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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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vertraute Präsenz näherte sich, jene Präsenz, die er auf Telti gespürt hatte, die ihn beim Eintreffen im almanianischen Weltraum beunruhigt hatte und die ihn von Coruscant fort an diesen fernen Ort am Rande der Galaxis gelockt hatte.
    Ein Schüler. Soviel stand für ihn jetzt fest. Er war stolz darauf, sich an alle seine Schüler erinnern zu können, aber dieser hier gab ihm Rätsel auf. Wenn er ehrlich war, so konnte er sich nur an jene Schüler deutlich erinnern, die die Ausbildung abgeschlossen hatten, während jene, die ihn vor der Zeit verlassen hatten, zu undeutlichen Gesichtern verblaßt waren.
    Er legte den Heilstab beiseite und schlüpfte wieder in sein Hemd. Das Lichtschwert hatte er die ganze Zeit an seinem Gürtel gelassen. Er sah in den Spiegel. Sein Rücken war mit einer weißen Masse bedeckt, die zu schäumen begonnen hatte. Der Computer hatte ihn darauf hingewiesen, daß Ruhe erforderlich war, um die Wirkungsweise des Heilstabs nicht zu beeinträchtigen, und Luke hoffte, daß er Gelegenheit zum Ausruhen bekommen würde.
    Langsam hinkte er die Treppe hinunter. Er war immer noch steif von dem Sturz, und seine Muskeln schmerzten. Die Nebelmacher hatten ihn geschwächt, und die Verbrennungen und der Absturz hatten noch mehr Kräfte verzehrt. Wenn er im Augenblick über zehn Prozent seines normalen Potentials verfügte, konnte er sich glücklich schätzen,
    Größe bedeutet nichts, hatte Yoda ihm beigebracht.
    Er hoffte sehr, daß das auch für Stärke galt.
    Die Präsenz war unterdessen näher gekommen. Die dunkle Seite war stark in ihr. Er konnte die Wellenbewegungen spüren, eine Kraft, wie er sie seit seinem Zusammentreffen mit dem Imperator bei keinem lebenden Wesen mehr gespürt hatte. Einen derart begabten Schüler hatte er niemals unterwiesen, da war er sich ganz sicher. Wer auch immer das sein mochte, er hatte diese Kräfte erst entwickelt, nachdem er die Akademie verlassen hatte.
    Kräfte von solchem Ausmaß, daß ein Mann wie Brakiss ihn fürchtete, ein Mann, der immerhin so machtsensitiv war. daß das Imperium ihn bereits als Säugling in seine Obhut genommen hatte, um ihn in der dunklen Seite auszubilden.
    Leia hatte Luke einmal gefragt, was es für ein Gefühl war, wenn er die Nähe von jemandem spürte, den die dunkle Seite in ihren Bann gezogen hatte. Als junger Jedi war er nicht dazu ausgebildet worden, dieses Gefühl zu verstehen. Erst später, als seine eigenen Kräfte wuchsen, hatte er es begriffen. Aber er hatte es nicht erklären können.
    Jetzt konnte er es.
    Es war ein Gefühl, als würde an einem schönen Tag ohne jede Vorwarnung ein Tornado zuschlagen; ein Gefühl wie ein Schwall kalter Luft in einem warmen Zimmer; ein Gefühl, als ob jemand, den man sehr liebte, auf einmal gestorben sei.
    Luke gab dieser Empfindung nach und spürte ihren Ursprung auf. Er fühlte die Präsenz immer stärker werden, je näher sie ihm kam. Er griff nach seinem Stock, humpelte aus dem Haus nach draußen in das helle Sonnenlicht von Pydyr und blieb in der Nähe des Torbogens stehen.
    Auf der Straße stand ein Mann. Er war größer als Luke - viele Leute waren größer als Luke -, und er trug einen langen schwarzen Umhang, auf Hochglanz polierte Militärstiefel und eine Rüstung, die an die Rüstungen des Imperiums erinnerte. Nur sein Gesicht war anders. Er trug eine Hendanyn-Totenmaske. Luke hatte solche Masken bisher nur in Museen gesehen. Die Maske paßte sich der Haut an. Die Hendanyn trugen solche Masken, wenn sie alt geworden waren, zum Teil, um den Alterungsprozeß zu verbergen, zum Teil, um persönliche Erinnerungen zu speichern. Die Daten, die die Maske dabei aufnahm, konnten nach dem Tod ihres Trägers mit dieser abgelöst und konserviert werden. Die Hendanyn-Masken, die Luke gesehen hatten, waren jedoch niemals benutzt worden.
    Diese hier paßte sich dem Gesicht des Mannes perfekt an: die Backenknochen waren hoch, die Augen schwarz und leer, die Lippen schmal und hart. Die Maske war weiß mit schwarzen Konturen, und in den Winkeln der Augenhöhlen blitzten winzige Juwelen. Hinter den Juwelen waren, wenn Luke sich richtig erinnerte, die speziellen Chips verborgen, die die persönlichen Erinnerungen des Trägers absorbierten.
    »Sie erkennen mich immer noch nicht, Master Skywalker?«
    Die Tiefe und die Resonanz der Stimme waren ihm fremd, der Tonfall hingegen kam ihm irgendwie vertraut vor. Dies war die Stimme eines Erwachsenen, doch Luke hatte sie gekannt, als der Mann noch ein

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