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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Gilmarti, die vielleicht verseucht ist, aber wahrscheinlich nicht, und eine weitere Person die Raumanzüge an und fliegen mit dem Landungsboot ab – und wenn wir uns in einer Umlaufbahn um die Samtfalter befinden, lassen wir die Luft ab … und öffnen die Türen. Die Kälte wird alle im Landungsboot sterilisieren … und unsere Raumanzüge … und die Maschinen. Dann verschließen wir die Türen wieder, fluten das Landungsboot mit Luft und kommen zurück an Bord.«
    Gildoran sah die jüngere Biologin konsterniert an. Sie sagte: »Gilmerrit, ist dir klar, wie gefährlich das ist? Wenn ihr außerhalb der Samtfalter in einen Gravitationssturm geratet, werdet ihr davongeweht und treibt für immer im Raum.«
    »Das ist ein schnellerer Tod als der Kältetod«, sagte Gilmerrit. »Ich habe seine ersten Symptome bei Gilmarlo und der armen kleinen Gilbeth gesehen. Da ist mir doch ein schöner, schneller Tod im Raum allemal lieber!«
    »Ich glaube, das ist die einzige Methode, um absolut sicherzugehen«, sagte Gilmarti nüchtern. »Ihr wißt doch, daß Gilzand soeben gestorben ist?«
    Rae nickte langsam. »Ich wollte es nicht erwähnen. Wir haben schon genug, worüber wir uns Gedanken machen und worum wir trauern«, sagte sie. »Gilzand ist gerade gestorben, und Gilrannock liegt im Sterben, wenn Gilbans drastische Kältetherapie nicht wirkt. Meiner Ansicht nach ist es nicht möglich, seine Körpertemperatur so weit zu senken, daß dies die Kalorotropen umbringt, ohne daß er vorher daran stirbt.«
    Gilmerrit sagte hart: »Ich gehe. Nein, das ist nicht selbstmörderisch. Wenn ich aber tatsächlich umkomme – was mir eigentlich ziemlich gleichgültig ist –, könnt ihr ohne mich leichter auskommen als ohne jemanden mit zwei Händen. Nein …« – sie hob die Hand – »… ich bin nicht die einzige Biologin. Rae ist auf diesem Gebiet besser, als ich es je sein werde, und eine Biologin ist mehr wert als ein Kapitän. Sie kann die älteste und nutzloseste Person auf dem Schiff zum Kapitän ernennen. Ich bin im Augenblick die Person auf dem Schiff, auf die ihr am leichtesten verzichten könnt.«
    Stille senkte sich über den Raum. Gilmerrit hatte mit ihren Worten auf so tragische Weise recht, daß es eigentlich unmöglich war, dies in Frage zu stellen. Selbst wenn sie einen selbstmörderischen Drang in sich trug, der sie dazu anhielt, ihren Status auf dem Schiff zu durchschauen, so änderte dies nichts an der Wahrheit dessen, was sie gesagt hatte. Die emotionelle Instabilität, die sich in dieser Todessehnsucht äußerte, machte es noch leichter, auf sie zu verzichten. Und doch wußte Gildoran, daß er sie nicht allein in den kalten Tod gehen lassen konnte. Dort draußen konnte sie, mit dem Wissen darum, daß sie die Person auf der Samtfalter war, auf die man am leichtesten verzichten konnte, ihr eigenes vermindertes Selbstwertgefühl in einen weiteren Akt selbstmörderischer Verzweiflung stürzen. Was würde sie tun? Ihren Raumanzug öffnen, so daß sie den Tod fand, ohne andere zu gefährden? Er sagte: »Du kannst gehen, Gilmerrit. Ich glaube nicht, daß dich hier jemand aufhalten wird, aber ich gehe mit dir, um auf dich aufzupassen. Auch ich bin zum Tode verurteilt, wenn wir diese Krankheit nicht aufhalten können.«
    »Du? Gildoran, nein …« protestierte Gilramie. Er aber drehte sich ihr unbeugsam zu. »Ich muß das für Gilmerrit tun – und für mich auch.«
    »Seht«, sagte Gilramie voller Staunen in ihrer Stimme. »Die Puhbären beobachten uns.« Jedes Gesicht in dem Raum wandte sich dem Bildschirm zu, auf dem die zusammengedrängten Gestalten der sechs überlebenden Puhbären sie wortlos und unter den Masken ihres Fells und ihrer langen Zähne beobachteten.
    »Die Puhbären soll der Teufel holen!« sagte Gildoran rauh. »Laßt uns die Sache hier zu Ende bringen.«

 
7
     
    Schließlich lehnten sie es endgültig und rundheraus ab, Gilmarti mitzunehmen. Die Chancen standen eins zu einer Million oder mehr dagegen, daß sie sich angesteckt hatte; weit mehr als bei Gilban, bei dem die Möglichkeit einer Infektion weit größer war, weil er die Kranken gepflegt hatte. Es hatte den Anschein, als wechsle das Kalorotrop erst dann zum nächsten Träger über, wenn der erste völlig ausgesaugt war, und die Leichen waren nur mit chirurgischen Handschuhen berührt worden, die mit ihnen in den Konverter gesteckt worden waren. Sie bestand darauf, daß sie dafür benötigt werde, den dritten Raumanzug zu tragen, aber der wurde

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