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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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deshalb in den Kosmos gehen lassen müssen, und den Körper, den er getragen hat, haben wir auf dem Planeten begraben, auf dem er gestorben ist.“
    Wieder staunte Gildoran darüber, daß Kinder diese einfachen Dinge immer wieder hören mußten. Im intellektuellen Bereich lernten sie so schnell, aber mit Kummer und Verlust wurden sie nicht fertig und brauchten ständig Bestätigung. Würde es ihnen jemals gelingen, das Trauma zu überwinden, daß sie Giltaro so jung verloren hatten, daß ihre andere Spielkameradin Gilmarina ein Jahr lang verschwunden war und nun, da sie wieder bei ihnen war, ein Jahr jünger war, weil sie in der Zwischenzeit ihr Wachstum unterbrochen hatte?

    Vielleicht war es in gewisser Weise gut für sie, daß sie die Puhbären verloren haben, dachte er. Sie sehen mehr von uns.
    Bevor das alles passiert ist, haben sie nur das Personal der Kinderstation und Leute von der Krankenabteilung und aus der Psychologie gesehen und sonst nur speziell eingeteilte Erzieher. Jetzt wechseln wir uns bei ihnen ab, und sie lernen uns alle besser kennen.

    Ramie sagte: „Giltallen, möchtest du gern, daß Rushka herunterkommt, damit du dich noch mehr darüber unterhalten kannst, wie sehr dir Taro fehlt?“
    Er nickte schluchzend, und sie sagte: „Ich rufe sie gleich an und frage sie, wie bald sie dich besuchen kommen kann. Oder willst du vielleicht selbst zu den Decks hochgehen und sie besuchen?“
    „Ich bin ein großer Junge“, sagte Giltallen. „Ich kann selbst zu den Decks hinaufgehen.“
    Ramie ging zur Sprechanlage hinüber. Sie kam kurz darauf zurück und sagte Giltallen, daß er allein mit dem Fahrstuhl zu Rushkas Quartier kommen könne. Als er aus der Kinderstation hinausging, sagte Ramie: „Du hattest recht, Doran, und ich hatte unrecht. Ich hatte mir Gedanken gemacht, als du sie Gilmarina und Giltallen nanntest. Ich dachte, das würde mich zu sehr an den armen Gilmarin erinnern und es sei für Rae zu schmerzhaft, die ganze Zeit über, ,Giltallen’ zu hören. Wenn ich aber jetzt ,Tallen’ höre, denke ich an den Kleinen, und ich weiß, daß es Rae genauso geht. Eine gute Erinnerung verjagt eine schlechte. Wenn ich heute Marina ansehe, denke ich nie an Gilmarin.“
    „Sie ist auf jeden Fall eine eigenständige Persönlichkeit“, meinte auch Gildoran und sah zu der großen, weißhaarigen Frau an der Harfe hinüber, die Gilmarinas Hand führte. Rae lächelte ihnen zu und sagte mit leiser Stimme etwas zu Gilmarina. Sie stellte ihre Harfe ab, deckte sie zu und kam zu Gildoran, vor dem sie sich auf die Zehenspitzen aufrichtete, um ihn zu umarmen.
    „Ich habe auch schon auf der großen Harfe gespielt“, sagte sie.
    „Rae hat es mir erlaubt.“
    „Ich hab’s gehört, Kleine“, sagte er und strich ihr über das seidenweiche Haar.
    „Doran, nimmst du uns mit auf die Brücke? Wo wir den neuen Planeten sehen können? Ist es ein guter Planet?“
    „Ja, ich nehme euch mit, und nein, ich glaube nicht, daß es ein guter Planet ist“, sagte Gildoran. „Da gibt es nichts als alte Felsen, aber wir brauchen Steine, um den Konverter in Gang zu halten, damit das Schiff angetrieben wird und damit Atome zu anderer Materie aufgebrochen werden.“
    „Darf ich auch mit?“ fragte der achtjährige Giljodek, und auch die anderen Kinder umringten ihn und bettelten darum, ihn bei dem Ausflug begleiten zu dürfen.
    „Ich muß erst mit der Sprechanlage die Brücke anrufen“, sagte Gildoran, „um herauszubekommen, wie viele von euch sie auf einmal verkraften können.“
    Gilmarlo teilte ihnen über den Lautsprecher mit, sie könnten alle kommen, wenn sie wollten. Im Augenblick waren sie dort nicht sonderlich beschäftigt. Gildoran führte also die Kinder mit dem Fahrstuhl zur Brücke, wo Gilmarlo, die gerade nicht sehr viel zu tun hatte, sie nacheinander auf ihrem Sessel sitzen ließ, damit sie sich auf dem Bildschirm den Planeten ansehen konnten, der unter ihnen lag.
    „Hat er einen Namen?“ fragte Gilmarina.
    „Noch nicht, Kind“, antwortete der junge Kapitän.
    „Gewöhnlich versuchen wir herauszubekommen, wie ein Planet aus der Nähe aussieht, bevor wir ihm einen Namen geben. Ich habe aber schon gedacht, wir könnten ihn Sturm nennen. Nach unseren meteorologischen Studien von hier oben sieht es so aus, als würde es unten starke Winde und ausgeprägte Zyklonmuster geben.“
    „Sturm“, wiederholte Gilmarina nachdenklich. „Ist es ein schöner Planet?“
    „Ich weiß es nicht. Ich hoffe es.“ Gilmarlo

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