Rebel Force 02 - Die Geisel
warten, bis er zum Schiff zurückgekehrt war. Dann zwang er sich zu warten, bis er sich unbemerkt davonschleichen konnte. Er saß geduldig da und hörte zu, wie Luke und Han sich stritten, als der Protokolldroide plapperte, als der Wookiee röhrte, als Han und Leia mit der eisigen Höflichkeit umeinander herumschlichen, die ihre Wut kaum verbarg.
Er wartete, bis er die notwendige Ruhe hatte und öffnete dann den verschlüsselten Kanal zum Imperialen Zentrum, um die Neuigkeiten von seinem Erfolg zu überbringen.
»Und es besteht kein Zweifel?«, fragte der Commander mit kaum verhohlener Begierde.
»Kein Zweifel. Der Junge fliegt, wie ich kaum einen Menschen jemals habe fliegen sehen«, antwortete X-7 und übertrug seine Aufzeichnung. »Er war zu der Tat fähig, davon bin ich überzeugt. Und es ist die einzige Erklärung dafür, warum die Prinzessin einen jungen, unausgebildeten Rekruten vom Rand der Galaxis in ihren inneren Kreis aufnahm. Und sie hätte unter der Wirkung des Serums auch nicht lügen können. Luke Skywalker hat den Todesstern vernichtet.«
»Dann muss er sterben«, sagte der Commander, »Und zwar bald, vor allem, da der Dunkle schon auf der Jagd ist,«
»Wie Sie wünschen.«
»Tu, was du für nötig hältst«, sagte der Commander. »Aber versichere dich, dass jemand anders die Schuld daran bekommt. Du wirst nach der Tötung bei den Rebellen bleiben und weiter über ihre Aktivitäten berichten.«
»Betrachten Sie es als erledigt.«
Der Tag war wie die meisten Tage auf Yavin 4 unerträglich heiß gewesen. Doch als die Sonne unterging, zog eine kühle Brise durch die feuchte Luft. Chucklucks summten und zwitscherten von den Massassi-Bäumen, und Bauchvögel zischten am Himmel vordem goldfarbenen Sonnenuntergang vorbei. In Nächten wie dieser war es nicht unüblich, dass einige der jungen Rekruten in einer der Lichtungen etwas Schlagball spielten.
Es war auch nicht unüblich, dass sich Luke einen Swoop schnappte, durch den Dschungel fuhr und den Wind in seinem Gesicht und die vorbeirauschende Landschaft genoss. Das erinnerte ihn an die Zeit, als er auf Tatooine über die Dünen gerast war - die einzigen Augenblicke in seiner Jugend, in denen er wirklich glücklich gewesen war. Es war, als könne er seinem Leben davonfliegen, wenn er nur schnell genug mit dem Swoop flog.
X-7 wusste das, weil Luke sich ihm anvertraut hatte. Immerhin waren sie ja Freunde.
X-7 wusste eine Menge Dinge.
Er wusste, welchen Swoop Luke bevorzugte.
Er wusste, wo man auf Yavin ausreichende Mengen von Sprengladungen finden konnte.
Er wusste, wie er in Han Solos Kabine kam, und kannte die Verstecke darin. Er wusste zum Beispiel, wo eine Person eine beachtliche Ladung von Detonit verstecken konnte. Er wusste, wie er sie präzise genug verstecken konnte, ohne dass Han es bemerken würde, aber so, dass eine grobe Durchsuchung der Kabine sie sofort enthüllen würde.
X-7 wusste auch, wie man die Zündung eines Swoop-Bikes verkabeln musste, sodass sie mit den kleinen Packungen Detonit verbunden war, die in den Repulsorliftantrieben und im Ansaugventil des Antriebs versteckt waren.
»Kleine Spritztour?«, fragte er Luke im Vorbeigehen. X-7 hatte sich weit genug von dem Swoop entfernt platziert, um kein Schrapnell abzubekommen. Aber nahe genug, um zusehen zu können.
Luke grinste ertappt. »Du weißt doch, dass ich einem solchen Wetter nicht widerstehen kann.«
»Ich weiß«, sagte X-7. »Das wird sicher eine Fahrt, an die du noch denken wirst.«
»Das will ich mal hoffen«, sagte Luke, schwang sich auf den Swoop und winkte zum Abschied.
Betrachten Sie es als erledigt, hatte X-7 zum Commander gesagt, und er hatte es wörtlich gemeint. Er diente dem Commander jetzt seit sieben Jahren, und noch nie hatte er eine Mission nicht erfüllt. Wenn der Befehl einmal erteilt war, war das Ergebnis unvermeidlich.
Luke Skywalker wusste es noch nicht, aber er war schon tot!
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