Rebel Force 06 - Der Aufstand
begann, ging Ferus nach vorn zu Dodonna. „General, könnte ich Sie bitte kurz sprechen?", fragte er. Ferus kannte den General kaum, wusste aber, dass er immer ein offenes Ohr hatte. Er war bereit, jedem zuzuhören - vor allem, wenn es sich um einen Freund Prinzessin Leias handelte.
„Gehen Sie ein Stück mit mir", bot ihm Dodonna an. Er war älter als Ferus, wirkte jedoch sehr jugendlich. Er strahlte eine gewisse Energie, einen Optimismus aus, den Ferus schon vor langer Zeit verloren hatte. Wie alt Dodonna auch sein mochte, er war noch jung genug, um zu hoffen.
Sie fuhren zusammen in einem Turbolift nach unten und verließen das Gebäude. „Ich habe diesen Mond lieben gelernt", sagte General Dodonna nachdenklich, als sie durch den dichten Massassi-Wald spazierten. „Es ist eine Schande, dass wir ihn bald verlassen müssen." Er lächelte. „Wobei das ja gar nicht sein muss, falls diese Mission von Erfolg gekrönt ist."
„Genau darüber wollte ich mit Ihnen sprechen, General", begann Ferus. Dann zögerte er. Er hatte zwei Jahrzehnte auf Alderaan verbracht und sich bei den Mächtigen des Hofes angebiedert. Doch damals hatte er sich noch als jemand anders ausgegeben - als einen Charakterlosen, der nichts zu sagen hatte. Ferus hatte gelernt sich in der Öffentlichkeit zu tarnen, sich zum Spiegel für jeden Emporkömmling zu machen, den er für seine Sache zu beeindrucken versuchte. Diese Maskerade diente nur einem Zweck: Prinzessin Leia zu beschützen. Und es hatte funktioniert. Aber elegant seine Meinung zu formulieren hatte er nicht daraus gelernt. Es war sogar ziemlich lange her, dass er das letzte Mal in eigener Sache mit einem Fremden geredet hatte und dabei seine Meinung vertreten musste. Also tat er es schnell, als risse er ein Pflaster aus Synth-Haut ab. „Ich mache mir Sorgen wegen der Mission. Irgendetwas stimmt dabei nicht."
Der General blieb stehen. „Was meinen Sie damit?"
„Es ist nur ein Gefühl", antwortete Ferus. „Aber ich fürchte, die Sache ist eine Falle."
„Wir haben diese Geheiminformationen aus einer sehr zuverlässigen Quelle erhalten", sagte Dodonna. „Unser Informant würde eher sterben als die Rebellion verraten. Haben Sie Hinweise darauf, dass wir seinem Wort misstrauen sollten?"
„Nein ..."
„Gibt es dann einen Grund, weshalb ich das Schicksal der Rebellion von ihrem Instinkt anhängig machen sollte?"
Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte sich Ferus, ob er dem General die Wahrheit sagen sollte. Er befürchtete jedoch, dass das der Sache nicht sonderlich dienlich sein würde. Selbst ein Jedi-Instinkt war nur ein Instinkt. Es war kein Beweis. „Wenn Sie mir vielleicht einen Blick auf die Imperiale Übertragung überlassen würden", schlug Ferus vor. „ Ich war in jungen Jahren ein sehr guter Codeknacker und könnte vielleicht..." General Dodonna schüttelte den Kopf.
„Sie sind mir sympathisch, Ferus", gab der General zu. „Aber es gibt keinen Grund dafür, Ihnen geheimes Material anzuvertrauen. Der einzige Grund dafür, dass ich Ihnen überhaupt so viel Zugang zu unserer Organisation gewähre, ist, dass sich Prinzessin Leia für Sie verbürgt hat."
„Dann sollten wir vielleicht mit ihr reden", schlug Ferus schnell vor.
General Dodonna zuckte zusammen. Es war eine nahezu unmerkliche Anspannung der Muskeln um seine
Augen und seinen Mund. Den meisten Menschen wäre es nicht aufgefallen. Aber Ferus war anders als die meisten Leute.
„Was ist?", fragte Ferus beunruhigt. „Ist etwas mit der Prinzessin?"
„Nein, nichts", sagte der General etwas zu hastig. „Wie Sie wissen, befindet sie sich auf einer Geheimmission und ist nicht erreichbar."
„Ihre Geheimmission war schon vor drei Tagen zu Ende", wandte Ferus ein. Er hielt sich sorgfältig über den Verbleib der Prinzessin auf dem Laufenden. „Meinem Wissen nach müsste sie sich auf einer diplomatischen Mission im Winagrew-System befinden."
General Dodonna rieb sich die Schläfen. „Ich nehme an, dass es keinen Unterschied macht, wenn ich es Ihnen sage ... Wir haben zu Prinzessin Leia und ihrem Team keinen Kontakt mehr, seit sie Nyemari verlassen haben."
Ferus holte tief Luft und zwang sich zur Ruhe. Die Vorstellung, dass Leia sich in Gefahr befinden könnte, verursachte ihm nahezu körperliche Schmerzen. Dabei ging es nicht einmal nur um Leia. Luke war bei ihr. Die beiden einzigen Hoffnungen der Galaxis auf ein Überleben waren irgendwo in der Leere des Raumes verloren.
„Im Augenblick gibt es noch
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