Reiterferien am Meer
ernstlich verletzt war. Sie überließ Babs ihr Pferd und gab Don den Pokal zum Halten. Dann rannte sie auf ihren Vater zu und umarmte ihn so stürmisch, dass er zusammenzuckte und an seine gebrochene Rippe erinnerte.
„Du wirst dich noch mehr freuen“, sagte er lächelnd, „wenn ich dir versichere, ganz bestimmt nicht mehr auf Golden Boy zu reiten. Das habe ich mir von Di und dem Arzt endgültig ausreden lassen. Glaube mir, nun bin ich zur Vernunft gekommen!“
„Ich bin so froh, dass es jemanden gibt, der dich zur Vernunft bringen kann!“, sagte Carol strahlend, indem sie ihrem Vater einen lauten Kuss gab. Dann wandte sie sich zu Tante Di um und schaute sie so liebevoll an, dass es Babs und mir ganz warm ums Herz wurde. „Er braucht jemanden wie dich, Di“, sagte sie aufrichtig, „jemanden, der für ihn sorgt. Ich freue mich so, wirklich, ich bin glücklich!“
„Und ich freue mich von Herzen über deine Worte, Carol!“ Steve Rowlands legte einen Arm um seine Tochter, den anderen um Di. „Denn nun weiß ich, dass du nichts dagegen haben wirst, wenn Di und ich heiraten.“
Das Geheimnis – falls es je eines gewesen war – war heraus!
Tante Di schaute Carol an.
„Als Steve mich um meine Hand bat, da habe ich gesagt, mein Jawort bekäme er erst, nachdem ich dich und Don gefragt hätte“, sagte sie liebevoll. „Denn letztlich kommt es dabei auch auf euch an.“
„Wir glauben, dass ihr beide sehr glücklich sein werdet“, versicherte Carol, und ihre Augen leuchteten, als nähme sie bereits in diesem Augenblick am Glück der beiden teil. „Paps braucht doch Hilfe.“ Ihr Blick suchte den des Bruders. „Was meinst du, Don?“
„Di als neue Mutter?“, lachte er. „Das finde ich prima. Wir alle werden wieder froh sein – so wie unsere tote Mutter es uns sicherlich wünschen würde.“
So also war alles in Ordnung. Steve gab Di einen Kuss, und die neue Mutter schloss Carol und Don nacheinander herzlich in die Arme.
Lenny hatte der ganzen Szene ziemlich verloren zugeschaut und war von einem Fuß auf den anderen getreten. Dies fiel Steve plötzlich auf, und eilig versicherte er ihm, natürlich gehöre auch er zur Familie!
Inzwischen hatten die Reporter herausbekommen, dass Steve eingetroffen war. Stürmisch umdrängten sie ihn und machten Aufnahmen von ihm, Tante Di und Golden Boy. Auch Carol mit Starshine wurde geknipst, ebenfalls Lenny und Don, und den Schluss bildete ein Gruppenbild von uns allen. Auch Scamp sprang aus dem Landrover und gesellte sich zu uns, er wollte nun nicht länger abseits bleiben. Auf einem der Bilder ist er zu sehen. Ich hebe Euch ein paar Zeitungsausschnitte auf, damit Ihr lesen und sehen könnt, was hier los war.
Am besten gelungen ist ein Bild von Steve, Di, Carol und Don und Lenny. Golden Boy schaut Tante Di und Steve über die Schulter, und die Unterschrift lautet: Zweiter Sturz des bekannten Springreiters endet vor dem Traualtar.
Am liebsten hätte Steve in aller Stille geheiratet, aber Babs wollte so gern, dass wir, Carol, ich und sie, Brautjungfern seien. Don und Lenny sind schon dabei, einen Triumphzug durch das Spalier aller Reitschüler vom Folly-Hof zu organisieren. Natürlich wird der Brautzug zu Pferde gehalten. Und es wird eine große Hochzeit, ganz bestimmt. Die beiden möchten im September heiraten, also kurz nach Eurer Heimkehr und bevor Babs und ich wieder zur Schule müssen.
Stellt Euch vor, liebste Eltern, was für eine Überraschung am Ende dieser Ferien: Ein Brautkranz für Tante Di, eine neue Kusine und ein neuer Vetter, die genauso verrückt auf Pferde sind wie Babs und ich – und ein nagelneuer Onkel, der einmal als Springreiter den Großen Preis gewonnen hat!
Hättet Ihr das gedacht?
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Ein Auszug aus dem Roman " Pferdefeinde am Werk " von Judith M. Berrisford :
Die pferdebegeisterte Pippa ist entsetzt: Die Steigbügelriemen vom Araberhengst Sultan wurden offensichtlich mutwillig beschädigt. Viele geheimnisvolle Dinge geschehen auf dem Hof. Es sieht so aus, als ob jemand dem Gestüt schaden will. Aber wer hat den Nutzen davon? Die drohenden Wolken scheinen abzuziehen - bis zu der Nacht, in der Unbekannte auf hinterhältige Weise die Pferde so verstören, dass sich einige verletzen. Die Jagd auf die Täter beginnt und endet für alle mit einer großen Überraschung.
„Gut, Pippa! Weiter so!“
Ich nahm die Zügel fester und spornte die kleine graue Stute zu einem zügigen Galopp an.
„Richtig!“ Jennys Zuruf
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