Rendezvous mit Risiko (German Edition)
Schilderung der Abläufe. Dillon hörte nur mit halbem Ohr zu, weil seine größte Sorge Virginia galt, die leichenblass war. Die Nachtwächter legten Laura Handschellen an und führten sie ins Vorzimmer. Die Polizei war bereits benachrichtigt und würde bald schon eintreffen.
„Es ist vorbei, nicht wahr?“
Tränen stiegen in ihren schönen Augen auf, und Dillon hatte plötzlich einen Kloß im Hals. „Tu es nicht, Liebling. Bitte nicht. Es bringt mich um.“
„Ich liebe dich.“
Er schloss die Augen und atmete tief ein. „Ich muss jetzt gehen. Mein Vater erwartet mich in Mexiko. Das ist nicht zu ändern.“
Cliff trat neben sie und legte eine Hand auf Virginias Arm. „Oh, das ist ja wirklich reizend! Während ich hier fast erschossen wurde, hast du dich offenbar mit einem Angestellten amüsiert!“
Dillon warf Virginia einen entschuldigenden Blick zu, bevor er Cliff einen Fausthieb mitten ins Gesicht versetzte. Der etwas kleinere Mann brach zusammen und blieb bewusstlos auf dem Boden liegen.
Sanft berührte Dillon ihr Gesicht. „Falls du mich jemals brauchen solltest, lass es mich wissen, Virginia.“
Ihr Ausdruck wechselte von Bestürzung zu Verzweiflung. „Nein, du kannst jetzt nicht gehen. Ich erlaube es dir nicht.“
Ihre Panik griff ihm ans Herz. „Es ist besser, wenn ich nichts mit der Polizei zu tun bekomme. Du wirst die Sache schon erledigen.“
Cliff wand sich auf dem Boden neben ihnen, berührte seine blutige Nase und fluchte laut.
Er beugte sich vor und küsste sie, zärtlich und bedauernd. „Ich liebe dich, Virginia.“ Die Tränen flossen, und er stöhnte in aufrichtiger Qual. „Pst. Um Himmels willen weine nicht, Virginia. Glaub mir, wenn ich die Dinge ändern könnte, würde ich es tun.“
Sie hob das Kinn. „Ich bin fast froh, dass du mich gekidnappt hast.“
Er zwang sich zu einem Lächeln. „Ich glaube, das wird immer meine liebste Erinnerung bleiben.“ Ein letztes Mal berührte er ihre Wange, bevor er sich zum Gehen wandte. Als er den Korridor erreichte, hörte er Virginias barsche Stimme: „Ach, komm, steh auf, Cliff. Wir müssen uns um dieses Chaos kümmern.“
Dillon lächelte. Sie würde es schon schaffen. Sie brauchte ihn nicht. Es war genau umgekehrt: Er brauchte sie. Sein Magen krampfte sich zusammen, und Dillon dachte, dass dieser Schmerz ihn wohl sein Leben lang begleiten würde. Weil er sich für den Rest seines Lebens leer fühlen würde ohne sie.
Aber wahrscheinlich verdiente er es nicht anders.
Einen Monat später
„Wade sagt, er sei befördert worden und habe eine Prämie erhalten“, berichtete Dillon.
Sein Vater lachte. „Als Schadenersatz gewissermaßen?“
„Vermutlich. Die Beförderung hat er Virginia zu verdanken. Cliff, ob du es glaubst oder nicht, hat ihm die Prämie als Hochzeitsgeschenk überreicht, und soviel ich von Wade hörte, muss sie sehr ansehnlich gewesen sein.“
„Gut für ihn. Es kann nicht schaden, eine Ehe auf einer soliden finanziellen Grundlage zu beginnen. Wahre Liebe bringt einen in dieser Hinsicht nicht viel weiter.“
Dillon starrte gedankenverloren in seinen Kaffee, bevor er schließlich die Tasse hob und einen großen Schluck trank. Der bittere Geschmack war ihm gerade recht an diesem heißen, trockenen Morgen.
Als er seinen Vater ansah, entdeckte er eine Spur von Belustigung in den dunklen Augen, die seinen eigenen so ähnlich waren. „Virginia überlässt Cliff jetzt sehr viel mehr die Leitung der Geschäfte. Wade meint, Cliff habe seine Lektion gelernt.“
„Warum dann dieses lange Gesicht, mein Junge?“, meinte Dillon Oaks senior. „Weißt du, ich bin es langsam leid, dich ewig so mürrisch und nachdenklich zu sehen.“
„Ich bin nicht mürrisch. Da ist nur etwas, was ich nicht verstehe.“ Er ignorierte den Toast, den sein Vater ihm zuschob, und konzentrierte sich stattdessen auf den Kaffee. „Wade schreibt, durch die Lösung der Probleme in der Firma wären Virginia und ihre Geschwister sich wieder nähergekommen. Virginia hat Cliff sogar angeboten, ihm ihre Anteile zu verkaufen, aber er hat es abgelehnt. Er sagt, er brauche ihre Anleitung und Unterstützung, bis er lerne, die Geschäfte allein zu führen. Kelsey kommt jetzt auch sehr häufig in die Firma, sodass er von ihnen allen Beistand hat.“
„Das klingt wie ein richtiges Familienunternehmen.“
„Ja, mag sein. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Virginia verkaufen will. Die Firma bedeutet ihr zu viel. Sie ist ihr Leben. Ich fürchte,
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