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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Wellenkrone eine Mannschaft bilden.“
    „Ramie hat mir schon erzählt, daß du so denkst“, sagte Rae ruhig. „Lehnst du sie denn so sehr ab?“
    „Es ist nicht so, daß ich sie ablehne. Ich kenne sie nicht“, sagte Gildoran. „Besser eine fremde Welt als meine eigene Welt, die mir plötzlich fremd wird.“
    „Selbst wenn das heißt, daß du uns alle verläßt?“ fragte Rae.
    „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was Ramie – oder Marina – ohne dich anfangen würden. Und was mich betrifft…“ Sie lehnte sich tief seufzend an ihn. „Aber ich brauche dir ja wohl nicht zu sagen, wieviel du mir bedeutest, Doran, denn das weißt du ganz sicher. Ich weiß auch, daß du das nicht machst, weil du uns in Schwierigkeiten bringen willst. Ich weiß, was in dir vorgehen muß. Ich weiß es nur zu gut…“
    Er nahm sie in die Arme. Rae stand ihm näher als irgendeine andere Person, aber sie verstand ihn und würde nicht gegen ihn kämpfen, ganz gleich, was er tat…
    Er ließ sie los, als die anderen Mannschaftsmitglieder der Samtfalter nacheinander hereinkamen. Als Ramie den Raum betrat, warf sie ihm einen bitteren Blick zu. Sie sagte: „Du bist also wieder zurückgekommen? Hast du das getan, um uns zu erpressen, in deinem Sinn zu entscheiden? Du weißt, daß wir dich nicht verlieren und trotzdem weitermachen können.“ Gildoran sagte ruhig: „Das ist nicht fair, Ramie. Jeder von uns hat das Recht, sich frei zu entscheiden. Du wirst deine Entscheidung treffen, wie auch immer ich mich verhalte. Ich könnte auch versuchen, dich dazu zu überreden, zusammen mit mir zu bleiben.“
    Ramie explodierte: „Und wenn du das tun würdest – wäre das nicht auch eine Art Erpressung? Du versuchst, mich dazu zu bringen, deine Meinung zu übernehmen, bloß weil du weißt, wie lange ich dich schon liebe. Ist es etwa nicht so? Ja, ich liebe dich. Niemand anders hat mir je etwas bedeutet. Für mich gibt es keinen anderen, und es wird auch nie einen anderen geben.“
    „Wer versucht es jetzt mit Erpressung?“ gab Gildoran hitzig zurück. Er wußte nicht, ob die plötzliche Gefühlsaufwallung, die er verspürte, Liebe, Verlangen oder reiner Haß war. „Du hättest jeden haben können, den du gewollt hättest!“
    „Das brauchst du mir nicht auch noch zu sagen. Ich weiß, daß ich dir nichts bedeute!“ Ramie schrie ihn fast an.
    Gilrae sagte müde: „Ramie, Doran. Das ist… das gehört sich nicht.“
    „Wir sind hier nicht in der Kinderstation, und wir streiten uns nicht wie Babys“, sagte Ramie heftig und wandte sich der älteren Frau zu. „Dazu hast du nicht das Recht, Rae! Du hast leicht reden, wenn du weißt, daß jeder Mann auf der Samtfalter zuerst dich liebt und ihm danach keine Frau mehr wirklich etwas bedeutet…“
    „Ramie! Ramie!“ sagte Gilrae, nun wirklich schockiert. „Wie kannst du so etwas sagen?“
    „Frag doch Gildoran, ob es nicht stimmt! Frag ihn doch, ob er jemals wirklich jemand anders geliebt hat…“ Gildoran sprang zornig auf und drehte sich den beiden Frauen zu. Er sagte brutal: „Der Teufel soll die Frauen holen! Ich wünsche, ich wäre nie zurückgekommen, um mir das anzuhören! Ihr seid ja wie ein Rudel Schakale!“ Ramie starrte ihn zornerfüllt an. Tränen liefen über ihre Wangen herab. Gilrae vergrub mit zuckenden Schultern ihr Gesicht in den Händen. Gildoran war entsetzt, aber nach einer Minute wurde ihm klar, daß sie lachte. Er war schockiert darüber.
    Als Gilrae den Kopf hob, war auch Ramie wie vor den Kopf geschlagen, als sie sah, daß die ältere Frau lachte. Gilrae sagte:
    „Ich scheine wirklich alt zu werden. Das kommt mir einfach lustig vor. Ihr beiden aber…“ Sie streckte ihre Hände zu ihnen aus, und Gildoran bemerkte verblüfft, daß sie zwar lachte, daß ihre dünnen, faltigen Hände aber zitterten.
    „Doran. Ramie. Was auch immer mit euch beiden geschieht –
    so dürft ihr die Sache nicht anpacken. Ihr könnt das nicht mit einem Sturm von Gefühlen lösen. Was hier geschieht, ist vielleicht unser letztes gemeinsames Erlebnis. Wenn der Tag heute vorbei ist, kann es zu spät sein, und davon sind alle Späher betroffen – nicht nur die Samtfalter, sondern alle, die es noch gibt. Ihr dürft es nicht zulassen, daß ein… ein Gefühlsausbruch uns alle zugrunde richtet. Denkt darüber nach und versucht, eure Entscheidung…“ Sie brach kurz ab. „Ich will nicht sagen, entscheidet ohne Gefühle. Das hier ist eine emotionelle Entscheidung. Ich weiß das

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