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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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»Wie ein großer häßlicher Pilz, der über Nacht hochgeschossen ist.«
    Ramie wies auf den Nachthimmel hinter ihr. Hinter den verschwommenen ersten Lichtern waren jenseits des Berges im Sonnenuntergang einige blasse Sterne auszumachen.
    »Dort draußen gibt es noch Massen von anderen Welten. Eines wird im Universum wohl nie knapp, und das sind Planeten.« Sie lächelte Gildoran schüchtern zu. »Warum bist du nicht bei der offiziellen Abschiedsfeier?«
    »Warum bist du denn nicht dort?« Sie lachten alle. Raban sagte ernst: »Ich habe schon allen Göttern gedankt, von denen ich je gehört habe – und außerdem noch einigen, die ich für diese Gelegenheit erfunden habe –, daß ich noch immer wichtig genug bin, um solchen Angelegenheiten aus dem Weg gehen zu können.«
    »Ich wäre fast hingegangen«, sagte Ramie. »Diese Welt hier war schließlich ein paar Jahre lang meine Heimat. Im Grunde genommen bin ich hier aufgewachsen. Eigentlich sollte mir das etwas bedeuten, auch wenn ich nicht genau weiß, was das ist. Außerdem ist es ein merkwürdiges Gefühl, wenn man sich klarmacht, daß man sie nie wiedersehen wird – oder zumindest niemanden, den man darauf gekannt hat … selbst dann, wenn wir nur sechs Monate oder weniger im Raum bleiben und auf einer Welt mit einem Transmitter landen würden, um hierher zurückzukommen, wären hier auf dem Planeten fünfzig oder sechzig Jahre herum, und die Mädchen, mit denen ich gespielt habe, wären Großmütter.«
     
    Nie wieder …
     
    Gildoran sagte leise: »Ich weiß. Mir ist das auch aufgegangen.«
    »Planeten sind zum Weggehen da«, meinte Raban. »Für einen Späher jedenfalls. Nach einiger Zeit …« Gildoran spürte, daß er sie irgendwie trösten wollte, obwohl seine Stimme hart und emotionslos war, »bist du so weit, daß sie für dich alle gleich aussehen.«
    Sie verfielen in Schweigen und gingen über die große, unbebaute Fläche am Fuß des Bergs auf das Schiff zu, und Gildoran dachte über Planeten nach. Vor diesem hier waren sie tatsächlich alle gleich gewesen, und vielleicht würde das wieder so werden. Er kannte jetzt vier. Er zählte dabei natürlich die Welt nicht mit, auf der er geboren war, obwohl er sich an sie nicht erinnerte. Er wußte selbstverständlich, wo sie war, wie das jeder zu wissen schien, obwohl es schlechtes Benehmen war, jemanden wissen zu lassen, daß man es wußte. Für einen Späher war das Schiff die Heimatwelt, und der Planet, auf dem man geboren oder gezüchtet oder kultiviert oder ausgebrütet worden war, war etwas, von dem man erwartete, daß er es vergaß.
    Er war Gildoran, und seine Welt war die Samtfalter. Das war alles, was er war. Für immer. Seine offizielle legale Identifikation lautete SF Gildoran, genau wie Raban SF Gilraban und Ramie SF Gilramie waren. Die einzigen Landsleute, die er hatte, waren jene, die vor ihren Namen das Präfix SF G/7- trugen.
    Eine andere Welt nämlich hatten sie nicht. Es war unmöglich, zu irgendeinem Planeten zurückzukehren, nachdem sie ihn einmal verlassen hatten; der gnadenlose Fluß der Zeit und ihre Verschiebung außerhalb des Sonnensystems brachte es mit sich, daß sie, wenn sie ihr Schiff einmal von einem Planeten abhoben, ihn Generationen später in der Zukunft und völlig unkenntlich erleben würden, wenn sie ihn wieder aufsuchen und dort landen könnten.
    Während man jedoch auf einem Planeten lebte, war man von dem unaufhaltsamen Fluß der Zeit befreit. Man konnte heute hier und morgen auf Wega 19 sein, und drei Stunden später konnte man sich in eine Transmitter-Kabine stellen und war wieder hier oder auf Aldebaran oder Antares, und nur drei Stunden wären vergangen. (Ach ja, sicher gab es in der Kabine eine Verzögerung von einer Dreiviertelsekunde. Das hatte etwas mit der Verschiebung der Galaxis zu tun.) Außerhalb der Magnetfelder des Planeten war diese Freiheit von der Zeit und der sofortige Transport zu jeder beliebigen Stelle der Galaxis nicht mehr gegeben. Man verbrachte sechs Wochen, sechs Monate, ein Jahr im Weltraum und wurde nur nach der eigenen biologischen Uhr älter. Die Zellen alterten sechs Monate oder ein Jahr. Die Galaxis aber machte währenddessen allein weiter; das Netz der durch den Transmitter verbundenen Planeten glitt vorüber, und wenn man wieder auf einem Planeten landete, waren nach der Sternenzeit achtzig oder hundert Jahre vergangen.
    Wenn man also wegging, sich von einem Planeten verabschiedete, so war das stets für immer. Die neuen Welten

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