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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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legen. Ich stieg aus dem Wasser und trocknete mich ab. In meinem Schlafzimmer angekommen, ging ich zum Bett hinüber und legte mich hinein. Noch bevor mein Kopf ganz auf die Kissen gesunken war, spürte ich wie mein Bewusstsein mir allmählich entglitt und ich einschlief.
     
    Obwohl ich bereits nachmittags geschlafen hatte, war ich am nächsten Morgen immer noch fahrig. Aber so war es immer. Ich machte mich zurecht und ging zum Frühstück. Oft ließ ich mir von Sara einfach etwas aus der Küche bringen, doch meinem Vater zuliebe nahm ich das Frühstück auch regelmäßig mit der Familie ein.
    Ich schritt durch den Thronsaal auf die schmucklose Tür links vom Thron zu. Nach einem kurzen Durchgang, mit Abzweigungen zu beiden Seiten, erreichte ich das kleine Speisezimmer, das der Familie vorbehalten war. Ohne zu klopfen trat ich ein, Vater und Gisell saßen bereits am Tisch.
    „Guten Morgen.“, sagte ich und setzte mich auf meinen Platz.
    Beide grüßten mich bevor sie sich wieder ihren Angelegenheiten widmeten. Vater studierte wichtig aussehende Papiere wie jeden Morgen, während er fast sein Essen vergaß.
    Gisell aß schweigend und starrte mürrisch aus dem Fenster. Ich würde nicht fragen, was sie heute schon wieder störte. Es wäre ohnehin eines der üblichen Dinge, die mich nur wenig kümmerten, Bälle, Adlige, oder eines ihrer liebsten Themen, wie Pflichten und verletzte Etikette. Dem ersteren widmete ich mich zu wenig, das letztere wiederum geschah mir zu häufig, zumindest, wenn man meine älteste Schwester nach ihrer Meinung fragte.
    Ich nahm mir ein Brötchen und begann ebenfalls zu essen. Schweigend saßen wir beisammen, als wieder die Tür aufging und Grenadine herein schlüpfte.
    Sie begrüßte uns und setzte sich auf den freien Platz neben mir. Meine Schwester nahm sich einen der Äpfel und biss herzhaft hinein. Nachdem sie ihn gegessen hatte, sah sie mich forschend an, wobei ihr das glatte Haar von der Schulter nach vorn rutschte und beinah in einer Pastete landete.
    „Bist du schon aufgeregt?“, fragte sie mich und warf sich eilig das Haar zurück.
    „Auf was?“, fragte ich gelangweilt.
    Natürlich wusste ich, wovon sie sprach, aber ich würde nicht darauf eingehen, wenn ich nicht musste.
    Grenadine verdrehte gespielt die Augen. „Auf deinen Geburtstag in zwei Tagen und die baldige Auswahlzeremonie natürlich.“
    „Ach, das meinst du.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Wenn ich ehrlich bin nicht.“
    „Das ist so typisch für dich.“, lachte sie.
    Vater machte ein mürrisches Geräusch. Dass ihn meine Gleichgültigkeit am meisten störte, war mir nur zu bewusst.
    „Weißt du schon, wen du wählen wirst?“, fragte Grenadine weiter.
    „Nein und am liebsten wäre mir keiner.“, stöhnte ich. Nun schaltete sich Gisell ein. „Du brauchst aber einen.“, sagte sie bestimmt. „Das ist nicht nur eine Tradition. Es geht schließlich um deine Sicherheit.“ Ihre kleine Nase kräuselte sich vor Missbilligung.
    Sie sah schrecklich alt aus, wenn sie das tat. Wie eine dieser verbitterten Witwen, die niemand besuchte, und wenn doch einmal, dann nutzten sie die Gelegenheit, um ihren gesamten aufgestauten Frust gleichzeitig kundzutun, was zur Folge hatte, dass man sie noch seltener besuchte.
    Meine Tante war genauso und ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie Gisell eines Tages in Tante Emeraudes hohem Lehnstuhl saß, die abgegriffene Decke über die Beine gebettet, ihr einst prächtiges helles Haar weiß geworden, die feinen Linien ihrer Gesichtszüge tief in ihr schmales Gesicht gegraben und griesgrämig in die Welt hinaus blickend. Das Bild passte schon jetzt erstaunlich gut zu ihr.
    „Das weiß ich auch.“, gab ich genervt zurück, als sie auch weiterhin auf eine Erwiderung wartete.
    Seit Wochen fragten meine Schwestern mich nur noch dasselbe, aber immerhin hatte ich es in ein paar Tagen hinter mir. Das Problem war nur, dass ich wirklich noch nicht wusste, wen ich zu meinem neuen Leibwächter ernennen sollte. Am besten ich würde es an dem entsprechenden Abend einfach spontan entscheiden und dann müsste ich mit dieser Wahl leben.
    Zumindest würde ich im Schloss größtenteils allein sein können und der Ritter würde mich nur begleiten, wenn ich es verließ. Mir war nicht wohl bei dem Gedanken, dass einer dieser jungen Maulhelden in Zukunft für meine Sicherheit verantwortlich sein sollte. Die älteren von ihnen waren mir aus anderen Gründen zuwider. Doch auch dies war wieder eine der

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