal den Blick nicht ab. »Du bist besser dran, weil du deine Frau und dein Kind hattest«, sagte sie zögerlich, unsicher, ob sie damit eine unsichtbare Grenze überschritt. »Die Zeit, die du mit ihnen verbracht hast, ist den Schmerz ihres Verlustes wert.«
Elad wandte sich abrupt von ihr ab. »Das kannst du nicht wissen.«
»Doch, das kann ich.«Leia holte tief und bebend Luft. Vielleicht war es an der Zeit, ihre eigenen Ratschläge zu befolgen. Sie hatte ihre Gefühle - ihren Schmerz - so lange unterdrückt. Vielleicht verhalf es der Wunde zur Heilung, wenn sie einfach irgendjemandem laut erzählte, was sie verloren hatte. »Ich weiß es wegen. wegen Alderaan.«
Ihre Stimme erstickte an dem Wort.
Elads Miene blieb unverändert. Es war, als hätte er gewusst, dass dieser Augenblick kommen würde. »Willst du darüber sprechen?«
Sie hatte bereits über ihre Antwort entschieden, war aber überrascht, wie sehr sie auch dahinterstand. »Ja.«
X-7 versicherte sich, dass die verschlüsselte Kommunikationsverbindung sicher war und aktivierte die Übertragung. Die anderen hielten sich alle im Hauptfrachtraum auf. Also bestand kein Risiko, dass jemand zuhörte.
»Ich habe das Vertrauen der Rebellen erlangt«, sagte er zum Commander. Es war ihm eine Erleichterung, das beherzte Heldentum der Elad-Persönlichkeit aufzugeben und sich in der Leere seines eigenen Seins entspannen zu können. »Das Ziel steht kurz bevor.«
»Ausgezeichnet«, lobte ihn der Commander. »Ich gehe davon aus, dass du die Informationen über deine Zielperson so bald wie möglich sicherstellst. Die Zeit drängt.«
»Ich habe höchstwahrscheinlich schon eine Spur.«
»Halte mich auf dem Laufenden«, befahl der Commander und beendete die Kommunikation.
X-7 beschloss, zu den anderen in den Hauptraum zu gehen. Nun, da ihre Anführerin ihn akzeptiert hatte, bestand kein Grund mehr, sich noch länger zurückzuziehen.
Sie hatte ihn mehr als akzeptiert,
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