Rebel Force 03 - Der Attentäter
Warnung.
Als die Zeit wieder in ihren natürlichen Rhythmus verfiel, warf sich Luke von dem Gleiter. Er dachte nicht nach, er handelte einfach und sprang in die Luft - genau in dem Moment, als das Bike in einem blau-goldenen Feuerball explodierte.
X-7 empfand nichts. Zumindest nicht im herkömmlichen Sinn.
Doch als Lukes Körper auf dem Boden einschlug, die Gliedmaßen unnatürlich von sich gestreckt, und als das Feuer langsam auf seinen leblosen Körper zukroch, gestattete sich X-7 ein schwaches Lächeln. Es gab nichts Besseres als die Befriedigung, eine Aufgabe gut erledigt zu haben.
Bis er sah. dass sich Lukes Brust hob und senkte.
Sein Lächeln verschwand.
X-7, der Mann, den Luke als Tobin Elad kannte, rannte zu Luke und kniete sich neben ihn. Falls irgendjemand zusehen sollte, würde es so aussehen, als wäre dem treuen Elad nichts wichtiger, als seinem gestürzten Freund zu Hilfe zu eilen. Niemand würde bemerken, wie der Killer Luke die Hand auf den Mund presste, wie er ihm mit den Fingern die Nase zuhielt oder wie der verwundete Luke mit schwachen Bewegungen um Atem rang. Nur noch ein paar Sekunden, und seine Mission würde vollkommen sein. Luke Skywalker, der Zerstörer des Todessterns, Hoffnung der Rebellion, Angriffsziel des gnadenlosesten Imperialen Killers, würde endlich...
»Luuuuuke!«
X-7 zuckte zusammen, als Leias Schrei durch die Nacht hallte. Ihm blieb nur ein Sekundenbruchteil für eine Entscheidung - Luke jetzt ein für alle Mal erledigen und die Entdeckung riskieren? Oder abwarten, wie sich die Situation entwickelte.
Er nahm die Hand von Lukes Nase und Mund. Innerhalb weniger Augenblicke hatte sich eine panische Menge um den gestürzten Rebellen versammelt. »Das Bike ist grade eben explodiert«, sagte X-7, als Leia Lukes Kopf in die Arme nahm und ihn aufforderte durchzuhalten, bis die Medi-Droiden kamen. Han Solo tauchte mit geballten Händen hinter ihr auf.
Frustriert von seiner eigenen Hilflosigkeit. »Er hatte Glück, dass er nicht sofort tot war.«
Er hatte wirklich Glück gehabt. In dem Bike hatte genügend Sprengstoff gesteckt, um Luke in Stücke zu reißen -vorausgesetzt, Luke hätte auf dem Bike gesessen. Stattdessen hatte er sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit gestürzt.
Wie konnte er es wissen?, dachte X-7 frustriert.
Prinzipiell machte es eigentlich keinen Unterschied. Die Druckwelle hatte Luke gepackt und wie ein Spielzeug durch die Luft geschleudert. Und falls Luke seinen momentanen Verletzungen nicht erlag, dann würde X-7 etwas nachhelfen. Nichts war einfacher, als ein geschwächtes Opfer auszuschalten.
Drei 2-1B Medi-Droiden luden Luke auf eine Bahre und transportierten ihn ab, während sie sich mit ihren Fortsätzen und Gliedern schon daranmachten, den Schaden einzuschätzen. Und während das Feuer niederbrannte, blieb die Menge noch stehen. Keiner wollte die Szenerie verlassen.
»Kann das ein Unfall gewesen sein?«, fragte Leia mit einem besorgten Blick in die Richtung, in der die Droiden mit Luke verschwunden waren.
Han und X-7 schüttelten gleichzeitig den Kopf. »Jemand hat das Bike sabotiert«, sagte X-7 mit düsterer Miene. »Da besteht kein Zweifel.«
»Aber wer könnte dem Jungen etwas anhaben wollen?«, fragte Han.
X-7 unterdrückte ein schmales Lächeln. Han würde bald eine Antwort bekommen.
Sie alle würden eine bekommen.
KAPITEL ZWEI
Hier stimmt etwas nicht, dachte Leia, als sie ungeduldig darauf wartete, dass die Rebellen-Sicherheitspatrouille ihr irgendwelche Antworten überbrachte. Yavin 4 sollte eigentlich eine undurchdringliche Festung sein, eine sichere Basis für die Rebellenallianz. Allianz war dabei der Schlüsselbegriff. Sie sollten alle auf derselben Seite stehen. Sie sollten gegen das Imperium kämpfen, nicht gegeneinander.
Doch irgendwie hatte ein Feind seinen Weg ins Herz der Rebellion gefunden. Und nun befand sich Luke in einem Bad mit heilendem Bacta und kämpfte um sein Leben. Der Feind hielt sich immer noch irgendwo dort draußen auf. Und Leia blieb nichts, als zu warten. Hilflos. Nutzlos.
General Dodonna und Commander Willard hatten hastig ein Tribunal einberufen, um in diesem Fall zu ermitteln und den Schuldigen zu verurteilen - falls man ihn finden würde. Leia hätte gerne General Airen Cracken als Kopf der Ermittlungen gesehen, doch sie musste sich eingestehen, dass der Anführer des Rebellen-Geheimdienstes andere Sorgen hatte. Und das bedeutete, dass Leia den Job selbst übernehmen musste.
»Erstatten Sie
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