Rendezvous mit Risiko (German Edition)
dass er das Gleiche dachte. Obwohl sie sich stundenlang geliebt hatten, während sie auf Neuigkeiten warteten, war es nicht genug gewesen. Virginia dachte, dass ein ganzes Leben nicht ausreichen würde, und jeder Tag war kostbar.
„Morgen ist in Ordnung“, stimmte er ihr leise zu.
Dann trat er auf sie zu und küsste sie, umrahmte ihr Gesicht mit den Händen und schaute ihr in die Augen, bis sie versucht war, ihn anzuflehen, noch eine Nacht mit ihr in der Hütte zu bleiben. Aber sie wusste, dass das nicht ging. Laut Dillon war Cliff beunruhigt, und sie konnte sich Wades Erleichterung vorstellen, wenn er hörte, dass er rehabilitiert war. Die beiden verdienten es, die Neuigkeit so bald wie möglich zu erfahren.
Dillon brachte Virginias Kleider aus dem Wagen und legte sie ans Feuer, um sie anzuwärmen, während sie duschte. Eine halbe Stunde später waren sie schon auf dem Heimweg.
12. KAPITEL
D illon wusste, dass etwas nicht in Ordnung war, sobald die Aufzugtür aufglitt. Er konnte Virginia sein Unbehagen nicht erklären, weil es nichts Konkretes war, sondern nur sein Instinkt, der ihm sagte, dass sie in Gefahr war.
Sie hielt seine Hand, seit sie aus dem Wagen ausgestiegen waren. Keine Frau hatte je seine Hand gehalten, nicht einmal, als er ein Kind gewesen war. Er hatte keine Mutter gehabt, und die zahlreichen Frauen, die sein Vater heimbrachte, hatten wenig Interesse aufgebracht für einen kleinen Jungen.
„Ich möchte, dass du unten wartest bei dem Nachtwächter.“
Virginia zog die Brauen hoch. „Warum? Cliff ist bestimmt längst fort, sodass du keine Gelegenheit bekommen wirst, ihn zur Rede zu stellen, falls das deine Absicht war.“
Sie war viel zu scharfsinnig. „Das hätte ich getan. Tatsächlich würde ich ihm am liebsten sogar seine arrogante Nase brechen. Aber im Moment habe ich andere Sorgen.“ Er zögerte einen Moment und gab dann zu: „Irgendetwas stimmt hier nicht.“
Lächelnd zog Virginia ihn an der Hand über den Korridor zu Cliffs Büro. „Du glaubst wohl, Laura Neil wartet mit einer Knarre in der Hand auf uns?“
Dillon blieb stehen und zog Virginia hinter sich, während er sich auf dem dunklen Gang umsah. „Und wer unterschätzt jetzt eine Frau?“ Mit dem Kopf deutete er auf Cliffs Büro, und beide sahen, dass dort Licht brannte, obwohl die gesamte Etage längst verlassen hätte sein müssen.
Virginia schien verblüfft. „Na so was! Was treibt mein Bruder denn um diese Zeit noch hier?“
„Pst! Kein Wort mehr, oder ich sperre dich in einen Schrank.“
Zu seiner Erleichterung widersprach sie nicht, und Dillon zog sie hinter eine große Topfpflanze. „Hock dich hin und bleib hier. Ich werde sehen, was da los ist.“
Virginia hob die Hand zu einem spöttischen Salut. Er antwortete mit einem Kuss darauf. „Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustieße, mein Liebling.“ Als er davonschlich, spürte er Virginias Blick in seinem Rücken.
Die Tür zu Cliffs Vorzimmer öffnete sich ohne einen Laut. Dillon spähte hinein, und trat lautlos ein. Als er sich an der Wand entlang schob, hörte er leise Stimmen, und anstatt hineinzustürmen, hielt er einen Moment inne, um zu lauschen und die Lage einzuschätzen.
Es dauerte nicht lange, bis er erkannte, dass Laura bereits begriffen hatte, dass das Spiel vorbei war. Cliff behauptete wenig überzeugend, er liebe sie, was ihm noch mehr Verachtung seitens Dillon eintrug, doch Laura lachte nur. Ihre Stimme übertönte Cliffs, die angsterfüllt und panisch klang.
„Du warst immer schon ein mieser kleiner Bastard, Cliff. Du verdienst, was ich dir antue.“
„Ich dachte, du liebtest mich.“
Ihre Stimme klang auf einmal hart und kalt. „Ja, vielleicht zu Anfang. Als Wade mich fallen ließ, begnügte ich mich damit, ihm etwas anzuhängen und ihn zu ruinieren. Die Entlassung war Strafe genug, fand ich. Aber deine Schwester bestand darauf, alles gründlich zu überprüfen. Sie wollte alle meine Pläne ruinieren, einschließlich jener, die ich für uns beide hatte.“
„Virginia hat nichts mit dir und mir zu tun.“
„Du bist so naiv, Cliff. Du gabst vor, mich zu lieben, und in meiner Dummheit glaubte ich, du wolltest mich auch heiraten. Ich wusste, dass Virginia das einzige Hindernis auf diesem Weg war. Dass sie alles tun würde, um diese verdammte Firma zu beschützen, und nicht eher aufhören würde, nach dem vermissten Geld zu fahnden, bis sie mich erwischt hatte.“
„Du hast ihr etwas angetan?“
Indifferenz klang in
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