Republic Commando 01 - Feindkontakt
Luft durch seine Zähne. »Okay, kommt, Padawan…«
»Nennt mich bitte Etain.« Sie schaltete das Lichtschwert ab: Das Licht erstarb mit einem Ffmmm und sie steckte den Griff wieder in ihren Mantel. »Nur um sicher zu gehen.«
Etain folgte ihm und versuchte sich nicht selbst zu riechen, aber das war mühsam, übel erregend mühsam. Selbst ein Gdan, der mit seinem Geruchssinn jagt, hätte sie nicht als Mensch erkannt. Es wurde jetzt dunkel und der Bauer blickte sie immer wieder über die Schulter an.
»Oh-ah.« Er schüttelte den Kopf, als wäre er in ein Selbstgespräch vertieft. »Ich bin Birhan und das ist mein Land. Und ich dachte ihr Typen wärt in der Lage, irgendwelche Geistestricks anzuwenden.«
»Woher wollt Ihr wissen, dass ich’s nicht getan habe?«, log Etain.
»Oh-ah«, sagte er und nichts weiter.
Wenn er das Offensichtliche nicht selbst erkannt hatte, so wollte sie es ihm auch nicht von sich aus sagen. Sie war eine Enttäuschung für ihren Meister gewesen und war mit Sicherheit nicht die Beste der Rotte. Sie rang mit der Macht und kämpfte mit ihrer Selbstdisziplin und sie war nur hier, weil sie und Meister Fulier gerade in der Nähe waren, als ein Job erledigt werden musste. Fulier konnte nie einer Herausforderung oder längeren Gelegenheitseinsätzen widerstehen und es sah so aus, als hätte er den Preis dafür bezahlt. Noch hatten sie seine Leiche nicht gefunden, aber man hatte auch nichts von ihm gehört.
Ja, Etain war ein Padawan. Technisch gesehen.
Nur war sie eben einer, der gerade mal einen Hauch davon entfernt war, Dauerkuppeln in einem Flüchtlingslager zu bauen. Sie war der Meinung, dass ein Teil der Fähigkeiten eines Jedi die simple Anwendung von Psychologie ausmachte. Und wenn Birhan glauben wollte, dass die Macht stark in ihr war und, dass sich eine Menge mehr hinter der Fassade des linkischen, unscheinbaren Mädchens verbarg, das mit stinkendem Dung verschmiert war, dann war das für sie in Ordnung. Es würde ihr Überleben noch eine Weile länger sichern, während sie darüber nachsann, was sie als Nächstes tun würde.
Flottenunterstützung, Ord Mantell, Kasernenblock 5 Ypsilon
Es war Verschwendung, eine einzige Verschwendung.
RC-1309 beschäftigte sich damit, seine Stiefel zu reinigen. Er säuberte die Klammern und blies den roten Staub mit einer Druckluftpistole fort. Er spülte das Futter aus und schüttelte es trocken. Es gab keinen Grund untätig zu sein, während er darauf wartete eingekühlt zu werden.
»Sergeant?«
Er blickte auf. Der Commando, der herein gekommen war, legte seinen Ausrüstungsgürtel, seine Rüstung und den schwarzen Druckanzug auf das Etagenbett gegenüber und starrte zurück. Seine Identifikationsmarke wies ihn als RC-8015 aus.
»Ich bin Fi«, sagte er und streckte ihm die Hand hin. »Du hast deine Schwadron also auch verloren?«
»Niner«, sagte RC-1309 ohne die angebotene Hand zu schütteln. »Also, dann ner vod – mein Bruder – bist du der einzige Überlebende?«
»Ja.«
»Hast du dich zurückgehalten, während die anderen vorgestürmt sind? Oder hattest du einfach nur Glück?«
Fi stand da, die Hände in die Hüften gestützt und war in jeder Hinsicht identisch mit Niner, außer dass er… anders war. Er sprach ein bisschen anders. Er roch eine Nuance anders. Und er bewegte seine Hände… nicht so wie Niners Schwadron, absolut nicht.
»Ich habe meine Arbeit gemacht«, sagte Fi vorsichtig. »Und ich wäre jetzt lieber bei ihnen, als hier… ner vod. «
Niner sinnierte eine Weile über ihn, dann wandte er sich wieder dem Säubern seiner Stiefel zu. Fi verstaute seine Montur im Spind neben dem Etagenbett und schwang sich dann mit einer geschmeidigen Bewegung auf die obere Matratze. Bedächtig verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und starrte hoch auf das Querspant, als würde er meditieren.
Wäre es Sev gewesen hätte Niner genau gewusst, was er da jetzt tat, sogar ohne hinzusehen. Aber Sev war fort.
Klontrooper verloren Brüder in der Ausbildung. Ebenso Commandos. Aber Trooper verkehrten mit ganzen Abteilungen, Zügen, Kompanien, sogar Regimentern und das bedeutete, dass man nach den unvermeidlichen Todesfällen und Ausschlüssen während der Manöver noch genug Leute um sich hatte, die man gut kannte. Commandos arbeiteten ausschließlich untereinander.
Niner hatte alle verloren, mit denen er aufgewachsen war und so war es auch Fi ergangen.
Er hatte schon zuvor einen Bruder – Zwei-Acht – im Manöver
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