Rebel Force 03 - Der Attentäter
auf seine Vernehmung«, sagte T'lin. »Wir nahmen an, dass Sie diese Aufgabe übernehmen wollen.«
»Sie haben richtig angenommen«, stimmte sie zu. »Das mache ich selbst.«
»Sie glauben doch nicht, dass er es gewesen sein könnte?«, fragte Tobin Elad. Es war zur Hälfte eine Feststellung. Sie standen vor dem Raum, in dem Han festgehalten wurde. Obwohl sie Elad noch nicht lange kannte, war er ihr ein guter Freund geworden.
Und natürlich konnte sie dasselbe auch von Han behaupten.
Nichts hat sich verändert, sagte sie sich. Han hat es nicht getan.
Leia schüttelte den Kopf. »Ich kenne Han. Jemand muss ihn hereingelegt haben.«
Elad nickte. »Es hätte jeder sein können.« Er grinste sie voller Sarkasmus an. »Vielleicht sollten Sie mich verhören«, schlug er vor. »Schließlich bin ich ja aus dem Nichts aufgetaucht, stimmt's? Sie kennen mich kaum.«
»Sie sind aus dem Nichts aufgetaucht und haben uns allen das Leben gerettet«, erwiderte sie. »Und Sie sind bei der ersten Gelegenheit der Rebellion beigetreten. Sie haben uns die ganze Zeit begleitet.«
»Genau wie Han«, gab Elad zu bedenken.
»Han weigert sich, unserer Sache beizutreten«, erwiderte Leia. »Er behauptet, dass er nur an seine eigene Sache glaubt.«
»Er ist ein guter Lügner.«
»Ja.«, nickte Leia nachdenklich. »Das ist er.«
»Ich weiß, dass sich Han ständig damit brüstet, für Geld alles zu tun«, sagte Elad. »Und dass er uns dauernd daran erinnert, dass die Rebellion nicht sein Kampf ist, aber Sie kennen ihn, Leia. Sie wissen, wer er wirklich ist.«
Leia wusste, dass Elad sie immer zu trösten versucht hatte. Er wollte sie davon überzeugen, dass Han unschuldig war. Außerdem wusste sie, dass das der Fall war. Tief in ihrem Innern herrschte absolute Klarheit. Han war ein guter Mann, eine loyale Person.
Aber jedes weitere Wort Elads verunsicherte sie. Wie gut kannte sie Han wirklich? Wie viel von dem, was er sagte, war nur Angeberei - und wie viel entsprach der Wahrheit? Er brüstete sich damit, ein Söldner zu sein, der nur sich selbst treu war.
Leere Worte, sagte sie sich.
Vielleicht.
»Wollen Sie, dass ich mit hineingehe?«, fragte Elad.
Sie wollte Han nicht allein gegenübertreten. Angesichts all dieser Anschuldigungen gegen ihn wollte sie ihm überhaupt nicht gegenübertreten. Aber Lukes Leben stand auf dem Spiel. Vielleicht ihrer aller Leben. »Ich muss das allein tun«, beschloss sie.
Sie musste herausfinden, was wirklich vorging, und im Augenblick war Han ihre einzige Spur. Hier handelte es sich nicht darum, was sie wollte. Objektivität zählte. Ja, sie würde Han jede erdenkliche Chance geben, seine Unschuld zu beweisen, aber letztendlich trat sie ihm nicht als Freundin entgegen. Sie repräsentierte das Tribunal der Rebellenallianz. Das bedeutete, dass mehr notwendig war als ihr Instinkt, der Han für unschuldig hielt.
Sie brauchte einen Beweis.
Han wusste weder, wie der Sprengstoff in seine Unterkunft gelangt war, noch, wer ihn hereinlegen wollte. Er wusste nicht, was die Rebellen tun würden, wenn sie ihm seine Geschichte nicht abnahmen. Er wusste auch nicht, wie lange sie ihn noch in dieser stickigen Zelle festhalten und ihm eine Frage nach der anderen stellen konnten.
Er wusste nur, wen sie hereinschicken würden, um Antworten zu holen.
Er wusste, dass sie nicht würde widerstehen können.
»Ich grüße Sie, Euer Verehrungswürdigkeit«, sagte er voller Ironie, als sie den Raum betrat. »Ganz schön abgefahren, an einem Ort wie diesem eine Prinzessin zu treffen.«
Sie sah ihn finster an. »Luke geht es besser. Nur falls es Sie interessiert.«
Als existierte darüber irgendein Zweifel.
»Haben Sie ihn schon besucht?«, fragte Han. Erachtete sorgfältig darauf, seinen Tonfall neutral zu halten. Er würde auf keinen Fall wegen des Jungen jammern - vor allem jetzt nicht, da er wusste, dass er wieder auf die Beine kommen würde. Natürlich hatte er sich Sorgen gemacht, aber Luke war zäh. Auf jeden Fall zäher, als Han nach ihrem ersten Kennenlernen gedacht hatte. Genau wie dieser alte Einsiedler, der ihn begleitet hatte. Bei beiden hatte sich herausgestellt, dass mehr in ihnen steckte, als auf den ersten Blick ersichtlich war.
Leider hatte alle Zähigkeit nicht ausgereicht, um den alten Mann am Leben zu halten.
Luke geht es gut, wiederholte er innerlich. Mach dir um dich selbst Sorgen. Und um Chewie.
Der Raum, nicht größer als eine Kammer im hinteren Korridor des Lagerkomplexes, war vollkommen
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