Rendezvous mit Risiko (German Edition)
könnte.“
Dillon wartete, aber Virginia schüttelte den Kopf. „Lass uns zuerst sehen, was Troy herausgefunden hat.“
Sie schoben ihre Stühle zusammen und befassten sich jetzt ernsthafter mit den Dateien. Alle Unterschlagungen waren vom selben Computer aus begangen worden, mal mit Cliffs Passwort, mal mit dem von anderen. Dillons Augen wurden schmal, als er zum gleichen Schluss kam wie Virginia.
„Die notwendigen Informationen hätten Cliff gestohlen werden können. Nur Angestellte der höchsten Sicherheitsstufe haben Zugang zu all dieses Codes.“
Virginia nickte. „Ich halte meine wichtigen Akten unter Verschluss, aber Cliff ist nachlässiger in diesen Dingen.“
„Laura Neil.“ Dillon starrte Virginia an, als so manches plötzlich einen Sinn für ihn ergab. „Sie könnte es gewesen sein. Die Unterschlagungen wurden Wade untergeschoben, und er hatte früher mit ihr ein Verhältnis, bevor er Kelsey traf.“
„Und Cliff hat sie nicht sehr gut behandelt. Sie weiß, dass wir uns ihretwegen gestritten haben und dass ich von Cliff verlangte, sie zu versetzen, falls er etwas mit ihr anfing. Aber er weigerte sich, und ich beließ es dabei. Jetzt scheint ihre Affäre vorbei zu sein, aber sie ist noch immer seine Sekretärin.“
Dillon rieb sich die Augen. „Sie hat mir heute leidgetan. Cliff war sehr gleichgültig zu ihr. Aber sie tut, als ob er ihr noch viel bedeuten würde.“
„‚Tut, als ob‘ ist das richtige Wort dafür. Sie kann ihm nicht zeigen, dass sie ihn verachtet. Das würde möglicherweise ihre Entlassung nach sich ziehen, und dann wäre es vorbei mit ihren Unterschlagungen.“
„Verdammt, ich kann nicht glauben, dass ich sie übersehen habe. Sie erschien mir so bemitleidenswert.“
Virginia schnaubte verächtlich. „Du hast sie übersehen, weil sie eine Frau ist und weil du Cliff die Schuld anhängen wolltest.“
„Das auch“, gab Dillon zu.
„Wir müssen hier verschwinden. Ich brauche ein Telefon, damit ich Troy anrufen kann. Er kann Laura überprüfen und feststellen, ob sich das Geld auf einem ihrer Konten befindet. Außerdem kennt er sie. Ein neuer Wagen oder ein teurer Urlaub könnte sich als äußerst aufschlussreich erweisen.“
„Troy hat Zugang zu ihren Konten?“
„Er ist ein raffinierter Hacker, was der Hauptgrund dafür ist, warum ich ihn behalte und ihm ein sehr gutes Gehalt zahle. Ich will, dass er für mich arbeitet und nicht gegen mich.“ Virginia stand auf und schaute Dillon fragend an. „Ich brauche meine Kleider.“
Wieder glitt sein Blick über ihren Körper; er konnte den Blick nicht von ihr abwenden. „Noch nicht. Ich habe ein Handy im Wagen. Ich hole es, dann kannst du Troy von hier aus anrufen.“
„Warum fahren wir nicht zu mir und telefonieren dort?“
Die Hände auf ihren Schultern beugte Dillon sich vor und schaute ihr in die Augen. „Weil irgendjemand dir etwas antun will, Virginia. Ich will kein Risiko eingehen. Sobald wir wissen, wer hinter den Unterschlagungen steckt, können wir die Polizei anrufen und uns überlegen, wie wir weitermachen.“
Virginia beendete die Verbindung. Es war fast sechs, und Troy hatte in den letzten Stunden einiges für sie getan. Erleichtert, aber auch ein wenig traurig, wandte sie sich zu Dillon um. Sie hatten die Informationen, die sie brauchten, und das war gut, aber es bedeutete auch, dass ihre gemeinsame Zeit beendet war. Dillon würde sie in die Stadt zurückbringen, und dann war es vorbei mit dem ungestörten Beisammensein. Sie empfand den Verlust wie einen körperlichen Schmerz.
„Was hat er herausgefunden?“
Virginia hatte alles notiert, was Troy gesagt hatte, und jetzt schob sie das Blatt Dillon zu. „Laura hat genug Einzahlungen auf ihren Konten in derselben Höhe wie die unterschlagenen Summen, sodass eine Schuld mühelos nachzuweisen ist. Das war wirklich dumm von ihr, aber wahrscheinlich dachte sie, die Beträge seien klein genug, um nicht aufzufallen. Troy sagt, sie wolle auch ihr Haus verkaufen.“
Dillon stand auf und reckte seine Schultern. „Das war es dann wohl.“
„Wenn es dir recht ist, möchte ich vorher zum Büro fahren und die Akten holen. Wir können die Polizei dann morgen früh von mir zu Hause anrufen.“
Sie beobachtete ihn und hoffte, dass er keine Einwände erheben möge. Es wäre sicher besser gewesen, schon heute Abend Anzeige zu erstatten, aber sie war so müde und hoffte, wenigstens noch eine Nacht allein mit Dillon zu verbringen. Sein trauriges Lächeln zeigte,
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