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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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kann jeden Kasernenhofschleifer das Fürchten lehren.«
    »Dieses Vergnügen hatte ich gestern Morgen bereits. Tritt sie bei der Olympiade im Gewichtheben an?«, witzelte Foley. »Jedenfalls …«
    »Ihr erster Eindruck – irgendwelche Überraschungen?«, unterbrach Fuller ihn.

    Foley schüttelte den Kopf. »In etwa das, was ich nach meinen Briefings erwartet habe. Wie es aussieht, werde ich auf Schritt und Tritt beobachtet. Wie lange, glauben Sie, wird das so bleiben?«
    »Eine Woche vielleicht. Machen Sie einen Spaziergang – oder noch besser, sehen Sie Ron Fielding zu, wenn er einen Spaziergang macht. Er macht seine Sache recht ordentlich.«
    »Irgendwas Größeres in Planung?«, fragte Botschafter Fuller.
    »Nein, Sir. Im Moment nur Routineoperationen. Aber bei uns zu Hause haben die Russen gerade eine große Sache laufen.«
    »Was?«, fragte Fuller.
    »Sie nennen es Operation RYAN. Ihre Abkürzung für Atomarer Überraschungsangriff auf das Vaterland. Sie haben Angst, der Präsident könnte zu einem Atomschlag gegen sie ansetzen, und deshalb laufen jede Menge ihrer Leute bei uns zu Hause rum, um sich einen Eindruck von seinem Geisteszustand zu verschaffen.«
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein«, sagte Fuller.
    »Und ob. Wahrscheinlich haben sie seine Wahlkampfsprüche etwas zu ernst genommen.«
    »Ich habe von ihrem Außenministerium ein paar eigenartige Anfragen bekommen«, bemerkte der Botschafter. »Allerdings habe ich sie auf irgendwelchen Smalltalk zurückgeführt.«
    »Sir, wir stecken gerade eine Menge Geld in die Rüstung, und das macht sie nervös.«
    »Aber wenn die zehntausend Panzer kaufen, ist das völlig normal«, flocht General Dalton ein.
    »Genau«, pflichtete ihm Foley bei. »Ein Revolver in meiner Hand ist eine Verteidigungswaffe, aber in Ihrer ist es eine Angriffswaffe. Das ist eine Frage des Standpunkts.«
    »Haben Sie das hier schon gesehen?« Fuller reichte Foley ein Fax vom Außenministerium.
    Foley überflog es. »Oha.«
    »Ich habe Washington zu verstehen gegeben, die Sache würde den Sowjets einiges Kopfzerbrechen bereiten. Was meinen Sie?«
    »Da kann ich Ihnen nur Recht geben, Sir. In mehrfacher Hinsicht. Besonders gravierend werden die potenziellen Unruhen in Polen sein, die auf das gesamte Sowjetimperium übergreifen könnten. Das ist die einzige Region, mit der sie auf lange Sicht planen.
Politische Stabilität ist da eine Grundvoraussetzung. Was sagt man in Washington dazu?«
    »Die CIA hat es gerade dem Präsidenten vorgelegt, und der hat es an den Außenminister weitergereicht, und der hat es mir gefaxt, mit der Frage, was ich davon halte. Können Sie nicht ein bisschen auf den Busch klopfen und herauszufinden versuchen, ob man im Politbüro darüber spricht?«
    Foley dachte kurz nach und nickte. »Versuchen kann ich es.« Es war ihm ein wenig unangenehm, aber so funktionierte nun mal sein Job. Es bedeutete, dass er einen oder mehrere seiner Informanten aktivieren musste, aber dafür waren sie schließlich da. Das Beunruhigende daran war, dass seine Frau exponiert sein würde. Mary Pat würde es zwar nicht stören – im Gegenteil, ihr gefiel dieses Spiel –, aber ihrem Mann war nie wohl dabei, sie solchen Gefahren auszusetzen.
    »Welche Priorität hat die Sache?«
    »Washington ist sehr interessiert«, sagte Fuller. Demnach war es wichtig, aber nicht unbedingt ein Notfall.
    »Gut, Sir, ich werde mich der Sache annehmen.«
    »Ich weiß nicht, welche Agenten Sie hier in Moskau laufen haben – und will es auch nicht wissen. Ist es gefährlich für sie?«
    »Verräter werden hier erschossen, Sir.«
    »Dass es etwas ruppiger zugeht als in der Autoindustrie, ist mir klar, Foley.«
    »So schlimm war es nicht mal im Zentralen Hochland«, bemerkte General Dalton. »Der Iwan versteht keinerlei Spaß. Ich bin übrigens auch nach dem Präsidenten gefragt worden, meist bei einem Drink mit hohen Militärs. Sind sie seinetwegen wirklich so besorgt?«
    »Es sieht zumindest danach aus«, bestätigte Foley.
    »Gut. Kann schließlich nie schaden, das Selbstvertrauen des Gegners ein bisschen zu erschüttern, ihn ein bisschen nervös zu machen.«
    »Nur, dass man dabei nicht zu weit gehen darf«, gab Botschafter Fuller zu bedenken. Er war relativ neu im diplomatischen Geschäft, aber er respektierte die Regeln. »Wie dem auch sei, gibt es noch irgendetwas, was ich wissen sollte?«

    »Nicht von meiner Seite«, antwortete der COS. »Bin immer noch dabei, mich einzugewöhnen. Hatte

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