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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Jeep und fährt über den Petersplatz mitten in die versammelte Menge hinein. Al, das ist das ideale Ziel für eine Pistole.« Ryan lehnte sich zurück und nahm einen Schluck von dem französischen Weißen.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich aus so geringer Entfernung mit einer Pistole feuern würde.«
    »Al, es gab einmal eine Zeit, da hat ein Kerl Leo Trotzki mit einem Eispickel erledigt – aus einer Entfernung von wenig mehr als einem halben Meter«, erinnerte Ryan. »Sicher, wir haben jetzt eine andere Situation, aber die Russen sind noch nie vor einer Gefährdung ihrer eigenen Truppen zurückgeschreckt. Außerdem geht es hier um dieses bulgarische Miststück, vergessen Sie das nicht. Das ist doch ein Profikiller. Es ist immer wieder erstaunlich, was ein echter Profi fertig bringt. In Quantico gab’s einen Sergeant, der konnte auf eine Entfernung von fünfzehn Metern mit ’ner Fünfundvierziger seinen Namen schreiben. Ich habe es selbst gesehen.« Ryan seinerseits hatte nie gelernt, mit dem großen automatischen Colt umzugehen, aber jener Schütze war dafür umso besser gewesen.
    »Sie malen wahrscheinlich den Teufel an die Wand.«

    »Kann sein«, gab Jack zu. »Aber ich würde mich viel besser fühlen, wenn Seine Heiligkeit eine schusssichere Weste unter der Soutane trüge.« Das würde der Papst selbstverständlich nicht tun. Menschen wie er fürchteten sich nicht wie normale Sterbliche. Das hatte nichts mit dem Gefühl der Unbesiegbarkeit zu tun, das manche Berufssoldaten kannten. Vielmehr war es so, dass sie sich grundsätzlich nicht vor dem Tod fürchteten. Dies sollte eigentlich die Haltung eines jeden gläubigen Katholiken sein, doch Ryan war dazu nicht fähig. Jedenfalls nicht ganz.
    »Also, was können wir tun? Sollen wir in der Menge nach einem einzigen Gesicht suchen? Und wer will behaupten, dass wir das richtige ausgemacht haben?«, fragte Kingshot. »Wer könnte sicher sein, dass Strokow nicht einen anderen Kerl für diesen Auftrag angeheuert hat? Und wie soll der in einer solchen Menschenmenge einen gezielten Schuss abfeuern?«
    »Man greift zu einer entsprechend präparierten Waffe mit großem Schalldämpfer. Die Dämpfung des Knalls mindert das Risiko, entdeckt zu werden, erheblich. Alle Blicke werden auf das Ziel gerichtet sein, niemand wird sich in der Menge umblicken.«
    »Das stimmt«, nickte Al.
    »Wissen Sie, es ist verdammt einfach, Gründe fürs Nichtstun zu finden. Hat nicht Dr. Johnson gesagt, dass das Nichtstun die Macht des Einzelnen ist?«, fragte Ryan verzweifelt. »Genau das machen wir gerade, Al. Wir suchen Gründe dafür, die Hände in den Schoß zu legen. Sollen wir den Mann denn sterben lassen? Sollen wir hier sitzen, Wein trinken und dabei zuschauen, wie die Russen ihn umbringen?«
    »Nein, Jack, aber wir können auch nicht wie eine wild gewordene Hammelherde einfach drauflos stürmen. Solche Einsätze müssen sorgfältig vorbereitet werden. Wir brauchen Profis, die das Ganze auf professionelle Weise durchdenken.«
    Aber darüber würde anderswo entschieden werden.
     
    »Frau Premierministerin, wir haben Grund zu der Annahme, dass der KGB eine Operation vorbereitet, deren Ziel es ist, den Papst ums Leben zu bringen«, berichtete Charleston. Er war kurzfristig erschienen und hatte seine Regierungschefin bei der Arbeit des Nachmittags unterbrochen.

    »Tatsächlich?«, fragte sie Sir Basil trocken. Sie war daran gewöhnt, von ihrem Geheimdienstchef die merkwürdigsten Dinge zu hören, und hatte gelernt, nicht allzu heftig darauf zu reagieren. »Aus welcher Quelle stammt denn diese Information?«
    »Vor ein paar Tagen habe ich Ihnen von Operation BEATRIX berichtet. Gemeinsam mit den Amerikanern ist es uns gelungen, den Mann rauszuholen. Wir haben es sogar geschafft, es so anzustellen, dass die Russen davon ausgehen, dass er tot ist. Der Überläufer befindet sich gegenwärtig in einem Unterschlupf in der Nähe von Manchester«, berichtete Charleston.
    »Sind die Amerikaner bereits informiert?«
    Basil nickte. »Ja, Frau Premierministerin. Alles in allem ist er ja deren Beute. Nächste Woche lassen wir ihn nach Amerika ziehen. Heute Morgen habe ich mit dem Chef des amerikanischen Geheimdienstes, Judge Arthur Moore, über den Fall gesprochen. Ich gehe davon aus, dass er Anfang nächster Woche den Präsidenten informiert.«
    »Was, glauben Sie, werden die Amerikaner unternehmen?«
    »Schwer zu sagen, Ma’am. Die Lage ist ziemlich riskant. Der Überläufer – sein Name ist

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