Rebellion der Verlorenen
verzog sich sofort. Es brannte nirgendwo. Hunderte von Astromechdroiden hatten irgendeine nebelerzeugende Chemikalie abgesondert.
»R2, ich habe dich überall gesucht«, plapperte 3PO drauflos. »Master Cole dachte, wir sollten gemeinsam gehen. Du solltest nicht auf eigene Faust einfach losziehen. Das ist ...«
R2 gab einen unflätigen Laut von sich, kreiselte herum und setzte sich hinter all den anderen Astromechdroiden den Gang hinauf wieder in Bewegung.
»Du darfst jetzt nicht weggehen«, beschwerte sich 3PO. »Sie werden Master Cole töten.«
R2 blieb stehen und zwitscherte fragend.
»Nun ja, er mußte doch deine Flucht decken. Da waren Hinweistafeln, weißt du, auf denen stand, daß Droiden ihr Schiff nicht verlassen dürfen. Und da läufst du einfach auf eigene Faust davon. Master Cole dachte, du hättest einen Plan. Er hat mich dir nachgeschickt, weil er damit irgend etwas zu erreichen hoffte. Aber ich sehe jetzt, daß unsere Sorge fehlgeleitet war.«
R2 schnarrte ihn an und rollte weiter.
»Undankbar? Undankbar? Wie kannst du sagen, daß ich undankbar bin?«
R2 trillerte und setzte seinen Weg fort. Die anderen Astromechdroiden schwärmten aus wie eine wahre Flutwelle mechanischer Wesen.
»Ich glaube nicht, daß Master Cole warten kann, R2. Ich behaupte, er hat große Probleme. Wenn du ihm nicht hilfst, werde ich es tun.« 3PO blieb stehen, drehte sich halb herum und schickte sich an, in einen Seitengang einzubiegen.
R2 pfiff ihn an, nicht das freundliche Pfeifen von vorhin, sondern eine unmißverständliche Aufforderung, ihm zu folgen. 3PO ignorierte ihn.
Dann schnarrte R2 scharf, und 3PO blieb stehen.
»Da ist was dran«, meinte er, mehr zu sich selbst als an R2 gewandt. »Ich habe wirklich keine Lust, dem Roten Schrecken allein gegenüberzutreten.« 3PO beeilte sich, wieder in den ursprünglichen Gang einzuscheren. R2 und seine Astromechfreunde hatten bereits einen großen Vorsprung. 3PO sah sich um. Bis jetzt war kein Droide des Roten Schreckens zu sehen. Aber ob sie es durch die nächste Tür schaffen würden oder nicht, vermochte niemand vorherzusagen.
»Warte auf mich,« rief 3PO. »Warte ... auf ... mich!«
49
Luke wich vor Kuellers Lichtschwert zurück. Bis jetzt hielt sein Widersacher die leuchtende Klinge nur vor sich ausgestreckt, sein schwarzer Umhang flatterte im Wind. Kueller war schlank, beinahe zu schlank, und darin - und nur darin - konnte Luke die Anfänge der Auflösung erkennen, die die dunkle Seite der Macht verursachte.
Die Abenddämmerung hatte sich über den Planeten gesenkt. Das nachlassende Tageslicht, das Luke, als er den Stollen verlassen hatte, noch so hell vorgekommen war, war zu einem diffusen Zwielicht herabgesunken. Nur die Klinge von Kuellers Lichtschwert gleißte hell.
Luke konnte nicht sehr weit zurückweichen, da er den Türm im Rücken hatte, dessen unterirdischen Verliesen er gerade erst entkommen war. Plötzlich entstand vor seinem geistigen Auge ein Bild, so eindeutig wie ein Holo: Auf der anderen Seite des Turms gab es eine enge Gasse zwischen maroden Mauern, die auf den Haupteingang der Warte zulief. Der Türstock war eingestürzt, und in der Türöffnung ...
Kueller schwang sein Schwert und zerschmetterte das mentale Bild gleichsam mit einem Streich. Luke sprang zur Seite. Er war nicht sicher, ob er nach seinen Blastern greifen sollte. Damit würde er Kueller nur ein Ziel bieten. Und Blaster waren einem Lichtschwert nicht gewachsen.
»Geben Sie auf, Skywalker«, forderte Kueller. »Ihnen fehlt die Kraft, mich zu besiegen. Diesmal werde ich Sie töten. Und danach nehme ich mir Ihre Schwester vor.«
Leias Lichtschwert! Luke streckte die Hand aus, und Kueller ließ seine Klinge auf sie hinabsausen. Luke wich aus, als Leias Lichtschwert durch die Luft auf ihn zusegelte und in seiner Hand landete.
Im gleichen Augenblick zündete er die Klinge, und ihr beruhigendes Summen hallte durch die tiefer werdende Dunkelheit.
»Ah«, sagte Kueller. »Sie haben sich also dazu entschlossen, gegen mich zu kämpfen. Aber Vorsicht, Master Skywalker, wenn Sie mit der falschen inneren Einstellung streiten, könnte es sein, daß Sie auf meine Seite gezogen werden.«
»Ich bin gegen größere Gegner als Sie angetreten, Kueller«, erwiderte Luke. Das Lichtschwert in seiner Hand fühlte sich sonderbar an. »Und ich habe den Sieg davongetragen.«
»Das ist Jahre her, Skywalker. Sie sind selbstgefällig geworden.« Kueller schlug nach Luke. Der parierte, und die beiden
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