Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
123 - Piraten aus dem Jenseits

123 - Piraten aus dem Jenseits

Titel: 123 - Piraten aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Er war früher zur See gefahren, kannte die Weltmeere und hatte sieh auf den Schiffen zu Hause gefühlt. Das Schicksal spielte ziemlich verrückt, als es ihn ausgerechnet bei einer Wirtshausschlägerei seinen jetzigen Manager kennenlernen ließ.
    Patrick May, der Manager, war von Cosmo Canalitos Kampfstil beeindruckt gewesen. Die Rauferei, an der acht Seeleute beteiligt waren, wurde vor allem von Canalito innerhalb weniger Minuten entschieden.
    Er kämpfte so souverän, daß ihm keiner der Gegner auch nur die kleinste Beule zufügen konnte. Die Polizei traf ein und nahm erst mal alle Streithähne fest.
    Alle bis auf einen: Cosmo Canalito! Den brachte Patrick May nämlich rechtzeitig in Sicherheit.
    »Hör mal, Junge, wenn du möchtest, kann ich sehr viel für dich tun«, sagte Patrick May, als Canalito neben ihm im Wagen saß und sie sich weit genug von dem Wirtshaus entfernt hatten. »Ich bring’ dich ganz groß raus. Ich mach’ aus dir einen Star.«
    »Wieso? Was sind Sie?« fragte Canalito, »Manager.«
    »Ich kann nicht singen.«
    May grinste. »Wer redet von Singen? Ich habe dich fighten gesehen. Du bist ganz große Klasse. Ich suche schon lange einen Kerl wie dich. Knorrig wie eine Eiche, einfach nicht umzuhauen. Nicht einmal mit einer Axt.«
    »Soll ich Boxer werden?«
    »Beinahe… Catcher«, antwortete May.
    Canalito kräuselte die Nase. »Ich bin nicht interessiert, Mister…«
    »May. Patrick May. Und wie ist dein Name?«
    »Cosmo Canalito.«
    »Klingt gut. Italiener?« fragte May. »Meine Eltern kamen vor zwanzig Jahren von Mailand hierher nach London. Sie brachten mich mit. Ich bin heute britischer Staatsbürger, habe zur Zeit Landurlaub und kehre morgen an Bord meines Schiffes zurück. Wir laufen nach Kapstadt aus. Interessiert Sie sonst noch was?«
    »Im Augenblick nicht. Ich finde, wir sollten uns zusammentun, Cosmo.«
    »Ich nicht. Würden Sie dort vorne bitte anhalten?«
    »Klar, Cosmo.« Patrick May fuhr links ran.
    »Vielen Dank für die Hilfe«, sagte Canalito und öffnete die Tür.
    »Gern geschehen«, sagte May grinsend. »Ich konnte doch nicht zulassen, daß sie dich einlochen, nicht: wahr? Solltest du es dir anders überlegen, ruf mich an. Hier hast du meine Karte.« Canalito nahm die Karte und wußte, daß er nicht anrufen würde. Er stieg aus, und Patrick May fuhr weiter. So hatte es angefangen…
    Am nächsten Morgen erfuhr Cosmo, daß seine Freunde immer noch saßen. Das Schiff würde ohne sie auslaufen, und es wäre eine stinklangweilige Fahrt geworden.
    Diese Aussicht veranlaßte ihn, dem Schiff ebenfalls fernzubleiben und Patrick May anzurufen. Er wollte sich anhören, was ihm der Manager zu bieten hatte, und May machte ihm ein verlockendes Angebot. Er wäre verrückt gewesen, es nicht anzunehmen.
    Er gab sich ganz in Patrick Mays Hände, und sein Manager hielt Wort: Er machte Cosmo Canalito, den »Gorilla«, groß, Sie verdienten eine Menge Geld.
    Die Hallen, in denen der »Gorilla« kämpfte, waren stets zum Bersten voll. Die Veranstalter rissen sich um ihn. Er konnte es sich erlauben, nur die Rosinen aus dem Kuchen herauszupicken und Angebote, die ihm nicht zusagten, abzulehnen.
    Patrick May hatte Cosmo Canalitos Kampfstil so publikumswirksam wie möglich gemacht. In Londons Hinterhöfen catchten die Kinder, und jeder Junge wollte so gut sein wie der »Gorilla«.
    An diesem Abend - seinem letzten -übertraf sich der berühmte Catcher und Ex-Seemann selbst. Er sprang aus dem Stand hoch und nahm den Kopf seines Gegners in die Beinschere.
    Die Zuschauer tobten. In Sprechchören brüllten sie: »Go-ril-la! Go-ril-la!« Und Cosmo bot ihnen, was sie haben wollten. Er machte den Gegner innerhalb weniger Minuten fertig.
    Er »zerstörte« den kräftigen Mann beinahe und ließ sich anschließend von seinen Fans grinsend feiern. Mit hochgestreckten Armen stand er im Ring, und ein nicht enden wollender Jubel brandete gegen ihn.
    Obwohl er diese Ovationen gewöhnt war, genoß er sie immer wieder. Er badete in der Publikumsgunst. Es war schön, von allen so sehr geliebt zu werden.
    Polizisten mußten ihn auf seinem Weg zu den Umkleideräumen schützen, denn die Menge wollte ihren Champion vor lauter Begeisterung erdrücken.
    Jeder versuchte ihn wenigstens kurz zu berühren. Unzählige Hände streckten sich ihm entgegen. Finger verkrallten sich in seinen weißen Bademantel.
    Reporter verstopften den Gang, der zu den Umkleideräumen führte. Die Polizei schuf mit sanfter Gewalt Platz für Cosmo

Weitere Kostenlose Bücher