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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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erschöpftes Ross am Zügel, trottete Hollis durch den moosbewachsenen Wald und dachte übellaunig darüber nach, in welch schrecklicher Gestalt ihn der Tod wohl heimsuchen würde. Ein einfacher Hieb mit dem Schwert seines Herrn wäre sicher eine allzu große Gnade. Er hatte nichts Geringeres verdient als ein Tauchbad in einem Fass kochenden Öls, von den Ratten im Kerker angeknabbert zu werden oder dass ihn der Mann mit der Axt um Mitternacht enthauptete. Vielleicht würde ihm Bannor zumindest die Bitte erfüllen und seinen abgetrennten Kopf zur Warnung für andere junge Ritter, die verrückt genug waren, eine solche Herausforderung anzunehmen, auf einem Stock aufgespießt zur Schau stellen.
    »Sir?«, meldete schüchtern einer der beiden Soldaten, die hinter ihm her stolperten. »An dieser Eiche kommen wir jetzt schon zum vierten Mal vorbei.«
    »Ich fürchte, wir haben uns verlaufen«, sagte der andere.
    »Verlaufen ist noch nicht alles«, murmelte Hollis, immer noch in seine düsteren Gedanken vertieft. »Nein, ich sage euch, dass wir verloren sind.«
    Bereits die Anstrengung, einen Fuß vor den anderen zu schieben, kostete ihn den letzten Rest von seiner Kraft. Er und seine Männer durchkämmten England nunmehr seit bereits zwei Monaten. Er hatte sämtliche adligen Häuser von Windsor bis Wales, in denen es Töchter im heiratsfähigen Alter gab, besucht, aber nirgendwo eine passende Braut für seinen Herrn gefunden.
    Trotz Bannors trübsinniger Prophezeiung hatte es nicht an Vätern gemangelt, die ihm ihre Töchter mehr als bereitwillig anvertraut hätten. Aber wenn die älteste zu süß und hübsch gewesen war, hatte sich die jüngste als allzu säuerlich und hässlich herausgestellt. Wenn die eine eingestanden hatte, dass sie Kinder nicht ausstehen konnte, hatte die andere sich den Bauch gerieben und versprochen, den Haushalt ihres Herrn mit zahlreichen Söhnen zu beglücken. Einmal hatte er voller Freude die Tochter eines Grafen mit breiten Hüften und einem Schnurrbart gesehen, der dicker als sein eigener gewesen war, aber dann hatte sie unter dem Tisch die Hand auf sein Knie gelegt, mit den Wimpern geklappert und gekrächzt, wie bedauerlich es doch wäre, dass ein kraftvoller junger Mann wie er nicht selbst auf der Suche nach einer Gattin war. Und mit der schrecklichen Vision, wie Bannor zwischen ihren massigen Schenkeln zerquetscht wurde, hatte er mitten in der Nacht das Weite gesucht.
    Er stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. Der Blätterteppich unter ihren Füßen wäre sicher bald mit dem ersten Schnee bedeckt. Er hatte keine Wahl. Er musste nach Elsinore zurückkehren und Bannor gestehen, dass seine Suche erfolglos verlaufen war. Vielleicht wäre er ja gar nicht so unattraktiv, trüge er bald sein Haupt unter dem Arm.
    Plötzlich blieb er stehen und hob den Kopf. Anscheinend hatten seine Männer wirklich Recht gehabt. Sie hatten sich verlaufen, und das ganz offensichtlich schon vor geraumer Zeit. Die alten Bäume ragten majestätisch über ihnen auf, und durch ihre herbstlich rötlich-goldenen Kronen fiel diffuses Sonnenlicht.
    Unmittelbar vor ihnen machte er einen schmalen Durchgang durch das Blattwerk aus. Vielleicht hätte er ihn als optische Täuschung abgetan, hätte ihn das schwache Echo hellen Gelächters nicht vorwärts gelockt.
    Seine Männer fielen hinter ihm zurück und tauschten zweifelnde Blicke aus. »Ich an Eurer Stelle würde mein Schwert ziehen, Sir«, warnte einer der beiden ihn. »Vielleicht ist es ja ein Waldkobold.«
    »Oder eine Fee«, schlug der Zweite vor, während er sich eilige bekreuzigte.
    »Genau«, pflichtete sein Freund ihm bei. »Und die Feen entführen sterbliche Männer gerne in ihre unterirdischen Verstecke und rauben ihnen ihren Samen, habe ich gehört.«
    Hollis stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Wahrscheinlich würden sie uns sofort wieder verstoßen und nach unserem Herrn rufen. Bannor könnte ein ganzes Feenreich beglücken, sage ich euch.«
    Er sank auf ein Knie, teilte die Blätter und blickte auf eine Wiese, die halb im Schatten und halb in der Sonne lag. Die blonden, flinken Wesen, die sie bevölkerten, rannten und stolperten fröhlich durch das hohe braune Gras. Im ersten Moment meinte Hollis, sie hätten vielleicht wirklich ein Feenreich entdeckt - bis eins der Geschöpfe über eine Wurzel fiel und sein empörtes Kreischen zeigte, dass es wohl doch eher sterblich war.
    Ehe Hollis auch nur daran denken konnte, dem Kerlchen zu Hilfe zu eilen, löste

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