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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Worte Gisells bereits auswendig.
    Obwohl Gisell gar nicht mal so Unrecht hatte, störte es mich immer wieder, wenn sie mich darauf hinwies. Die Gelage der Ritter und des Adels, die bis tief in die Nacht gingen und wonach keiner von ihnen ohne Hilfe sein Bett wiederfand, waren mir nun wirklich gleichgültig.
    Das Schloss durch das wir liefen war vollkommen leergefegt. In den sonst überfüllten Gängen war niemand zu sehen. Außer unseren widerhallenden Schritten war nichts zu hören. Hätte ich es nicht besser gewusst, könnte man auf den Gedanken kommen, dass wir die beiden einzigen Menschen wären, die noch auf Erden weilten.
    Wir traten durch den großen, marmornen Bogen, der den Eingang des Ostflügels zierte. Obwohl es noch früh am Tag war, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Ich musste blinzeln, da sie mich blendete. So strahlend schön muss sie auch bei ihrem ersten Aufgang gewesen sein, nachdem die Welt erschaffen worden war. Kaum war mir der Gedanke gekommen, zog Gisell mich auch schon weiter.
    Auf dem verlassenen Schlosshof warteten einige der Palastwachen und nahmen uns in ihre Mitte, sobald wir den Hof betraten. Sie begleiteten uns in Richtung des Marktplatzes, auf dem das Spektakel stattfand. Auch die Straßen waren verlassen und nichts erinnerte an das bunte Treiben, das sie sonst beherbergten. Immerhin hatte Gisell es inzwischen aufgegeben mich belehren zu wollen, vermutlich war es ihr vor Publikum unangenehm.
    Gedämpfte Jubelrufe drangen zu uns und mein Magen zog sich zusammen bei dem Gedanken an das, was ich sehen würde, sobald wir um die nächste Kreuzung bogen.
    Wie befürchtet hatte sich die ganze Stadt versammelt und verursachte ein lautes Getöse.
    Ich wollte nicht weiter auf diese Menschenmenge, die, die aufgebauten Tribünen bis zum Bersten füllte, zugehen, aber ich wusste, dass ich keine Wahl hatte.
    Notfalls würde Gisell mich hinter sich her schleifen, sollte ich versuchen, dem zu entgehen. Ich atmete tief durch in der Hoffnung mich zu beruhigen, natürlich half es nichts. Stur starrte ich geradeaus, wobei ich meine Umgebung nach bestem Ermessen ausblendete. Ich redete mir ein allein zu sein, ohne tausende von fremden Menschen um mich herum.
    Als ich mit Gisell endlich die Loge erreicht hatte, die meiner Familie und hohen Adligen vorbehalten war, sah mein Vater mich aufgrund meiner Verspätung strafend an, sagte jedoch nichts.
    Aus den Augenwinkeln entdeckte ich Kiren, der mich angrinste. Im letzten halben Jahr hatte er sich nicht im Geringsten verändert. Sein stacheliges, kupferfarbenes Haar stand in gewohnter Manier wild von seinem Kopf ab. Es gefiel ihm es so unkonventionell zu tragen, da es sowohl seinen Charakter als auch seine Gabe unterstrich, wie er gern andere belehrte.
    Celia war ebenfalls gekommen und hatte neben Kiren Platz genommen. Ihr glattes, blondes Haar umrahmte ihr lächelndes Gesicht, kein Vergleich zu meiner schwer bezwingbaren lockigen braunen Mähne. Nicht nur äußerlich unterschieden wir uns stark, sondern auch was unsere Persönlichkeit und erst recht unsere magischen Fähigkeiten betraf, trotz allem waren wir einander sehr zugetan. Celia war bei weitem nicht so aufbrausend wie Kiren und die Sanftmut in Person, doch wehe, wenn sie losgelassen. Ich hingegen war sehr zurückhaltend und ließ kaum jemanden an mich heran. Bei dem Anblick der beiden musste ich schmunzeln. Ich gemahnte mich allerdings zur Eile und nahm rasch auf dem leeren Stuhl zur Rechten meines Vaters Platz.
    Immerhin waren Kiren und Celia hier, eine Tatsache, die meine Stimmung enorm verbesserte. Die zwei waren meine einzigen Freunde, wenn man es so nennen wollte. Sie gehörten zu den wenigen Menschen, denen ich wirklich vertraute, auch wenn ich ihnen zugegebenermaßen Dinge vorenthielt. Erst bei dem Fest am Abend würde ich mit ihnen reden können. Ich beschwor mich, den Hoffnungsschimmer, der diesen Tag doch noch erträglich machte, nicht aus den Augen zu verlieren.
    Gelangweilt sah ich mir die Kämpfe an und fächerte mir Luft zu. Es machte die drückende Hitze kaum erträglicher. Im Moment kämpfte ein Ritteranwärter gegen den alten Burnus, es war genauso, wie ich gefürchtet hatte. Burnus war vor kurzer Zeit noch mein Ritter gewesen.
    In Gorania hatte jedes Mitglied der Königsfamilie einen der besten Ritter als Leibwächter. Aufgrund unserer besonderen Gabe hatten wir viele Neider. Dank Burnus wurde die ein oder andere meiner geplanten Entführungen vereitelt. Er war inzwischen zu alt

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