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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Heranwachsender gewesen war, als eine noch nicht voll ausgereifte Stimme.
    »Dolph?« riet er und wußte in dem Augenblick, als er den Namen aussprach, daß er richtig lag.
    Der Mund der Totenkopfmaske schloß sich. Luke spürte die Überraschung des Mannes. Dolph hatte sich augenscheinlich darauf verlassen, daß er ihn nicht erkennen würde.
    »Sie sind besser, als ich dachte«, hallte die Stimme des Mannes über die Straße. Ein trockener Windhauch ließ seinen Umhang hinter ihm flattern. »Aber mein Name lautet jetzt Kueller.«
    Alles hing davon ab, was Luke in den nächsten Sekunden tun würde. Dolph war ein außergewöhnlich talentierter Schüler gewesen, der immer etwas von der Dunkelheit in sich getragen hatte. Eine solche Dunkelheit war nicht ungewöhnlich. Alle Schüler Lukes hatten gegen das Böse in sich ankämpfen müssen. Die meisten hatten diesen Kampf gewonnen. Aber Dolph war nicht lange genug auf der Akademie geblieben, um seine Gaben zu entwickeln oder die Dunkelheit zu verbannen. Er verließ Yavin 4 mitten in der Nacht, nachdem er eine Nachricht von zu Hause erhalten hatte.
    »Sie sind weggegangen, ehe ich Gelegenheit hatte, Ihnen mein Beileid zum Tod Ihrer Familie auszusprechen«, sagte Luke.
    Dolph - Luke war noch nicht bereit, ihn Kueller zu nennen - lächelte. Die Totenkopfmaske bildete seine Mimik verblüffend authentisch ab. »Vielen Dank, Master«, erwiderte er, und dann erlosch sein Lächeln ebenso schnell, wie es aufgetaucht war. Der Effekt war erstaunlich. Die Totenkopfmaske war so konstruiert, daß sie primitive Angst bei jenen erzeugte, die ihrer ansichtig wurden. Das Schwinden des Lächelns ließ Luke beinahe - beinahe - einen Schritt zurückweichen. Einen Schwächeren hätte dieser Effekt überwältigt.
    »Aber«, fuhr Dolph fort, »Ihr Mitgefühl ist nicht nur unaufrichtig, es kommt überdies zu spät. Die Je'har haben meine Familie auf brutale Weise hingemetzelt; ihnen war kein rascher Tod vergönnt. Sie haben meine Eltern auf der Brücke, die zu ihrem Palast führte, gepfählt und in der Hitze verfaulen lassen. Es dauerte eine Woche, bis sie tot waren. Ich habe erst davon gehört, als alles vorbei war. Aber die Je'har haben dafür gesorgt, daß ich die Leichen fand. Sie können sich nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn man die verbrannten und zerschlagenen Skelette der Menschen sieht, die einen großgezogen haben, umgeben von einem Gestank, wie er an einem lebenden Wesen völlig undenkbar ist. Sie wissen nicht, was das in einem Menschen bewirkt.«
    in Lukes Bewußtsein stieg die Erinnerung an Tante Beru und Onkel Owen auf, wie er sie zuletzt gesehen hatte. Ihre Leichen waren zur Unkenntlichkeit verbrannt gewesen, Rauch war von den toten Körpern aufgestiegen. In den fahren danach hatte er sich lediglich damit trösten können, daß sie Seite an Seite gestorben waren, so wie sie gelebt hatten
    »Nein«, sagte Luke, »wahrscheinlich weiß ich nicht, was das in einem Menschen bewirkt.« Er wußte nur, was es in ihm bewirkt hatte. Es hatte ihn gezwungen, im Zeitraum eines Augenblicks erwachsen zu werden und gegen die böse Macht anzutreten, die den Tod seiner Familie verursacht hatte.
    Aber all das hatte kein Monstrum aus ihm gemacht. Er konnte das Leid nachfühlen, das Dolph erlitten hatte, aber nicht seine Reaktion darauf.
    »Als ich nach Hause kam«, fuhr Dolph unbeirrt fort, so als hätte Luke überhaupt nichts gesagt, »habe ich meine Familie begraben und den Je'har Rache geschworen. Und ich habe Rache genommen, ohne Ihre Hilfe. Ich bin mächtiger geworden. Skywalker. Und ich werde mächtiger sein als Sie.«
    »Ist das von Bedeutung für Sie?« fragte Luke. Er stützte sich schwerer auf seinen Stock, als das eigentlich nötig war. Er wollte, daß Dolph seine Stärke unterschätzte.
    »Natürlich ist es das«, erwiderte Dolph. »Ihre Regierung hat die Greueltaten der Je'har gebilligt. Ihre Schwester hat Handelsbeziehungen mit ihnen aufgenommen und sie als ganz normale Administration behandelt und nicht als Terroristen, wie sie es verdient hätten. Die Je'har als das zu entlarven. was sie wirklich waren, erforderte mein Handeln, zuerst allein und dann mit meinen eigenen Gefolgsleuten.«
    »Und was waren sie?« fragte Luke.
    »Ungeheuer«, flüsterte Dolph. »Ungeheuer, Skywalker. Aber das können Sie nicht verstehen.«
    »Nein«, sagte Luke. »Ich verstehe es nicht.« Er trat ein paar Schritte näher an Dolph heran, dessen Umhang sich im Wind bauschte, so daß Luke das

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