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Reiterferien am Meer

Reiterferien am Meer

Titel: Reiterferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinto
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Misty.
    Immerhin war Starshine ein bereits bewährtes Springpferd, Carol hatte es schon auf mehreren Turnieren geritten, zweimal sogar in ganz großen Rennen vor den Augen von Millionen von Fernsehzuschauern. Und obwohl sie zum ersten Mal im Bezirk Marston an den Start ging, war sie vielen Zuschauern gut bekannt.
    Carol hatte heute die Chance, mit Starshine die Reitschule ihres Vaters auf den Weg des Erfolgs, auch des geschäftlichen, zu bringen. Wenn sie gewann, würde das Unternehmen florieren, neue Schüler würden sich melden, Steve Rowlands würde ausgesorgt haben.
    Carol ritt mit gespanntem, entschlossenem Gesicht über die Bahn. Offenbar dachte sie nicht an Familienangelegenheiten; all ihr Sinnen und Trachten war auf die Hindernisbahn konzentriert. Gatter, Zäune und Mauer waren nun ganz hoch, wieder mehrere Zoll höher als vorhin. Und die Absprungstellen waren von uns ziemlich arg zerwühlt und matschig geworden.
    Sie soll nur vorsichtig sein!, dachte ich besorgt. Sie muss aufpassen, dass Starshine nicht etwa ausrutscht.
    Atemlos beobachtete ich, wie der Blauschwarze unter Carol Anlauf nahm, mit wehender Mähne hinüberflog und glatt aufsetzte.
    Die Zuschauer klatschten Beifall. Ich hätte Carols Gedanken lesen mögen.
    „Mach es gut, Carol!“, sagte ich halblaut vor mich hin. Inständig hoffte ich, es möge ein zweites Wunder geschehen!
    Hindernis auf Hindernis nahm Starshine fehlerfrei, immer besser schien das Pferd zu werden, seiner vorzüglichen Wirkung auf die Zuschauer offenbar bewusst. Die Menge hatte das herrliche Tier bereits ins Herz geschlossen. Das Turnier in Sheepdown schien noch nie so gut gefallen zu haben wie heute. Immerhin wurden Springkünste geboten, wie man sie gewöhnlich nur auf größeren, bekannteren Turnierplätzen zu sehen bekam. Einige der angetretenen Pferde hatten geradezu Weltklasse.
    Und doch war es für Carol nicht ganz einfach. Es schien, als habe die Nachricht von ihrer Teilnahme auch andere erstklassige Reiter angezogen. Tom Meyrick war da auf Happy Days, von dem man schon viel gesehen und in der Zeitung gelesen hatte. Kaum weniger bekannt waren Sally Lomas auf Mr. Flynn und der erstklassige Harry James auf April Showers. Sie alle gingen fehlerfrei über die Runde und kamen so ins Stechen mit Carol auf Starshine. Nachdem alle Reiter erneut fehlerfrei geblieben waren, erhöhte man nochmals.
    Das Publikum geriet aus dem Häuschen; anfeuernde, jubelnde Rufe hallten über den Platz.
    Unglaublich hoch kamen die Hindernisse mir nun vor. April Showers und Mr. Flynn kehrten mit vier Fehlern zurück. Nicht einmal Happy Days schaffte die Mauer.
    Nun war Starshine dran. Nachdem das Gatter glatt geschafft war, brachte Carol ihr Pferd wieder zur Ruhe und ließ die Zügel ganz locker, damit Starshine völlig gelöst war. Dann presste sie die Schenkel an und galoppierte in drei gewaltigen Sätzen auf die Mauer zu.
    Unglaublich kraftvoll stemmte Starshine sich mit den Hinterbeinen vom Boden ab. Steil stieg er empor, flog hinüber, ohne die Mauer zu berühren, und setzte sicher auf.
    Die Menge wusste sich nicht zu fassen vor Begeisterung. Das war wirklich ein sensationeller Abschluss eines sensationellen Turniers!
    Carol war die Heldin des Tages. Fast schien es, als hätten Erregung und Siegesfreude alle anderen Gedanken aus ihrem Kopf vertrieben. Die rote Rosette im Mund und den Pokal in der linken Hand, drehte sie auf Starshine die Ehrenrunde durch die Arena. Dabei lächelte sie, als habe sie nicht mehr die geringsten Kümmernisse.
    Ihr Lächeln wurde noch froher, als sie sah, wie Tante Di ihr begeistert eine Kusshand zuwarf.
    Ich hätte laut singen können vor Freude. Das Turnier in Sheepdown war unser Triumph, der große Tag für den Folly-Hof!
    Am schönsten aber war es, dass Carol sich nicht länger einbildete, Tante Di zu verabscheuen.
    Noch am Abend schrieb ich, im Bett sitzend, meinen Eltern.
    Ihr könnt Euch nicht vorstellen, mit welchem Jubel wir uns alle umarmten! Als Tante Di und Onkel Steve eintrafen und berichteten, Steve habe sich eine Rippe gebrochen, da wurden wir zwar etwas betrübt; aber schließlich waren wir doch sehr froh, dass alles so glimpflich abgegangen war. Der Arzt hatte ihm einen Verband angelegt, und so konnte Steve, ein wenig bleich und schwach, auf Tante Di gestützt zuschauen, wie Carol ihre Ehrenrunde drehte. Strahlend kam sie auf den Sattelplatz geritten, den Pokal in der Hand.
    Natürlich war Carol von Herzen froh, als sie erfuhr, dass ihr Vater nicht

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