Rendezvous mit Risiko (German Edition)
Lauras Stimme mit. „Ich wollte sie nicht richtig verletzen, sondern sie bloß von den Ermittlungen ablenken. Ich dachte, wenn sie sich um ihr eigenes Leben sorgen müsste, hätte sie keine Zeit mehr, in anderer Leute Angelegenheiten herumzuschnüffeln.“
Dillon hörte, wie Cliff sich räusperte. Er konnte die Furcht des Mannes spüren und nahm an, dass Laura eine Waffe auf ihn richtete. Cliffs Stimme zitterte, als er wieder sprach.
„Aber dann verlor ich das Interesse an dir, worauf sich alles änderte?“
„Nicht wirklich. Mir war bereits bewusst geworden, dass sich, selbst wenn du mich heiraten würdest, niemals etwas ändern würde. Irgendwann wäre es Virginia gelungen, dich vollkommen auszubooten. Sie ist die eigentliche Chefin dieser Firma, nicht du. Und deshalb beschloss ich, mir noch eine beträchtliche Summe mehr zu nehmen und zu verschwinden. Es war dumm von dir, heute Abend hier aufzukreuzen, Cliff.“
„Ich war besorgt um meine Schwester.“
„Hm. Das überrascht mich. Ich dachte, ihr zwei hasst euch. Oder machtest du dir Sorgen, weil du weißt, dass du ohne Virginia vollkommen versagen würdest?“
Zum ersten Mal klang Cliff jetzt wütend. „Du Biest! Sie ist meine Schwester, und ich liebe sie ungeachtet unserer Differenzen. Diese verdammte Firma hat nichts damit zu tun.“
Dillon spürte Virginias Nähe, noch bevor sie seinen Arm berührte. Sie stand im Dunkeln hinter ihm, und Tränen glitzerten in ihren Augen. Er hätte sie am liebsten geschüttelt und in Sicherheit gebracht, aber er konnte nichts mehr tun. Das kleinste Geräusch hätte Lauras Aufmerksamkeit erregt, und nach Cliffs melodramatischem Bekenntnis wollte er den Mann wirklich nicht erschossen sehen.
„Ich frage mich, wo deine Schwester sein mag“, fuhr Laura fort.
„Wenn du ihr etwas angetan hast, Laura, bringe ich dich um.“
Das löste ein schrilles Gelächter bei ihr aus. „Ich bin diejenige mit der Waffe, Cliff. Und glaub mir, ich hätte nichts dagegen, dir eine Kugel in dein kaltes Herz zu jagen. Aber zuerst wirst du mir die Beträge überweisen, die ich dir genannt habe. Wir haben jetzt genug geredet.“
Eine Weile war nur das leise Klicken einer Tastatur zu hören, dann sagte Cliff mit müder Stimme: „Es ist erledigt.“
„Ausgezeichnet. Und jetzt steh auf, und komm hierher.“
„Du kannst mich nicht im Büro erschießen, Laura. Die Nachtwächter würden den Schuss hören. Und seit ich den neuen Sicherheitschef eingestellt habe, achten die Männer wirklich auf alles.“
„Halt den Mund. Ich muss nachdenken.“
„Weißt du, warum ich deiner so schnell überdrüssig wurde, Laura?“
„Halt die Klappe.“
„Vermutlich aus dem gleichen Grund wie Sanders. Du spielst die Rolle des Schoßhunds ausgezeichnet. Du kannst dich so viel beschweren über meine Schwester, wie du willst, aber sie ist wenigstens eine intelligente Frau. Sie bietet Unterhaltung und nicht nur hirnloses Geschwafel.“
„Du sollst verdammt noch mal die Klappe halten!“
„Von dir bekam ich nichts als blinde Anbetung, und das hat mich manchmal richtig krankgemacht.“
Laura verlor die Beherrschung, kreischte vor verletztem Stolz und Zorn, und Dillon nutzte den Moment, um in den Raum zu stürmen. Laura fuhr herum und gab einen Schuss ab, der Dillon jedoch verfehlte, weil der sich blitzschnell auf den Boden warf und fortrollte. Cliff rannte ins Vorzimmer und stieß dabei fast mit Virginia zusammen, als sie den Kopf ins Zimmer steckte. Dillon warf sich auf Laura, riss sie geschickt zu Boden und verdrehte ihr Handgelenk, bis sie die Pistole fallen ließ. Virginia stürzte herein und hob die Waffe auf. Laura wehrte sich wie eine Wildkatze, zerkratzte ihm das Gesicht und den Hals und trat mit ihren langen Beinen um sich.
Als Virginia merkte, dass Dillon nichts anderes tun würde, als Laura festzuhalten, ganz gleich, wie sehr sie ihn verletzte, beugte sie sich über Lauras Kopf und zischte: „Noch einen einzigen Kratzer, dann kriegst du es mit mir zu tun!“
Es lag genügend Grimm in ihrer Stimme, um zur Aufgabe zu bewegen. Dillon sah Virginia grinsend an, erhob sich dann und zog Laura auf die Füße. Einen Moment später stürmten mehrere Nachtwächter mit gezogener Waffe herein und nahmen Laura in Gewahrsam.
Dillon nahm Virginia die automatische Pistole ab und bedachte sie mit einem ärgerlichen Blick. „Du solltest draußen auf dem Gang bleiben, wo du sicher warst.“
Bevor sie etwas erwidern konnte, begann Cliff eine hysterische
Weitere Kostenlose Bücher