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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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vielleicht besser als ihr alle. Meine Gefühle sind, weiß Gott, beteiligt. Ihr müßt aber versuchen, eine Entscheidung zu treffen, die euren tatsächlichen Wünschen entspricht – denkt nicht an das, was ihr heute, sondern an das, was ihr in Monaten wollt. In Jahren.
    Und dann entscheidet euch, bevor es zu spät ist.“ Die anderen Mannschaftsmitglieder kamen nun herein und verteilten sich auf den Sitzen in dem Raum. Gildoran glitt in einen Sessel und bemerkte plötzlich, daß er auf genau dem gleichen Platz saß, auf dem er vor sieben oder acht Jahren gesessen hatte, als er zum Kapitän gewählt worden war. Ein ganzes Leben schien inzwischen vergangen zu sein. Ein ganzes Leben war vergangen. Ramie wollte sich gerade neben ihn setzen, sah ihn aber wütend an und setzte sich auf einen anderen Platz. Hatte Rae auch versucht, sie zu finden?
    Rae stellte noch einmal kurz die Wahl vor, vor der sie standen.
    Die Mannschaft war zu klein, um das Schiff weitere dreizehn oder vierzehn Jahre in Betrieb zu halten, bis die nächste Gruppe von Kindern alt genug war, um ihnen helfen zu können. Sie konnten nun zwischen der Aufgabe der Samtfalter und der Auflösung der Mannschaft einerseits und einer Verbindung mit der Mannschaft der Wellenkrone andererseits wählen, durch die eine Schiffsmannschaft aus zweien geschaffen würde.
    „Jeder von euch, vom ältesten Besatzungsmitglied bis zu dem jüngsten Kind, hat eine Stimme“, erklärte Rae ruhig. „Die Zukunft betrifft alle. Die Mehrheit wird entscheiden. Ich möchte hier noch hinzufügen, daß die Wahl auch dann für die Minderheit bindend ist, wenn sich eine Mehrheit für Auflösung oder für Fusionierung mit der Wellenkrone entscheidet. Die Wahl beginnt bei dem Ältesten und endet beim Jüngsten.
    Gildorric?“
    „Verbindung mit der Wellenkrone“ , sagte der Alte kurz. „Bei voller Gravitation würde ich keine drei Planetenjahre mehr leben. Ich hoffe nur, ich lebe noch lange genug, um den Abflug von diesem Planeten hier zu erleben.“
    „Gilmarti?“
    „Auflösung“, sagte sie. „Lieber ein Erdenwurm als den Versuch, Mannschaften zu mischen.“
    „Gilban?“
    Der ranghöchste Arzt runzelte die Stirn und sagte:
    „Stimmenthaltung. Ich schließe mich der Mehrheit an, wie immer sie auch entscheidet.“
    Die Abstimmung ging weiter. Gildoran versuchte mitzuzählen, schaffte es aber nicht. Als Gilramies Name genannt wurde, sagte sie: „Verbindung mit der Wellenkrone. Vielleicht wird der Tag kommen, an dem wir uns wieder trennen wollen, wenn wir eines Tages wieder zahlreich genug sind, aber so machen die Späher wenigstens weiter.“
    Gildoran wußte, daß er als nächster aufgerufen werden würde.
    Gilraes Gesicht war voller Kummer, fast verzweifelt, als es soweit war. „Gildoran?“

    Mein Leben ist hier.
    Der Ruf einer Welt, die ich zu meiner eigenen gemacht habe.
    Und doch… wie könnte ich mich von Ramie trennen, selbst wenn wir uns die ganze Zeit nur streiten? Sie ist ein Teil meiner Existenz. Von Merrit, die so sehr zu mir gehört, die mich so sehr braucht – von Marina, die mir ihr Leben verdankt…

    „Gildoran?“

    Die Samtfalter Tag um Tag, Jahr um Jahr, Welt um Welt, jahrhundertelang mit Fremden zu teilen… mit Fremden, die versuchen, zu uns zu gehören…

    Er sah Ramies blasses, angstverzerrtes Gesicht. Er öffnete den Mund, um „Auflösung“ zu sagen, aber die Worte wollten nicht kommen. Schließlich zwang er die Laute durch die ausgedörrte Kehle und sagte: „Stimmenthaltung. Ich schließe mich der Mehrheit an. Es ist in beiden Fällen eine Frage des kleineren Übels.“
    Raes Brust hob und senkte sich, als bekäme sie keine Luft.
    Er wollte sprechen, eine Flut von Erklärungen abgeben, aber Rae rief den nächsten Namen auf.
    „Gilbarni?“
    „Verbindung mit der Wellenkrone“, sagte der Junge. „Späher sind Späher. Kein Planet ist es wert, auf ihm zu bleiben.“ So habe ich auch einmal gedacht…

    „Gillori?“
    Loris rundes Gesicht war blaß und voller Angst. Sie sagte: „Ich stimme für Auflösung.“
    „Gilrita?“
    Das eine von den „Babys“ sagte so leise, daß es kaum zu hören war: „Ich stimme für eine Verbindung mit der Wellenkrone.
    Wir könnten ein paar neue Freunde gebrauchen.“
    „Gilmarina?“
    Gilmarina murmelte: „Ich…“ Sie sah flehentlich zu Gildoran hinüber und sagte leise: „Ich enthalte mich der Stimme. Ich weiß wirklich nicht genug darüber, um wählen zu können. Ich schließe mich der Mehrheit

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