Rebel Force 01 - Im Fadenkreuz
nicht der Grund dafür war.
Es war, als könne er den Streckenverlauf spüren, die Richtung, in die der Podrenner fliegen wollte. Als wären Strecke und Maschine lebendig und ein Teil von ihm. Er trieb den Podrenner noch mehr an und flog die Kurven und Kehren, indem er seinem Instinkt folgte. Ein klobiger Manta-Ram Air-Podrenner, geflogen von dem überheblichen Glymphiden, tauchte vor ihm auf. Luke hängte sich während der nächsten Kurve an sein Heck, wobei ersieh an der Innenseite hielt. Funken flogen, als sein Triebwerk an der Felswand entlangschrammte. Als sie jedoch die nächste Gerade erreichten, flog Luke voraus. Und als sie wieder im Freien waren, überholte Luke zwei der anderen Rennfahrer und raste auf den nächsten Streckenabschnitt zu.
Er drehte das Gesicht in den Wind, angetrieben von der Aufregung, es geschafft zu haben. Auf Tatooine hatte er mit seiner T-16 Rennen im Beggar's Canyon geflogen und sich dabei vorgestellt, die Schlucht wäre immer noch Teil der berühmten Mos-Espa-Podrennstrecke. Doch keine Vorstellungskraft, so ausgeprägt sie auch sein mochte, hatte ihn auf die Aufregung und die Angst eines echten Rennens vorbereiten können. Das ohrenbetäubende Donnern der Triebwerke. Die bebenden Vibrationen des Cockpits, die ihm durch Mark und Bein fuhren. Der raue Geschmack von Staub und Abgasen in seinem Mund, als er sich dem in Führung liegenden Ben Gassi Quadrijet näherte. Die verwischten Farben der Welt, die an ihm vorüberraste.
Anders als die Podrennen, die Luke gesehen hatte, verlief dieses nur über eine Runde - was bedeutete, dass er kaum eine Chance hatte aufzuholen, wenn er erst einmal zurückgefallen war. Der Karte zufolge würde er bald Aliuun Gorge erreichen, eine schmale, verschlungene Schlucht, die sich durch die Erde wand. Sie endete plötzlich am Fuß eines steilen Hochplateaus, vor dem man hochziehen und fast senkrecht nach oben fliegen musste. Von dort aus ging es in ein labyrinthartiges Netz aus unterirdischen Höhlen und Tunnels, das wiederum in eine spiralförmig senkrecht nach unten führende Passage mündete. Wenn er es dort hindurchschaffte, würde ihn das letztendlich auf die weite Ebene der Zielgeraden führen.
Der schmale Gang durch die Felswand war bei Weitem das einfachste Hindernis, dem er begegnen würde. Luke umfasste die Steuerung fester und gab Gas. Als der Podrenner einen Satz nach vorn machte und heftig im Luftstrom des Bin Gassi hüpfte, rutschten seine Hände fast ab. Doch er empfand keine Angst, nur das Bedürfnis, noch mehr Gas zu geben und schneller zu fliegen.
Eine kühle Sicherheit durchströmte ihn. Er würde überleben.
Mehr noch: Er würde gewinnen.
»Unglaublich!«Haari Ikreme senkte sein Elektrofernglas und wandte sich Han zu. Er hatte in der Euphorie des Rennens offenbar beschlossen, ihm zu vergeben. »Dein Mensch holt tatsächlich auf.«Er schüttelte verwirrt seinen lappigen Kopf. »Ich hätte niemals gedacht, dass er es durch den Gorge schafft und noch weniger durch den Korkenzieher. Ich habe noch nie so etwas gesehen.«
»Ich schon«, sagte ein alter Rodianer. »Wenn auch nicht mehr seit diesem Jungen auf Tatooine. Ihr seid alle zu jung, um euch daran erinnern zu können, aber ich werde das niemals vergessen. Das war unglaublich.«
»Das hier ist unglaublich«, konterte Haari Ikreme. Er holte einen Stapel Credits hervor »Ich frage mich, ob es zu spät ist, meine Wette zurückzuziehen«, murmelte er zu sich selbst.
Der Killer, der sich Tobin Elad nannte, starrte auf den Sichtschirm, horchte aber aufmerksam auf das Geplapper um ihn. Er hatte angenommen, dass seine Zielperson ein nichtmenschliches Wesen sein würde. Die Pilotenkenntnisse, die zur Vernichtung des Todessterns notwendig gewesen waren, traute man keinem Menschen zu. Das wusste jeder.
Aber hier stellte sich eine neue Wahrheit heraus: Luke Skywalker hatte Fähigkeiten, die kein anderer Mensch besaß.
»Da kommen sie!«, rief der Rodianer und zeigte in die Ferne. Vier Podrenner tauchten am Horizont auf und rasten auf die Ziellinie zu.
»Er schafft es tatsächlich!«, rief Han und schlug X-7 begeistert auf den Rücken.
Luke holte auf der Innenseite schnell auf. Er versuchte sich langsam an dem Bin-Gassi-Podrenner vorbeizuarbeiten, der seit seiner frühen Führung zurückgefallen war. Der Nuknog am Steuer riss das Gefährt hart nach rechts und versuchte Luke wegzustoßen. Luke wich dem Versuch aus und überholte den Bin Gassi. Das Wesen schwenkte wieder in Lukes Richtung,
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