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Rebella - Verliebt oder was?

Rebella - Verliebt oder was?

Titel: Rebella - Verliebt oder was? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH , Co. KG
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SMS«, fragt Lynn dann, »war die eigentlich für Nick
bestimmt?«
    Ich nicke, während ich die Bettdecke wegstrampele.
    »Das schnalle ich nicht.« Lynn runzelt die Stirn. »Zu mir
sagst du, dass du verliebt
bist
, und in der SMS steht, du
könntest
dich vielleicht in Raoul verlieben.«
    Ich sehe auf. Ich kapiere nicht, was sie mir damit sagen
will. »Hm?«
    »Was denn nun? Bist du verliebt oder nicht?«
    Ich lasse mich in die Kissen zurückfallen. Bin ich verliebt?
Wie weiß man das eigentlich? Was ist der Unterschied zwischen
jemanden total gut finden und verliebt sein? Kann
man überhaupt in jemanden verliebt sein, den man noch
nicht so gut kennt?
    »Ich hab keine Ahnung.«
    Lynn springt auf. »Zum Glück weiß ich, wie du das rausfinden
kannst. Kann ich mal kurz an deinen Laptop?«
    Ich nicke, während ich auf mein Handy schaue, um zu
sehen, ob eine neue Nachricht gekommen ist. Was wird
Raoul auf meine SMS antworten? Ich schüttele zaghaft den
Kopf. Bestimmt will ich das gar nicht wissen.
    »Hier!« Lynn lässt sich neben mich aufs Bett fallen. »Das
ist das erste Zeichen, dass du verliebt bist.«
    »Was?«
    »Na ja, sieh mal. Ich habe neulich eine Seite mit lauter
praktischen Sachen übers Verliebtsein gefunden. Und das
erste Zeichen von Verliebtheit ist, dass du alle halbe Minute
auf dein Handy schaust, um festzustellen, ob er dir schon
eine SMS geschickt hat.«
    Ich ziehe die Beine an, um Platz für Lynn zu machen.
    »Aber das muss doch nicht heißen, dass ich verliebt bin?«,
erwidere ich. »Vielleicht bin ich einfach neugierig.«
    »Ja klar«, sagt Lynn. »Wenn du mir eine SMS schickst,
guckst du dann auch zweimal pro Minute nach, ob ich schon
geantwortet habe?«
    Ich gebe es nicht gern zu, aber sie hat recht.
    »Stimmt schon, okay.« Ich werfe mein Handy so lässig wie
möglich auf mein Kissen. »Was ist das nächste Zeichen?«
    »›Zweitens‹«, liest Lynn vor. »›Du begreifst absolut nicht,
wie deine Freundin sagen kann, dass er zwar ganz süß sei,
aber nicht ihr Typ wäre.‹«
    Ich fange an zu lachen. »So etwas würdest du nie sagen.
Ich bin sicher, du würdest Raoul auch küssen, wenn du nicht
wüsstest, dass ich auf ihn stehe.«
    Lynn sieht auf. »Glaubst du das echt?«
    »Etwa nicht?«
    »Na ja, ehrlich gesagt, nein. Ich glaube schon, dass er ein
supernetter Typ ist, bestimmt, aber so richtig attraktiv finde
ich ihn nicht.«
    Ich bin platt. Habe ich das gerade richtig verstanden? Sagt
sie ernsthaft, sie fände den bestaussehenden Jungen, den ich
jemals gesehen habe, nicht attraktiv?
    »Du hast recht.« Ich nicke übertrieben. »In Wahrheit ist er
natürlich ziemlich hässlich.«
    »Nein, im Ernst«, sagt Lynn. »Ich meine, ich verstehe
schon, dass er dir gefällt, weil du nun mal auf solche Typen
stehst, aber ich könnte mich nie in ihn verlieben.«
    »Was meinst du mit ›solche Typen‹?«
    »Eben so typische Marie-Jungen. Etwas zu trendy, etwas
zu glatt, etwas zu … na ja, ich weiß nicht … zu sehr
Player

    »Ich stehe auf
Player

    »Mensch, Marie. Jetzt tust du ja gerade so, als würde ich
dir was Neues erzählen. Was spielt es für eine Rolle, dass ich
Raoul nicht umwerfend finde? Du findest Jasper doch auch
hässlich?«
    »Aber Jasper
ist
ja auch hässlich!«, rufe ich.
    Lynn fängt so laut an zu lachen, dass der Laptop von ihrem
Schoß fällt. »Er ist echt hässlich, was?«
    Ohne es zu wollen, lache ich mit. Aber so richtig lustig
finde ich das gar nicht. Bin ich so verliebt in Raoul, dass ich
nicht mal merke, dass er nicht toll aussieht?
    »Also gut.« Lynn zieht den Laptop wieder auf ihren Schoß.
»Bei zweitens kreuze ich dann mal auch
Ja
an. Drittes Zeichen:
›Du bist den ganzen Tag über ein wenig unruhig und
nervös.‹«
    »Das stimmt schon«, gebe ich zu. Seit Wochen werde
ich nervös und kriege Schweißhände, wenn ich glaube, ihn
irgendwo entdeckt zu haben. Und sobald jemand von Raoul
redet – auch, wenn es nicht mal um
meinen
Raoul geht –
schlägt mir das Herz bis zum Hals.
    »Das sind jetzt bereits drei von zehn Zeichen, die zutreffen.
Es sieht ganz danach aus, als wärst du verliebt, Sweetie.«
Lynn klappert übertrieben mit den Wimpern.
    Ich pruste los. »Verrücktes Huhn«, sage ich. »Komm schon,
wie geht’s weiter? Was ist das vierte Zeichen?«
    »›Am liebsten würdest du seiner Ex eine mitfühlende Karte
schicken, weil dir die Arme so leidtut – nun, da er aus ihrem
Leben verschwunden ist.‹«
    Ich wickle eine Haarsträhne um den Zeigefinger.

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