Rendezvous mit Risiko (German Edition)
seiner Seite. Sie benimmt sich wie ein Schoßhündchen.“
Dillon runzelte die Stirn über die beleidigende Bemerkung seines Bruders. „Vielleicht ist sie nur pflichtbewusst.“
Wade schnaubte. „Laura und ich hatten mal etwas miteinander. Bevor ich Kelsey kennenlernte. Als es vorbei war, beförderte Cliff Laura zu seiner persönlichen Assistentin. Ich weiß, dass er sich nicht wirklich für sie interessiert. Für ihn ist ihre neue Position bloß praktisch, weil er sie so immer in seiner Nähe hat.“ Wades Ton ließ keinen Zweifel an seiner Abneigung gegen Cliff aufkommen. „Laura hofft, dass er sie heiratet, aber das wird nie geschehen. Vielleicht hat sie es begriffen und schaut deshalb jetzt dich an. Aber das tun ja alle Frauen in der Firma, wie ich bereits sagte. Kelsey hat mir erzählt, dass einige sogar Wetten abschließen, wer dich zuerst bekommt.“
Dillon war fassungslos. „Ich weiß nichts von solchen Wetten.“
„So ist es aber.“ Wade runzelte die Stirn. „Komisch, dass Virginia so immun gegen deinen Charme ist.“
„Sie ist nicht immun.“
„Vielleicht ist sie eine … na ja, du weißt schon. Vielleicht mag sie ja keine Männer.“
Ärger erfasste Dillon, aber es gelang ihm, sich zu beherrschen. „Natürlich mag sie Männer. Virginias einziges Problem ist, dass man ihr zu lange ihren Willen gelassen hat. Und dass es zu viele Männer gibt, die ihr Geld wollten und nicht sie.“
„Na klar.“ Wade lachte spöttisch. „Ihr Geld ist schließlich das einzig Attraktive an ihr. Meine Position als Buchhalter zwang mich zum Glück nur selten zu einem persönlichen Kontakt mit ihr. Sie jagt mir Angst ein, Dillon. Mit dieser scharfen Zunge könnte sie einen Mann zerfetzen. Außerdem führt sie sich auf wie ein Diktator.“
Tatsächlich, dachte Dillon, während er das Bedürfnis unterdrückte, seinen Bruder zu erwürgen, ist Virginias Zunge überhaupt nicht scharf, sondern weich und zärtlich. Zumindest, wenn ein Mann sich die Zeit nimmt, sie ausgiebig zu küssen. Er hatte das Gefühl, dass nicht viele Männer das getan hatten, und das erfüllte ihn mit einer Art Besitzerstolz, den zu empfinden er nicht das geringste Recht besaß.
„Was wirst du jetzt tun, Dillon?“
„Warten. Sie sagte, sie würde diese Woche eine Entscheidung treffen.“
„Kelsey wird furchtbar enttäuscht sein, wenn wir es nicht bald regeln. Sie will so schnell wie möglich aus dem Haus und weg von Cliff. Sie vertreibt sich die Zeit mit ihrem Studium und Wohltätigkeitsarbeit, aber sie ist unglücklich.“
Dillon schüttelte den Kopf. Er war Kelsey in der Firma verschiedentlich begegnet und zu dem Schluss gelangt, sie eine verwöhnte Göre war. Seine Nachforschungen hatten ergeben, dass Virginia und Cliff ihr sehr zugetan waren und versuchten, sie vor allem Unheil zu beschützen. Als jüngstes Kind hatte der Tod ihrer Eltern sie am härtesten getroffen. Sie war der Typ Frau, dem Dillon aus dem Weg ging, der Typ, der sich verhätscheln und bedienen ließ. Sie war gar nicht in der Lage, allein zurechtzukommen.
„Bist du sicher, dass du es so willst, Wade? Wir könnten immer noch versuchen, die Sache vor Gericht zu regeln.“
Wade schüttelte den Kopf. „Cliff würde nie die Anklage wegen Unterschlagung fallen lassen. Er hat mich ganz bewusst hereingelegt und hätte nicht die geringsten Skrupel, mich einsperren zu lassen. Ich weiß nicht, mit welchen Beweisen er ankommen wird, und kann mich deshalb auch nicht wehren, aber Kelsey sagt, er sei sehr zuversichtlich und brüste sich damit, mich erwischt zu haben. Was immer er auch in der Hand hat, es ist etwas Solides. Er muss sich seiner Sache sehr, sehr sicher sein.“
Bisher war noch keine Anzeige erstattet worden, aber Wade war fristlos und ohne Abfindung entlassen worden. Noch waren Cliffs Ermittlungen nicht beendet, aber wenn die Sache erst an die Polizei ging, würde es zu spät sein.
Cliff war ein mächtiger Mann, und seine Aussage zu erschüttern würde alles andere als einfach sein. Dillon musste eine heimliche private Untersuchung führen. Er musste Akten durchsehen, zu denen er offiziell keinen Zugang hatte, und aufpassen, dass nicht auch er noch im Gefängnis landete. Und dazu brauchte er Virginia. Er wollte ihr bestimmt nicht schaden, aber sie würde das Opferlamm sein müssen; es ging nicht anders.
Obwohl er die Antwort bereits kannte, fragte Dillon: „Bist du sicher, dass Cliff seine Meinung nicht ändern würde, wenn er wüsste, dass Kelsey schwanger
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