Rebellion der Verlorenen
Lichtschwert an seiner Seite sehen konnte. »Sagen Sie mir, Dolph, worin besteht der Unterschied zwischen den Je'har und Ihnen?«
Der Mund der Totenkopfmaske wurde schmal, ließ das Gesicht fast starr erscheinen. »Amüsiert es Sie, in Rätseln zu sprechen, Skywalker? Oder tun Sie das, um Zeit zu gewinnen?«
»Ich tue es«, erwiderte Luke, »weil ich wirklich neugierig bin. Sie haben jedes Leben auf diesem Planeten ausgelöscht. Ich vermute, daß Sie in der kurzen Zeit, die ich jetzt hier bin, einen weiteren Planeten vernichtet haben. Die Je'har haben Lebewesen ermordet, die mit ihrer Politik auf Almania nicht einverstanden waren. Mord ist Mord, Dolph, wenigstens für mich. Wie halten Sie es damit?«
Die Maske bebte, als wollte sie sich von dem Gesicht lösen. »Mein Name ist Kueller.«
»Ihr Name ist Dolph«, beharrte Luke. »Und ich werde nur zu Dolph sprechen. Der Dolph, den ich kennengelernt habe, war ein begabter, warmherziger junge, der eine große Zukunft vor sich hatte. Das ist die Person, mit der ich reden werde.«
»Jener Dolph ist tot. Die Je'har haben ihn ermordet, als sie seine Familie ermordet haben.«
»Und haben Kueller an seiner Stelle zurückgelassen?«
»Ja«, flüsterte Dolph.
»Aber Sie brauchen Kueller nicht«, fuhr Luke fort. »Kueller hat Ihnen zu überleben geholfen. Aber jetzt brauchen Sie ihn nicht mehr. Sie haben mich. Kommen Sie mit, Dolph. Kehren Sie mit mir nach Yavin 4 zurück. Wir können dort die Wunden heilen, die die Je'har Ihrem Herzen zugefügt haben.«
Die Totenkopfmaske blieb unbewegt. Obwohl die echten Augen dahinter funkelten, konnte Luke ihre Form und ihre Farbe nicht erkennen. Dann verschwand das Funkeln wieder.
»Sie können die Wunden heilen?« fragte die Totenkopfmaske
sarkastisch. Das Aufblitzen der Augen kehrte nicht wieder. Nur noch tiefe, schwarze Höhlen waren zu sehen. »Sie können meine Familie wieder zum Leben erwecken, Skywalker? Das bezweifle ich. Nicht einmal Jedi-Tricks können die Toten in die Welt der Lebenden zurückbringen.«
«Wir alle erleben tiefen Schmerz«, erklärte Luke. »Das ist der Preis des Lebens. Es kommt allein darauf an, wie wir mit diesem Schmerz umgehen!«
»Ich habe meinen eigenen Weg gefunden, damit umzugehen«, entgegnete Dolph. »Und den werde ich auch weiterhin beschreiten. Ich werde dafür sorgen, daß nie wieder eine Macht wie die Je'har in der Galaxis erscheint.«
»Und wie wollen Sie das erreichen?«
Dolphs behandschuhte Rechte vollführte eine weit ausholende Geste. »Die Je'har des Universums werden verschwinden und mit ihnen jene, die ihnen dienen. Wie Ihre Schwester und ihre Regierung.«
»Leia hatte nichts mit dem Mord an Ihrer Familie zu tun«, sagte Luke.
»Stimmt.« Dolphs Stimme wurde noch leiser. »Sie war nur eine der wenigen, die ihn hätten verhindern können.«
Der Haß hatte sich so tief in ihn hineingebrannt, daß er die dunkle Seite nährte. Kein Wunder, daß er so schnell so stark geworden war.
Luke blieb ein paar Meter von Dolph entfernt stehen. »Brakiss hat gesagt, Sie wollten, daß ich hierherkomme.«
Dolph nickte. Er ließ den Arm langsam sinken. »Ich möchte Sie vor die Wahl stellen, Master Skywalker. Ich brauche Ihre Stärke in der Macht. Schließen Sie sich mir an und helfen Sie mit, dieses Universum von verdorbenen Geschöpfen wie den Je'har zu säubern. Gemeinsam können wir erreichen, daß das Böse verschwindet und das Gute regiert.«
»Ich schließe mich Ihnen an«, erwiderte Luke, »wenn Sie sich von der dunklen Seite lossagen.«
Dolph lachte. Es war ein tiefes, hallendes, eiskaltes Lachen. »Sie hätten das schon vor langer Zeit lernen müssen, Skywalker. Es gibt keine dunkle Seite. Die Regeln, die Sie der Macht auferlegt haben, stammen von einem schwachen, verängstigten alten Mann, der sie Ihnen aufgebürdet hat, damit Sie niemals Ihr volles Potential entwickeln. Schließen Sie sich mir an, Skywalker, und Sie können werden, was Ihnen von Anfang an bestimmt war - der mächtigste Mann der Galaxis. Die Macht wird mit Ihnen sein. Sie wird Sie leiten. Sie wird Ihnen alles geben, was Sie sich wünschen.«
»Das hat sie schon«, sagte Luke.
»Hat sie das wirklich?« fragte Dolph mit sanfter Stimme.
»Hat sie das wirklich, Master Skywalker? Ihre Schwester hat drei Kinder und einen Mann, der sie liebt. Für Sie gibt es niemanden, den Sie umarmen können. Sie haben Gefährten, aber keine Familie. Sie lehren Tricks, die Sie vor langer Zeit selbst gelernt haben,
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